„Dass ich nach dem Lockdown solche positive Zahlen melden kann, freut mich ganz besonders.“ Die Freude darüber sieht man Kurdirektor Werner Angermüller an. Immerhin präsentiert er bei den Gästezahlen und Übernachtungen am Reisemobilstellplatz im Monat Juli ein Plus von 34,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 4020 Gäste (2993 im Juli 2019 und 3672 im Jahr 2018). Weiterhin erfreulich: 60 Prozent der Badbesucher sind ebenfalls wieder zurück. Im Vergleich zum gleichen Monat 2019 bedeutet das allerdings ein Minus von 42 Prozent. 14 338 waren es 2019, in diesem Juli 8316. „Viele sind vielleicht mit Recht noch etwas skeptisch, aber ich kann nur sagen, dass wir unser Hygienekonzept konsequent verfolgen und wir darauf achten und dazu auffordern, dass sich die Badegäste daran halten.“ Dass die neue Kurmittel- und Therapieabteilung ebenfalls einen Zuwachs verzeichnet, ist in den Sommermonaten eigentlich ungewöhnlich.
Silberstreif am Horizont
Werner Angermüller führt dies zum einen auf den Nachholbedarf der Menschen zurück, zum anderen auch darauf, dass viele in diesem Jahr ihren Urlaub zu Hause verbringen. Hinzu kommen viele Kurgäste, eben durch den Wohnmobilstellplatz, aber auch andere Übernachtungsgäste nutzen die neuen Einrichtungen. „Wir haben sehr hohe Auslastungen, dies auch im Therapiebereich, wo vor allem Selbstzahler und Kurgäste die vielseitigen Angebote annehmen. Den Lockdown nennt er eine Phase, die man letztendlich gut gemeistert habe. Dies wird vor allem am Reisemobilstellplatz deutlich, wo der Lockdown einen Einbruch von 100 Prozent im April und Mai bedeutete.
Im Juni war ein Silberstreifen am Kur-Horizont zu entdecken, nachdem die ersten Lockerungen kamen und Wohnmobilisten wieder anreisen konnten. Trotzdem ein Minus von 41,7 Prozent. „Das wandelte sich dann einen Monat später in ein Plus von 34,3 Prozent im Vergleich zum Monat Juli 2019. Wer einmal einen Blick auf den Wohnmobilstellplatz warf, kann diese Trendwende bestätigen.
Therapeuten gesucht
Nun hofft Angermüller, dass man langsam wieder zum Alltagsgeschäft zurück kehren kann. Er nennt den Trend zum Campen und dem eigenen Quartier. „Wir profitieren damit gerade in diesen schwierigen Zeiten von unserem Stellplatz mit seinen 108 Plätzen nach den Baumaßnahmen zur Erweiterung und Sanierung der Kurmittelabteilung.“ Diese wird übrigens von den Kurgästen und Einheimischen sehr gelobt, weiß er. Nach wie vor ist er deshalb auf der Suche nach Therapeuten.
Ihm sei klar, dass die Menschen das Vertrauen wieder aufbauen müssen. Dies zeige sich vor allem im Badbereich. Um gesundheitliche Gefahr auszuschließen werden zum Beispiel verschiedene Attraktionen aktuell nicht in Betrieb genommen. Dazu gehört die Dampfsauna, aber auch der große Whirlpool und unter anderem die Schwanenhälse sowohl im Außen, als auch im Innenbecken. Einschränkungen gibt es bei der Fränkisch-Finnischen Sauna. Lediglich Saunen mit einer Temperatur von über 60 Grad sind in Betrieb. Wieder im Angebot sind Wassergymnastik und auch das Babyschwimmen. Alles natürlich mit entsprechender Vorsicht nach den Vorgaben.
Was ihn besonders freut, ist das Lob aus der heimischen Bevölkerung. Dass Corona auch positive „Nebenwirkungen“ hat zeigt sich im großen Kursaal. Der steht nun nicht mehr leer, wenn dort keine Veranstaltungen stattfinden, sondern wird zum Beispiel von der Rheumaliga und der Osteoporose Selbsthilfegruppe genutzt. Nachdem auch die Mutter-Kind-Kuren wieder anlaufen, profitieren auch die Einrichtungen der FrankenTherme. „Es ist erfreulich, wenn man sieht, wie unsere Gäste wieder zurück kommen.“
Angefragt hat er auch Hotels im Bad Königshofen, die ebenfalls davon sprechen, dass die Touristen, aber auch die Vertreter von Firmen wieder zurückkommen, wenn auch in kleinerer Besetzung. Mit den Gästen sei oftmals aber auch der Personalmangel wieder da, eben auch in der Gastronomie. Was sehr gut angenommen wird, sind die Biergärten. Terrassen und Außencafes. Der Kurdirektor verweist aber auch darauf, dass man trotz der derzeit positiven Zahlen nicht in die Zukunft blicken kann. „Wir wissen nicht, was uns der Herbst bringt, ob Covid-19 wirklich gestoppt werden konnte."
Werner Angermüller abschließend: „Eines ist klar, dass wir wegen Covid-19, dem Lockdown und entsprechender den Auflagen unsere geplanten Betriebsergebnisse in diesem Jahr nicht erreichen können.“ Wichtig ist ihm aber der Blick nach Vorne. Dazu gehört auch die Öffnung der großen Wasserrutsche in der zweiten Augusthälfte mit den besonderen Attraktionen. Es wird dann zeitgleich auch einen speziellen Sommer-Ferientarif für Familien in der FrankenTherme geben.