Über soziale Medien wie WhatsApp und Facebook verbreitete sich in den vergangenen Wochen ein Kettenbrief, in dem zum Tankstreik am vergangenen Montag aufgerufen wurde. „Große Protestaktion gegen die steigenden Benzin- und Dieselpreise Montag 26. November keine Tankstellen anfahren, wer tanken muss sollte das Sonntags, am 25. November noch machen. Sende diese Protestaktion an alle deine Kontakte weiter um ein Zeichen gegen die hohen Benzin und Dieselpreise zu agieren“, lautete der Aufruf in holprigem Deutsch, dessen Ursprung im Dunklen bleibt.
Preis ein wenig gesunken
Zumindest in Bad Königshofen und im Landkreis Rhön-Grabfeld scheint der Kettenbrief seine Wirkungen verfehlt zu haben, wie Nachfragen bei verschiedenen Tankstellenbetreibern ergeben haben. „Wir haben nichts mitbekommen“, weiß Tanja Hölzer, die Stationsleiterin der Aral-Tankstelle in Bad Königshofen, von ihrer Kollegin, die am Montag Dienst hatte. Allerdings sei der Preis für Diesel und Benzinja ein paar Cent unter dem von vergangener Woche gelegen.
Gut 20 Cent teurer als im Norden
Nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man sich im Vergleich die Kosten in anderen Ländern anschaut. Gut 20 Cent pro Liter weniger werde in Österreich verlangt, sagt Tanja Hölzer, die erst kürzlich im Nachbarland war. Das ist ungefähr der Preis, den auch in Norddeutschland Autofahrer an den Zapfsäulen zahlen müssen. An Bremens günstigster Tankstelle kostete am Dienstag der Liter Diesel 1,259 Euro und Benzin 1,369 Euro.
Staat soll die Steuern senken
Warum der Sprit im Süden des Landes so viel teurer ist, darüber vermag Tanja Hölzer auch nur zu spekulieren. An die offizielle Erklärung, dass Tankschiffe wegen Niedrigwasser in den Flüssen weniger Ladung aufnehmen können, mag sie jedenfalls nicht so recht glauben. Der Staat solle die Steuer senken, dann werde es schon billiger.
Auch die Service-Kraft an der bft-Tankstelle Walther im Kurstädtchen hat am Boykott-Montag einen normalen Geschäftsgang erlebt. Das deckt sich mit den Beobachtungen in der Walther-Zentrale in Schweinfurt. 84 Tankstellen, vor allem in Franken, Thüringen und Hessen, gehören zu dem mittelständigen Unternehmen. Jürgen Rehl, einer der beiden Geschäftsführer, hatte am Tag nach der Aktion jedenfalls keine Kenntnis von deutlichen Abweichungen beim Tankverhalten, auch wenn das Unternehmen keine Tagesauswertungen an seinen Tankstellen vornimmt. Und falls der propagierte Tankstellenstreik doch irgendwo Auswirkungen gezeigt habe, so hoffte er im Gespräch mit dieser Redaktion natürlich, dass es nur die großen Konzerne getroffen hat und nicht die Mittelständler.
Vom Streik nichts mitbekommen
„Null, gar nichts“, sagt Heike Braun, Stationsleiterin der Tankstellen von Wolfgang Dorst in Bad Neustadt und Salz, zu etwaigen Veränderungen im Kundenverhalten am Montag. Ähnlich äußert sich auch Jürgen Dorst, der sieben Tankstellen betreibt, darunter auch eine in Mellrichstadt. Bei morgendlichen Telefonaten sei jedenfalls davon keine Rede gewesen.
Ich habe auch so eine hohle Nachricht bekommen. Dort stand, man solle am Sonntag davor oder am Dienstag danach tanken. Als ob das den Ölkonzern juckt, ob ich meinen Tank, am Sonntag, am Montag oder am Dienstag voll mache. Am Ende des Monats hat er die gleiche Menge Sprit verkauft.
Leute, wenn ihr die Ölbranche wirklich treffen wollt, fangt endlich an, nicht jeden Meter mit dem Auto zu fahren. Nutzt eure Füße, euer Fahrrad oder den Personennahverkehr, bildet Fahrgemeinschaften. Kauft keine spritfressenden zwei Tonnen SUVs mehr sondern kleinere Autos. Jeden Meter fette Autos fahren wollen und sich dann über den hohen Spritpreis beschweren...
Zum Schluss noch ein Aufruf an die, die es noch immer nicht checken:
Am kommenden Montag bitte ALLE in den Main pinkeln, um den Wasserpegel des Rheins zu heben dass die Tankschiffe wieder fahren können!
Massiv würden die treibstoffkosten sinken,wenn mehr Autofahrer aufs Fahrrad und den ÖPNV umsteigen würden. Aufs Fahrrad deshalb, weil der allergrößte Teil der Autofahrer unter 5 km liegen. Dazu muss aber eine vernünftige fVerkehrsinfrastruktur aufgebaut werden. Fürs Fahrrad und auch den ÖPNV.
Aber das hätte ja auch niemand interessiert.
Wir sitzen alle im Auto, die Heizung läuft und fahren Ungebremst auf eine Wand zu. Einige Mitfahrer rufen wir müssen langsam machen und anhalten aber die wenigsten interessieren sich dafür.
Die Differenz stecken sich dann die Konzerne ein.
Das liegt sicherlich am niedrigen Pegelstand der Fränkischen Saale.
Wir werden nach Strich und Faden verarscht!
Lachhaft
Was sollte das ändern?