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Bad Königshofen
Bad Königshofen: Einblicke in das Wirken von Johann Joseph Kessler
In der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen befindet sich diese Madonna, die Kessler, damals noch in einer Werkstatt in Fladungen, fertigte.
Foto: Hanns Friedrich | In der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen befindet sich diese Madonna, die Kessler, damals noch in einer Werkstatt in Fladungen, fertigte.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 03.09.2021 02:18 Uhr

Im Museum Schranne wird zurzeit die Ausstellung "Johann Joseph Kessler – ein bedeutender fränkischer Barockbildhauer" gezeigt. Veranstalter ist der Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld. Die Ausstellung gibt auf Rollups Einblicke in das Wirken und Schaffen Johann Joseph Kessler, der vor mehr als 300 Jahren im hessischen Simmershausen bei Hilders geboren wurde. Seine Werkstatt hatte er ab 1745 am Marktplatz in Königshofen im Grabfeld. Hier ist er auch am 8. April 1759 im Alter von 48 Jahren an den Folgen einer Fieber-Epidemie gestorben.

Johann Joseph Kessler gehört zu den ganz Großen in Franken, schreibt der einstige Leiter des Mainfränkischen Museums Würzburg, Hans-Peter Trenschel. Seine Werke findet man heute im gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld und in vielen Kirchen Unterfrankens. Die vier Putten an den Seitenaltären in der Augustinerkirche Münnerstadt sind Kesslers letzte nachweisbare Werke.

Zwölf Altäre

In die damalige Festungsstadt Königshofen zog er mit seiner Familie, als er den Auftrag erhalten hatte, für neue Abteikirche in Bildhausen zwölf Altäre zu gestalten. Diese wurden nach der Auflösung der Abtei bei der Säkularisation und der Zerstörung der Abteikirche in den Kirchen der heutigen Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen verteilt. Werke von Kessler stehen aber auch im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und vor allem im Mainfränkischen Museum in Würzburg. In Rhön-Grabfeld findet man Werke von Johann Joseph Kessler unter anderem an und in der Ortskirche von Eußenhausen, in Mellrichstadt, Bad Neustadt, Bad Königshofen oder in der Kreisgalerie Mellrichstadt.

Das Erstlingswerk des Künstlers steht heute im Stadt- und Kreisgeschichtlichen Museum in Hünfeld. Es ist die Figur des Heiligen Josef. Bei einer Restaurierung der Statue fand sich in einem Spalt auf der Rückseite der Figur ein Zettel. Dort ist zu lesen: Joseph Kessler bildhauer gesell aus Simmershausen gebörtig hatt gemacht dieses bilt allhir im Schleit im diesem Jahr Christii Anno 1731"

Das erste Werk Johann Joseph Kesslers im Grabfeld ist der Hochaltar in Alsleben von 1741. In der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen stehen noch die "Kesslermadonna" und die Figur des Heiligen Josefs des damals wahrscheinlich noch in Fladungen ansässigen Bildhauers. In den Jahren 1755 bis 1757 schuf er einen gewaltigen Hochaltar. Dieser dürfte die gesamte Breite des Chores derc Stadtpfarrkirche eingenommen haben und war 12 Meter hoch. 70 Jahre später wurde er vollkommen zerstört und durch einen kleineren Altar ersetzt. Einen Eindruck gibt heute lediglich eine Zeichnung im Pfarrarchiv. 

Sehenswert ist die Kanzel in der Karmelitenkirche in Bad Neustadt. Hier ist auf dem Schalldeckel der Heilige Cyrillus in Mönchshabit dargestellt, mit einem Kruzifix in der erhobenen Hand. Mit der rechten Hand weist er den Irrlehrer Nestorius ab. Dieser stürzt mit verzerrtem Gesicht über den Rand der Kanzel ins Leere. In der linken Hand hat er das geöffnete Buch mit dem Verdammungsurteil des Konzils von Ephesus im Jahre 431.

 
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