Dies erwies sich bei drei bis fünf Meter hohen Wellen und einer Windgeschwindigkeit um die 100 Stundenkilometer als äußerst schwierig. Die Besatzung versuchte zuerst Steinhardts Freundin zu retten, die sich in dem neun bis elf Grad kalten Wasser an ihr Kajak geklammert hatte. Mit einer Wurfleine gelang es, sie samt Kajak an das Segelschiff heranzuziehen. Tilman Steinhardt, der an der TU München als Dozent für Turnen, Klettern, Ski- und Kajakfahren lehrte, versuchte vermutlich aus dem Wasser heraus seiner Freundin ins Segelboot zu helfen. Das gelang nach dem dritten oder vierten Versuch.
Als sich daraufhin die Skipper um den gebürtigen Bad Neustädter kümmern wollten, trieb dieser in der aufgewühlten See ab. Der Segelboot-Kapitän wollte sogleich seinen Motor starten, aber unglücklicherweise hatte sich eine Leine des Kajaks in den Motorpropeller der Yacht gewickelt. Dadurch war das Schiff manövierunfähig, die Besatzung hatte keine Chance mehr, dem Schiffbrüchigen beizustehen, da sie selbst in Seenot geraten war.
Wie der Kroatienerfahrene Kapitän des österreichischen Schiffs in seinem Unfallbericht schreibt, habe auch er die Wettersituation zu dieser Zeit falsch eingeschätzt und war trotz einer Warnung im Radio in See gestochen. Außerdem habe er später erfahren, dass ein weiteres Schiff die Rettungsaktion per Funk tatenlos verfolgt habe.