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MELLRICHSTADT
Aus zwei Banken wird eine
Zufriedene Vorstände: Reiner Türk (von vorne nach hinten), Markus Merz, Michael Reif und Tobias Herzog wollen nach der beschlossenen Fusion der Genobank und der VR-Bank Rhön-Grabfeld die neue Genossenschaftsbank voranbringen.
Foto: Steffen standke | Zufriedene Vorstände: Reiner Türk (von vorne nach hinten), Markus Merz, Michael Reif und Tobias Herzog wollen nach der beschlossenen Fusion der Genobank und der VR-Bank Rhön-Grabfeld die neue Genossenschaftsbank ...
Steffen Standke
Steffen Standke
 |  aktualisiert: 12.07.2015 17:20 Uhr

Auf dieses klare Votum hatten die Vorstände der VR-Bank Rhön-Grabfeld und der Genobank in Mellrichstadt vielleicht gehofft. Dass es wirklich eintritt, hatten sie nicht erwartet. Fast einhellig stimmten die Vertreter der beiden regionalen Genossenschaftsbanken einer Fusion zur Volksbank Raiffeisenbank Rhön-Grabfeld eG zu. Damit beginnt die Arbeit erst richtig.

Schon am Dienstagabend hatten sich 57 Vertreter der VR-Bank Rhön-Grabfeld für die Fusion ausgesprochen. Am Donnerstagabend sagten auch 116 Stimmberechtigte der Genobank „Ja“ zum Zusammenschluss. Nur einer stimmte dagegen.

Ein Ergebnis von fast 100 Prozent – das sehen die Vorstände Reiner Türk, Markus Merz, Tobias Herzog und Michael Reif als „Vertrauensbeweis für unsere Arbeit“. Offensichtlich habe das Hauptargument gezogen, ein starkes regionales Geldinstitut in Rhön-Grabfeld und Südthüringen mit einer Bilanzsumme von rund einer Milliarde Euro zu schaffen. Am sich ändernden Bankenmarkt verschärfe sich der Konkurrenzkampf, so Markus Merz von der Genobank. Steigende Kosten und Ertragsdruck bei niedrigen Zinsen machten vor allem kleinen Banken zu schaffen. Die Fusionswelle habe gerade erst begonnen.

Angesichts dessen sei es übrigens nicht schwer gewesen, neben den Vertretern der fast 24 000 genossenschaftlichen Anteilseigner auch die Mitarbeiter zu überzeugen. „Sie sehen auch, was am Bankenmarkt vor sich geht“, sagt Merz. „Durch die Größe sehen sie ihren Arbeitsplatz am ehesten gesichert.“

In der Tat versprechen die Vorstände für die nächste Zeit Kontinuität – für Mitarbeiter und 52 000 Kunden. Die 34 Filialen – 15 bei der Geno- und 19 bei der VR-Bank – bleiben bestehen. Das fusionierte Geldinstitut beschäftigt die 257 Mitarbeiter der beiden jetzigen Banken weiter.

Bei ihren Bankgeschäften merken die Kunden der Genobank in Mellrichstadt nichts. Sie behalten Bankleitzahl und Kontonummer. Die Nutzer der VR-Bank in Bad Neustadt erhalten im Frühjahr 2016 neue Bankkarten und müssen sich an eine neue Bankleitzahl und IBAN-Nummer gewöhnen.

Das soll mit der technischen Fusion der beiden Systeme erfolgen; sie ist für den 16. März 2016 geplant. Schon vorher – im Herbst dieses Jahres – soll die Eintragung ins Genossenschaftsregister stattfinden, und damit der Zusammenschluss rechtskräftig werden.

Vorstandsvorsitzender wird Reiner Türk. Gemeinsam mit Merz kümmert er sich schwerpunktmäßig ums Kundengeschäft, während Tobias Herzog und Michael Reif für Personal, Revision, Controlling und Risikomanagement verantwortlich zeichnen. Überwacht wird das Konstrukt durch sechs Aufsichtsratsmitglieder. Den Vorsitz übernimmt Christian Machon; als Stellvertreter fungiert Peter Klett.

Die Fusion soll keinen Stillstand bedeuten, im Gegenteil. Doppelstrukturen sollen abgebaut und damit Synergieeffekte erzielt werden. So wird es künftig nur noch einen Jahresabschluss und einen Prüfungsbericht geben.

Auch wenn fusionsbedingt keiner geht – die Zahl der Mitarbeiter wird über Rente und Altersteilzeit um zehn bis 15 Prozent sinken. Denn die verschlankten Strukturen und Prozesse erfordern weniger Personal.

Investieren wollen die Vorstände ins Online-Banking – und damit ins Geschäft der Zukunft. Doch anders als andere wollen sie die Filiale als Bindeglied für den Kunden in der Region nicht aufgeben. Er könne sich auf den Internetseiten informieren und auch kleinere Bankgeschäfte wie Überweisungen tätigen.

Die Vorstände sehen weiteren Gesprächsbedarf in der Filiale bei größeren Abschlüssen oder Verträgen. Dieser Effekt werde unterschätzt.

Die 34 Filialen sehen Türk und Co. nicht für alle Zeit in Stein gemeißelt. Der Kunde entscheide über die Auslastung der Berater – und welche Struktur die neue Bank ihm anbiete.

 
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