Über 100 Teilnehmende, darunter ausgewiesene Experten der Schulter- und Ellenbogenchirurgie, trafen sich am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt zur Tagung "Hauptweg und Nebenwege in der Schulter- und Ellenbogenchirurgie", um sich zu neuen Therapie- und Operationsmöglichkeiten auszutauschen. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Rhön-Klinikums entnommen.
Wie Patienten von modernster Technologie und Digitalisierung während einer Operation profitieren können, zeigten und diskutierten Experten aus der ganzen Welt. Eingeladen hatte die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Schulterchirurgie und Endoprothetik (OUSE). Coronabedingt war dies die erste größere Fachveranstaltung der Klinik seit ihrer Gründung 2019. Prof. Dr. Frank Gohlke, Leiter des Schulter- und Ellenbogenzentrums am Rhön-Klinikum Campus und Initiator der Veranstaltung, freute sich: "Anhand konkreter Patientenfälle konnten neue Behandlungsoptionen gezeigt und anschließend diskutiert werden."
Schritte in die richtige Richtung
Ein ganz besonderes Highlight der Veranstaltung war die Live-Übertragung von vier Operationen aus Sälen des Campus in die Konferenzräume. Dabei hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, Operationen mit modernster Technologie unter Verwendung der neuesten Biomaterialien auf großen Leinwänden zu verfolgen. Gleichzeitig konnten sie mit den Operateuren Prof. Dr. Frank Gohlke und Prof. Dr. Arne Berner (Chefarzt der Klinik für OUSE am Rhön-Klinikum Campus) diskutieren und Fragen direkt in den OP stellen. Abgerundet wurde das Programm mit Fachvorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion.
"Mit dieser Tagung wurde der Beginn einer Veranstaltungsreihe gelegt, die sich in Zukunft den orthopädischen Gesundheitsproblemen auf lokaler und überregionaler Ebene widmen wird", so Frank Gohlke. "Durch die Arbeit von Prof. Gohlke und seinem Team entwickelte sich die Klinik für Schulterchirurgie zu einem überregionalen Zentrum für Schulter- und Ellenbogenerkrankungen sowie einem von vier in Deutschland zertifizierten 'Schulter- und Ellenbogenzentrum', sagte Annette Hartmann, Kaufmännische Leiterin am Rhön-Klinikum Campus.
Auch Thomas Habermann, Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, würdigte in seiner Ansprache die Arbeit der Klinik sowie des Campus. Er sei überzeugt, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, die Kreisklinik Bad Neustadt in eine neue Organisationsform übergeben zu haben – vor allem vor dem Hintergrund der geplanten Reform der Klinikfinanzierung und der erwarteten Belastung der öffentlichen Haushalte.
Spezielle Software
Um den Patienten noch individueller operieren zu können, arbeitet die OUSE schon seit acht Jahren mit präoperativer computergestützter 3D-Planung. Dazu wird vor der Operation nicht nur die übliche Röntgendiagnostik durchgeführt, sondern auch eine CT (Computertomographie)-Aufnahme angefertigt, die anschließend in eine spezielle Software (Datenverarbeitungs-System) importiert wird. Anhand dieser Daten errechnet der Computer die optimale Größe und Position des künstlichen Gelenkes und simuliert sogar den später möglichen Bewegungsumfang.