Es ist immer eine besondere Veranstaltung, wenn die Schreinerinnung Rhön-Grabfeld zur Gesellenstücks-Ausstellung einlädt. Dabei werden nicht nur die besten Arbeiten gezeigt, sondern diese durch die "Gute Form" prämiert. Innungsobermeister Michael Werner konnte dazu nicht nur Gesellen, sondern auch deren Eltern und Lehrmeister begrüßen.
Sechs Gesellen kamen in diesem Jahr in die engere Auswahl zur Prämierung ihrer Werkstücke. "Schade hingegen ist, dass weitere fünf Junggesellen nicht teilnehmen konnten, da ihre Ausbildungsbetriebe keine Innungsmitglieder sind. Das finde ich für die Betroffenen besonders unschön", meinte der Obermeister.
Originalität und Gestaltungsqualität
Ein Dank galt der Jury mit Klaus Abert (Abert Architektur aus Bad Kissingen), Bernd Küchler (Planwerk 21), Claudia Wetteskind (Innenarchitektur) und Reinhold Seufert (wohnstudio s). 80 Stunden stehen den Lehrlingen für die Fertigung der Gesellenstücke zur Verfügung. Zusätzlich ist eine Werkzeichnung anzufertigen, die oftmals genauso viel Zeit erfordert. Zur Auszeichnung im Wettbewerb sagte Micheal Werner, dass "Die Gute Form" den Stellenwert, den die Gestaltung im Schreinerhandwerk hat, ins Blickfeld rücken und bewusster machen soll. Er sollte auch als Anregung verstanden werden, sich im Schreinerhandwerk mehr mit der Gestaltung auseinanderzusetzen und die kreativen Möglichkeiten des Schreinerberufes der Öffentlichkeit aufzuzeigen. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Innungszugehörigkeit, ein Höchstalter von 28 Jahren und natürlich eine bestandene Gesellenprüfung.
Dort wurden die Stücke nach Ausführungsqualität bewertet, bei der Prämierung der "Guten Form" hingegen, wurde auf Originalität, die eigenständige Idee, die Gestaltungsqualität, das gutes Design, aber auch die Modernität, also keine Nachahmung vergangener Stilepochen, geachtet. Natürlich sollte das Gesellenstück entsprechende Funktionalität ebenso aufweisen wie technische Qualität und Funktionalität, erläuterte der Innungsobermeister.
Drei Plätze und eine Belobigung
Vergeben wurden drei Plätze und eine Belobigung. Als Anerkennung der guten Leistungen erhielt jeder Teilnehmer einen Sach- oder Geldpreis. In diesem Zusammenhang dankte Michael Werner allen, die im Vorfeld zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben. Spannung kam auf, als der Innungsobermeister die Preisträger bekannt gab und Bernd Küchler kurz auf die Entscheidungsfindung einging.
Der erste Preis ging an Markus Weisenseel. Er lernte bei der Schreinerei Bernd Weisenseel in Ostheim. Sein Gesellenstück: Eine Garderobe aus Eiche und Linoleum. Den zweiten Platz belegte Lorenz Kantner, der seine Ausbildung in der Schreinerei Volker Sperl in Oberelsbach absolvierte. Er präsentierte ein Sideboard aus Nußbaum. Platz drei ging an Benedikt Braun (Schreinerei Udo Reinhart, Wollbach). Sein Gesellenstück war ein Turmschrank aus Eiche und Linoleum. Eine Belobigung erhielt Friedrich Seeber. Sein Ausbildungsbetrieb war die Schreinerei Wohlfart GmbH in Bad Königshofen. Gefertigt hat er eine Anrichte aus Eiche.
Begeistert vom großen Interesse
Weitere Teilnehmer waren Hannes Kaufmann (BS Schreinerei GmbH & Co KG Oberelsbach) mit einem Barschrank aus Eiche sowie Paul Katzenberger (Schreinerei Michael Klemm, Unterelsbach) mit einer Kommode aus Buche. Ideal nannte der Obermeister den Ausstellungsort und die Preisverleihung beim Bischofsheimer Stadtfest. Hier hätten die Besucher die Möglichkeit sich ausführlich zu informieren. Oftmals seien auch die Gesellen mit dabei. Der Obermeister zeigte sich begeistert vom großen Interesse an der Schreinerarbeit. "Vielleicht ist der Funke auf den Ein oder anderen übergesprungen, bei dem nun eine Ausbildung zum Schreiner auf der Berufswunschliste steht."
Dank galt den Sponsoren, der Sparkasse Bad Neustadt, den Firmen Carl Götz, Göbel, Klöpfer, Pilipp, Jordan, Krönlein Stahlhandel sowie die Firma ZEG Holz - & Beschlaghandel.