Mit einem fröhlichen „Bayrlaa“, das ein junger Student in den Vhs-Saal des Bildhäuser Hofs rief, ging die KinderUni in die Semesterferien. Was Bayrlaa bedeutet, hatte der junge Mann soeben von Dozent Klaus Schiffmann gelernt, der seine Vorlesung über die Mongolei mit einem landestypischen Tschüss beendete.
Mit Bildern von vier Reisen in die Mongolei beeindruckte Schiffmann, von Beruf Lehrer, die Mädchen und Jungen und brachte ihnen das ferne Land nahe. Wo genau es liegt, dazu reckten sich zu Beginn nur zwei wissende Finger in der Höhe. Später war dann allen klar, dass die mongolischen Reiter im 12. Jahrhundert eine gewaltige Strecke zurückgelegt hatten, um das größte Weltreich zu errichten, das je existierte. Bis nach Polen hatten es die Reiter aus dem fernen Asien geschafft, der bevorstehende Tod des Herrschers Chingghis Khaan ließ sie umkehren.
Ein Leben in Jurten
Aus dem Alltag der heute noch in der Mongolei lebenden rund eine Million Nomaden zeigte Schiffmann Aufnahmen von den Jurten, den Zelten, die in zwei Stunden abgebaut und dann am nächsten Weideplatz der Rinder, Ziegen oder Schafe wieder aufgerichtet werden. Endlose landschaftliche Weiten, fantastische Fotos von der Wüste Gobi, Tier- und Pflanzenwelt weckten die Fantasie der Studenten, die absolut beeindruckt waren, dass ein See in der Mongolei noch vor einem Monat am Rand eine Eisschicht trug. Wie kalt das Wasser wohl war?
Farbenfrohe Eindrücke aus buddhistischen Klöstern nahmen die Mädchen und Jungen ebenso mit wie die Erzählungen aus der mongolischen Küche. Aufs gegrillte Murmeltier hatte aber trotz der Versicherung, es schmecke wirklich gut, niemand so richtig Appetit. Dafür konnten sich alle daran freuen, dass die Pferde in der Mongolei verehrt werden und ihr zahlenmäßig großer Besitz Ausdruck des Wohlstands ist.
Schiffmann ging auch auf den noch bestehenden Geisterglauben und typische Bräuche ein. So besprengt man beispielsweise vor einer weiten Reise die Autoreifen (oder das Rindergespann) mit Milch, damit die Geister gewogen sind und ein gutes Ankommen ermöglichen.