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OSTHEIM
Aus Holzfabrik wird BrauFabrik
Der erste Sud ist gelungen! Voller Stolz hält Braumeister Stephan Kowalsky neben seinem Sudkessel in der neuen BrauFabrik der Rhönpiraten den frisch gezapften Gerstensaft in die Kamera
Foto: Tanja Heier | Der erste Sud ist gelungen! Voller Stolz hält Braumeister Stephan Kowalsky neben seinem Sudkessel in der neuen BrauFabrik der Rhönpiraten den frisch gezapften Gerstensaft in die Kamera
Bearbeitet von Tanja Heier
 |  aktualisiert: 13.11.2017 03:09 Uhr

Unter dem Slogan „Schätze, die man teilen muss“, begann Stephan Kowalsky am 18. April 2012, seinem Geburtstag, ein neues Kapitel Brauereigeschichte zu schreiben. Offenbar war dieses Datum ein gutes Omen. Unterstützt von Ehefrau Claudia und den beiden Kindern wagte er den Sprung in die Selbstständigkeit: die Rhönpiraten waren geboren. In der heimischen Waschküche, also beinahe im Verborgenen, tat der Braumeister das, was er am besten kann: Hopfen, Gerste, Malz und Wasser zu Bier verarbeiten. Mit 50 Litern Weizenbier ging es los. Schnell wurden aus einem Sud pro Woche fünf; aus einer Sorte sechs.

Normal waren die Kowalskys noch nie – zumindest dann nicht, wenn man unter dem Begriff „normal“ das Gewohnte, das Immergleiche versteht. Von Anfang an stand für das Team rund um den Unternehmer fest: „Wir haben Talente, die wir nicht für uns behalten wollen“! Traditionelle Handwerkskunst, Sorgfalt und Regionalität gehören zur Philosophie des Betriebes – genau das ist es, was den Unterschied zum Einheitsgebräu der Großkonzerne ausmacht.

Die Konsumenten wissen es zu schätzen: kein Wunder also, dass es daheim zu eng wurde, wie der Unternehmer strahlend verkündet. Daher musste man sich nach neuen Räumlichkeiten umsehen. Ostheims ehemalige Holzfabrik bot sich an. Nach dem Tod des Bionade-Erfinders Dieter Leipold, dessen Eigentum das Areal war, ging sie in den Besitz seiner Witwe Sigrid Peter-Leipold über.

Diese ist Stephan Kowalskys Mutter – und so schloss sich der Kreis. Schnell wurde man sich einig; nach den notwendigen Umbaumaßnahmen starteten die Rhönpiraten am 6. November in eine neue Bierära: Die bisherige Holzfabrik in der Scheermühle wird zur BrauFabrik! In neun Monaten entstand hier auf rund 450 Quadratmetern eine völlig neue Produktionsstätte; das Herzblutprojekt Stephan Kowalskys nahm Gestalt an, erzählt Sigrid Peter-Leipold – wobei der Stolz auf die Leistung des Sohnes nicht zu überhören ist. Nun kann die jährliche Kapazität von bislang 300 Hektoliter auf 1000 Hektoliter gesteigert werden. Und wer biozertifizierten Gerstensaft herstellt und vertreibt, der denkt nachhaltig. So verfügt das Gelände neben einer eigenen Kläranlage auch über eine umweltfreundliche Pelletheizung.

Momentan läuft die Produktion noch zweigleisig, wie Claudia Kowalsky verrät. Die Ehefrau stand vom ersten Moment an hinter ihrem Mann, ging mutig jeden Schritt an seiner Seite mit und ist auch jetzt die „gute Seele“ im Betrieb. Zum Team gehören weiterhin Rainer Hey, welcher sich um den Vertrieb kümmert; Nicole Lange, (ihr Resort ist unter anderem der Internetversand), sowie Elektriker Thomas Bolte.

Der komplette Umzug soll Anfang Dezember, die offizielle Eröffnung circa zwei Wochen später stattfinden. Wer begriffen hat, dass der reine Biergenuss aus einer Kombination von Können und Geduld besteht, der wird sicher verstehen, dass dieses Projekt einige Zeit in Anspruch nimmt und es daher zu Engpässen kommen kann.

Das Warten lohne sich allerdings, wie Stephan Kowalsky verspricht. Wenn alles rundläuft, will man Kunden und Freunde des Gerstensafts mit einem Fest belohnen, um dann richtig loszulegen: Genuss mit Muße steht auf der Agenda. Und das ist wörtlich gemeint. Man darf gespannt sein.

Es läuft rund bei den Rhönpiraten. Am 6. November startete das Team rund um Braumeister Stephan Kowalsky (hinten links) in eine neue Bierära. Hierüber freuen sich auch Sohn Janik (rechts daneben) und (vorne von links) Tochter Jil, Ehefrau Claudia, Vertriebsleiter Rainer Hey, Mitarbeiterin Nicole Lange und Elektriker Thomas Bolte
Foto: Tanja Heier | Es läuft rund bei den Rhönpiraten. Am 6. November startete das Team rund um Braumeister Stephan Kowalsky (hinten links) in eine neue Bierära.
 
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