Die Abteilung für Akutneurologie der Neurologischen Klinik darf sich jetzt „Clusterkopfschmerz-Kompetenz-Center“ nennen, für manch einen durchaus ein Zungenbrecher. Im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung „Kopfschmerz-Update“ in Bad Neustadt erhielt die Klinik von Hans Duwenkamp, dem Vize-Präsidenten des Bundesverbandes der Cluster-Kopfschmerz-Selbsthilfegruppen, die Auszeichnung, für die nach Angaben der Rhön-Klinikum AG der neue Chefarzt, Professor Matthias Keidel, verantwortlich zeichnet. „Wir freuen uns, mit Professor Keidel einen ausgewiesenen Experten in unseren Reihen zu haben. Die Ernennung unterstreicht zusätzlich die Expertise im Bereich der Kopfschmerzerkrankungen, die ihm und der Klinik auch mit der Top-Platzierung in der Focus-Ärzteliste bescheinigt wird“, wird Professor Bernd Griewing, Ärztlicher Direktor der Neuro und Medizin-Vorstand des Klinikkonzerns zitiert. Neben den weit verbreiteten Kopfschmerzerkrankungen Migräne und Spannungskopfschmerz wurde insbesondere der sogenannte Clusterkopfschmerz ausführlich behandelt.
Dies ist eine Kopfschmerzerkrankung, die durch heftigste, einseitig auftretende Schmerzen in und um das Auge und der Schläfenregion gekennzeichnet ist. Die Schmerzen treten meist nachts attackenweise bis zu acht Mal im Tagesverlauf mit einer Dauer von 15 Minuten bis zu drei Stunden auf. In der Regel ist der Clusterkopfschmerz mit einer verengten Lidspalte, Augenrötung, Augentränen und einer laufenden oder verstopften Nase vergesellschaftet. Männer sind von den Kopfschmerzen, die sowohl chronisch als auch episodisch auftreten können, häufiger betroffen, heißt es in der Klinikmitteilung weiter.
„Während eines stationären Aufenthaltes können wir, losgelöst vom Alltag des Patienten, individuell auf die Schmerzen beziehungsweise Symptome eingehen. Die Kooperation mit den Selbsthilfegruppen und das Einbeziehen der Angehörigen in die Therapie sind wichtige Bestandteile unserer Arbeit“, erklärt der Chefarzt.
Harald Müller, Präsident des Bundesverbandes der Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppen, unterstrich in einem Beitrag den Stellenwert der Selbsthilfegruppen, die Betroffene und insbesondere auch Angehörige im Umgang mit der Krankheit unterstützen.
Das Vortragsprogramm rundeten die Oberärzte Hassan Soda und Stefan Schlesinger mit Fachbeiträgen zu ihren Spezialgebieten „Kopfschmerz als Notfall und nach Schlaganfall“. und „Chronischer Spannungskopfschmerz oder doch medikamentenbedingter Dauerkopfschmerz“ ab. Zum Abschluss berichtete Professor Keidel über die neuesten Entwicklungen in der Diagnostik und Behandlung der Migräne.