Nach längerer Krankheit ist im Juliusspital Bad Königshofen am Montagmorgen der langjährige Stadtpfarrer Linus Eizenhöfer gestorben. Einen Tag später wäre er 88 Jahre alt geworden. Linus Eizenhöfer wurde am 15. November 1934 in Oberafferbach (Lkr. Aschaffenburg) geboren und wuchs in einer Arbeiterfamilie mit zwei Brüdern auf.
Er besuchte in Miltenberg das Gymnasium und erlebte dort im Kilianeum eine, wie er immer wieder betonte "wertvolle und glückliche Jugend." Nach elf Semestern an der Universität Würzburg wurde er am 10. März 1962 von Bischof Josef Stangl in St. Gertrud in Aschaffenburg zum Priester geweiht. In Bad Königshofen feierte er im März dieses Jahres noch das Diamantene Priesterjubiläum.
Priesterberuf als Berufung
Er selbst sah seinen Priesterberuf als Berufung und fühlte sich im Grabfeld von der Bevölkerung angenommen. Nach der Priesterweihe 1962 wirkte Eizenhöfer zuerst als Kooperator in Sailauf, dann als Kaplan in Rottendorf, Eltmann und Mellrichstadt.
1967 wurde er zum Militärpfarrer in Mellrichstadt und ab 1973 zum Standortpfarrer und Militärdekan in Neumünster in Schleswig-Holstein ernannt. 1978 wechselte Eizenhöfer auf die Pfarrei Lohr-Sankt Pius mit Sackenbach. Nach dem Tod von Dekan Franz-Paul Geis im Jahr 1985, wurde er zum Stadtpfarrer in Bad Königshofen berufen, wo er im Januar 1986 eingeführt wurde.
Der Geistliche war humorvoll und beliebt
1990 übernahm er die Pfarrei Althausen und wurde zusätzlich nebenamtlicher Militärseelsorger für die Standorte Mellrichstadt und Wildflecken. Von 1993 bis 2000 betreute Eizenhöfer zudem noch die Pfarrei Merkershausen. 2004 wurde er Pfarrer von Eyershausen und trat 2008 in den Ruhestand.
Der Geistliche war als humorvoll und beliebt bekannt und hatte in seiner Zeit viele Aufgaben zu bewältigen. Neben der grundlegenden Kirchen- und Turmsanierung fielen in seine Zeit unter anderem die Umgestaltung des Jugendheimes und des Pfarrgemeindehauses, die Instandsetzung des Pfarrhauses in Merkershausen, der Umbau des Küsterhauses und die Sanierung der Westfassade der Wallfahrtskirche Ipthausen.
Handschriftliche Pfarreichronik
Besonders die Pfarreichronik hatte es ihm angetan. Sie umfasst an die 148 Seiten, wobei vieles handschriftlich von ihm verfasst ist. In seine Zeit fielen unter anderem die große Reliquienprozession der Frankenapostel und die Öffnung der innerdeutschen Grenze mit den Friedensgebeten. Weiterhin war er viele Jahre als Dekanatsbeauftragter für Alten- und Krankenpastoral im Dekanat Bad Neustadt tätig.
Wichtig waren ihm die Ökumene und das besondere Verhältnis zur evangelischen Kirchengemeinde. Insgesamt organisiere er 25 Pilgerreisen und war hier kompetenter Reiseführer. Sein großes Anliegen war, die Menschen mit dem Umfeld des Glaubens bekannt zu machen und die Botschaft der Bibel zu vertiefen.
Beisetzung steht noch nicht fest
In seinem Ruhestand hatte er seine Wohnung im Pilgerhaus von Ipthausen und betreute die Wallfahrtskirche Ipthausen, war dort als kundiger Kirchenführer und Organist sowie als Pfarrer eingesetzt. Außerdem war er Mitglied der Prominentenband Bad Königshofen. Zuletzt lebte er im Juliusspital Bad Königshofen, wo er am Montagmorgen gegen 7 Uhr gestorben ist.
Die Beisetzung findet am Freitag, 18. November, statt. In der Stadtpfarrkirche kann man ab 10.30 Uhr am Sarg von dem Verstorbenen Abschied nehmen, um 12.30 Uhr ist Rosenkranzgebet, um 13 Uhr das Requiem. Danach folgt die Beisetzung im Priestergrab am Friedhof in Bad Königshofen.