Auch diesen Herbst sind wieder Schüler aus Bad Neustadt für eine Woche in die Partnerstadt Falaise gefahren, wo das Rhön-Gymnasium seit nunmehr 27 Jahren ein Austauschprogramm mit dem Collège des Douits unterhält, teilt die Schule mit.
Ein Novum jedoch war es, dass es zu einer Kooperation mit einer weiteren Schule gekommen war, so dass sich erstmals auch Schülern der Werner-von-Siemens-Realschule die Möglichkeit bot, in einer französischen Familie aufgenommen zu werden und mit ihr den Alltag zu teilen. Und dieses Angebot haben die Schüler begeistert angenommen. So konnten insgesamt 41 Schüler und vier Lehrkräfte die Koffer packen und sich auf den Weg in die Normandie machen.
Der erste Programmpunkt bereits sollte ein Höhepunkt der Reise werden: Frühstück in Paris. Noch schlaftrunken schlenderten die Schüler über die Inseln der Seine, zur Kathedrale Notre-Dame, ins Quartier Latin und zum Boulevard Saint-Michel, wo man sich bei Croissants und Chocolat Chaud für die Weiterfahrt stärkte. Über den Louvre mit seiner gläsernen Pyramide ging es weiter in die Tunnels der Métro, so dass schon kurze Zeit später die Aussicht vom Trocadéro auf den Eiffelturm genossen werden konnte. Hier waren die Smartphone-Kameras im Dauereinsatz und die Andenkenverkäufer wurden um zahllose Miniatur-Eiffeltürme erleichtert. Dann ging es auch schon weiter in Richtung Normandie.
Am Spätnachmittag schließlich war Ankunft in Falaise, und man traf erstmals mit den Austauschpartnern und ihren Eltern in der Partnerschule zusammen. Standen sich die Jugendlichen hier noch schüchtern und etwas unbeholfen gegenüber, so sollte sich das in den folgenden Tagen doch sehr ändern. Man lernte sich immer mehr kennen, bekam einen Eindruck vom dortigen Schulleben und verbrachte viel Zeit miteinander – abgesehen von Ausflügen der Bad Neustädter, die sie dank des eigenen Busses vor Ort unternehmen konnten, und die sie nach Caen, ins geschichtsträchtige Bayeux sowie an die Küste führten, dorthin, wo die Landung der Alliierten die Wende im 2. Weltkrieg einleiten sollte, und natürlich zum Mont Saint-Michel, der einzigartigen Felseninsel im Watt.
Die Zeit verging wie im Flug, und dann kam auch schon wieder der Tag der Abreise. Man drückte sich noch einmal herzlich, dann hieß es: „Einsteigen!“ Im April, beim Gegenbesuch, wird man sich ja wiedersehen. So sind aus Fremden schließlich Freunde geworden.