Auch die dritte Abstimmung im Bad Königshöfer Stadtrat zum in Teilen von Elternschaft und Elternbeirat umstrittenen Grundschul-Neubau fiel deutlich aus: Mit 12:4 Stimmen sprach sich das Gremium am Dienstag vergangener Woche in nichtöffentlicher Sitzung erneut für den die Verwirklichung des Projekts im Schulviertel unmittelbar neben der Grabfeldschule aus.
Vor der Abstimmung hatten die Planer eine erste konkrete Kostenberechnung auf den Tisch gelegt: Demnach werden sich die Gesamtkosten auf 16,8 Millionen Euro belaufen. Dazu kommen 1,6 Millionen für die Sanierungs- und die Umbauarbeiten in der alten Volksschule, wo der Hort eingerichtet werden soll. Sollte die Regierung von Unterfranken die erhofften Zuschüsse in Höhe von 75 Prozent zusagen, müsste die Stadt Bad Königshofen rund 4,4 Millionen für die neue Grundschule und den Hort locker machen.
Mittelschule soll saniert werden
Bürgermeister Thomas Helbling begründete am Mittwochvormittag noch einmal gegenüber der Redaktion seine Entscheidung, den Stadtratsbeschluss und die Kostenberechnung erst jetzt öffentlich zu machen und nicht gleich im Anschluss an die nichtöffentliche Sitzung. Da nach dem Neubau der Grundschule eine Sanierung der Mittelschule sinnvoll sei, habe man zunächst eine Schulverbandsversammlung einberufen wollen, was an diesem Dienstagabend geschehen sei. Helbling betonte, dass es sich um eine offizielle Verbandsversammlung gehandelt habe, an der die zehn Bürgermeister der Verbandsgemeinden und zwei Stadträte teilnahmen. Mit 11 gegen eine Stimme sei beschlossen worden, die Mittelschule nach dem Bau der Grundschule vorbehaltlich der Zustimmung der Stadt- und Gemeinderäte zu sanieren und damit in ein Gesamtkonzept einzubinden.
Bislang größte Investition der Stadt
Was die Baukosten für die neue Grundschule betrifft, liegen diese laut Bürgermeister im für Schulneubauten dieser Größenordnung üblichen Rahmen von 2400 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Er und die große Mehrheit im Stadtrat stünden weiter zu der getroffenen Entscheidung, die neue Grundschule im Schulviertel zu errichten. „Wir haben dort dann einen gemeinsamen Schulcampus aller Schulen“, so Helbling. Als Vorteil für die Grund- und Mittelschule nennt der Rathauschef unter anderem die gemeinsame Turnhalle und die gemeinsame Mensa. Bei dem nun vorliegenden Konzept handle es sich um eine klare Planung und keinen Kompromiss. Dass die Finanzierung des Projektes für die Stadt trotz der erwarteten Zuschüsse ein finanzieller Kraftakt werden wird, dessen ist sich der Rathauschef bewusst: „Die Umsetzung der Grundschulplanung wird die bis heute größte Ausgabe der Stadt Bad Königshofen sein.“