Ein buntes, lebendiges Bild mit leuchtenden Farben und zahlreichen kleinen Szenen ziert in diesem Jahr den Adventskalender der Lions Clubs Bad Königshofen und Bad Neustadt. Es strahlt eine positive Stimmung aus. Aber was sieht man eigentlich auf dem Bild?
Es trägt den Titel "Fiesta de luz y amor" (Fest des Lichts und der Liebe) und wurde von Luis Vargas Santa Cruz aus Mexiko gemalt. Über "Cruzando Fronteras" (zu Deutsch: Grenzen überschreiten), eine freundschaftliche Verbindung von Künstlerinnen und Künstlern aus Mexiko und der Region Rhön-Grabfeld, kam der Kontakt zustande. Seit einigen Jahren besuchen sich regelmäßig Kunstschaffende aus den Bereichen Musik und Kunst beider Länder.
Im Rahmen des diesjährigen Austauschs fand ein Workshop in Herbstadt statt. Kursleiterin Christine Wehe-Bamberger wurde auf den jungen Maler aufmerksam und bat ihn, ein Bild für den Adventskalender der Lions zu malen. Er flog zurück nach Mexiko und wenige Wochen später sandte er ein Bild nach Deutschland.
Eine Sopranistin aus Mexiko in Rhön-Grabfeld
Zu sehen sind darauf typisch mexikanische Weihnachtsbräuche. Die große rote Blume auf der linken Seite des Bildes fällt dem Betrachter als Erstes ins Auge. Hierzu schreibt der Künstler: "Der Weihnachtsstern wurde zum ersten Mal bei Weihnachtsfeierlichkeiten im 17. Jahrhundert in Taxco, im Bundesstaat Guerrero, verwendet. Eine Gruppe von Franziskanermönchen sammelte diese auffälligen Blumen von nahe gelegenen Feldern, wo sie wild wuchsen, um eine Prozession zum Gedenken an die Geburt Christi einzurahmen." Von hier aus startete der Weihnachtsstern seinen Siegeszug in die ganze Welt.
Venus Sanchez Perez, eine junge Sopranistin aus Mexiko, fand über "Cruzando Fronteras" den Weg an die Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen. Sie berichtet, wie man Weihnachten in Mexiko feiert und was davon auf dem Kalender zu sehen ist.
Die Festtage beginnen dort bereits am 16. Dezember mit den sogenannten "Posadas", die bis zum 24. Dezember dauern. In dieser Zeit ziehen Gruppen von singenden Menschen von Haus zu Haus, was man auf dem Bild rechts oben sieht. Sie spielen die Suche von Joseph und Maria nach einer Herberge nach, klopfen an die Türen der Nachbarschaft und feiern zusammen. In den Familien wird regelmäßig gebetet und ähnlich wie in Deutschland werden Krippen aufgestellt, im Bild rechts unten dargestellt.
Weihnachten in Mexiko ist laut und bunt
In der Bildmitte wird die Tradition des Zerschlagens von Piñatas gezeigt. Dabei handelt es sich um mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken gefüllte, bunte Pappfiguren. Sie haben sieben Spitzen, die die sieben Todsünden symbolisieren und sollen mit verbundenen Augen zerstört werden, eine Anspielung darauf, dass der Glaube blind ist. Wenn sie zerschlagen sind, fällt ihr Inhalt auf den Boden und die Kinder sammeln ihn auf.
An Heiligabend kommen die Familien zusammen und man besucht einen Gottesdienst. In vielen Gegenden sitzt man nachts auf der Straße an Lagerfeuern zusammen, erzählt sich Geschichten, isst und feiert. Auch Geschenke werden im Laufe der Nacht verteilt. Der 25. Dezember ist der Tag, an dem man Verwandte und Freunde besucht, die weiter entfernt wohnen. Weihnachten in Mexiko ist lauter und bunter als bei uns, was Venus Sanchez manchmal vermisst, obwohl ihr die deutsche Weihnacht auch gefällt.
Solange der Vorrat reicht, spätestens bis 26. November wird der Kalender noch verkauft. Er ist hier erhältlich: alle Filialen der Sparkasse; Franken-Therme, Mohrenapotheke, Stadtapotheke, Apotheke am Markt, Pick Up Sport, Landfuxx Guck, Schiller-Buchhandlung (alle Bad Königshofen); Möbelhaus Angermüller Salz, Pecht Moden am Marktplatz, Geschenke mit Herz, Touristeninformation (alle Bad Neustadt); sowie beim Aktiven Mellrichstadt.
