
Zum zweiten Mal hatte das Solidaritätsteam VG Mellrichstadt die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft und der dezentralen Wohnungen in der Umgebung, sowie die gesamte Bevölkerung in die Markthalle eingeladen.
Unter dem Motto „Annäherung statt Ausgrenzung“ gab es auch am Samstag beim jüngsten Begegnungstreffen zwischen den Mellrichstädtern und ausländischen Neubürgern wieder viele Gelegenheiten, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen, persönliche Kontakte zu knüpfen und das gegenseitige Toleranzgefühl zu stärken.
„So viele waren es beim ersten Treffen nicht“, freute sich Marianne Fritz vom Solidaritäts- und Organisationsteam. Sie schätzte, dass wohl nahezu doppelt so viele Besucher gekommen waren wie beim ersten Begegnungstag im April.
Inzwischen kennen manche sich gut, sodass einige Begrüßungen sehr herzlich ausfielen und viele Begegnungen sich noch offener und ohne Scheu gestalteten. Auch die Deutsch-Kenntnisse haben sich bei vielen Asylbewerbern inzwischen verbessert. Dies machte so manches Gespräch einfacher und Dolmetscher Mustapha Houneineh musste nicht ganz so oft zum Übersetzen einspringen. Einige Kontakte erwiesen sich zudem für beide Seiten als Gewinn.
Beispielsweise wird ein ausländischer Mitbürger nun von einer Mellrichstädterin in deutscher Sprache unterrichtet, während er, als gelernter Informatiker, ihr den Umgang mit dem PC beibringt.
Auch am reichhaltigen Kuchenbuffet waren dieses Mal syrische Frauen beteiligt, die verschiedenste Leckereien, gebacken nach traditionellen Rezepten aus ihrer Heimat, mitgebracht hatten.
Spaß am Spiel
Zum Erfolg des zweiten Begegnungstreffens trug aber auch das schöne Wetter bei. Bei strahlendem Sonnenschein spielte sich das Geschehen hauptsächlich vor der Markthalle im Freien ab. Für die Kleinen hatten die Verantwortlichen dort einen Spielbereich mit Mal- und Bauecke eingerichtet, der mit Begeisterung von den Kindern angenommen wurde. Jede Menge Spaß und Freude am gemeinsamen Spiel hatten aber auch die Erwachsenen an der Tischtennisplatte und am Kicker-Tisch. An letzterem gab es sogar ein heiteres Match zwischen dem Solidaritätsteam (Teamleiter Helmut Dietz und Marianne Fritz) und einigen GU-Bewohnern.
Höhepunkt des Treffens war jedoch, als einige syrische Neubürger einen arabischen Hochzeitstanz vorführten und die Besucher zum Mittanzen und Mitsingen aufforderten. Clownfrau Rosa Sonntag, alias Monika Haid, die zur Belustigung der Kleinen zur Markthalle gekommen war, ließ sich das nicht zweimal sagen und reihte sich gleich bei der Tanzgruppe mit ein.
Einen Stand mit Kinderkleidung, Schuhen und anderen Gebrauchsartikeln, sowie mit ein paar gesponserten Kinderfahrrädern, Fahrradhelme und Bobby-Cars, gab es ebenfalls wieder. Nachdem das Kleiderdepot in Mellrichstadt geschlossen ist, war auch hier die Nachfrage groß.
Nach diesem Erfolg ist das nächste Begegnungstreffen schon in Planung. Im August will das Solidaritätsteam ein Sommerfest an der Gemeinschaftsunterkunft in der Sondheimer Straße veranstalten.
Das Team hofft, dass auch dorthin wieder viele Besucher den Weg finden, dass das Fest erneut gemäß dem Motto „Annäherung statt Ausgrenzung“ dazu beiträgt Ängste abzubauen und die Solidarität festigt.