Für Ärger und Verwunderung sorgt sowohl im Bereich der Stadt Römhild, der Landkreise Hildburghausen und Schmalkalden-Meiningen als auch in Rhön-Grabfeld ein Schild an einem neuen Verbindungsweg zwischen dem thüringischem Hindfeld und Eicha.
Dort steht seit einiger Zeit ein in Rhön-Grabfeld bekanntes Hinweisschild „Bäderlandkreis Rhön-Grabfeld“. Doch wie kommt dieses Schild auf Thüringer Gebiet, mehrere Kilometer von der Landkreisgrenze entfernt? Bislang weiß das noch niemand. Verschiedene Behörden wurden angefragt, jedoch ergebnislos. Im wahrsten Sinn des Wortes ein Schildbürgerstreich.
„Wir wissen nichts davon und die Allianz Grabfeldgau hat damit ganz sicher nichts zu tun“, sagt Lenkungsgruppenvorsitzender und Trappstadts Bürgermeister Kurt Mauer. Noch dazu, dass wieder einmal die Bezeichnung „Rhön“ falsch geschrieben ist. Kurt Mauer wurde bei einer Besprechung in Römhild auf das Bäderlandschild angesprochen und hat natürlich sofort reagiert. Er schickte dem zuständigen Bauhofleiter des Landkreises Rhön-Grabfeld, Karsten Schilling aus Ginolfs, eine E-Mail mit der Bitte, die Sache aufzuklären.
Schilling hat das Schild dann auch tatsächlich entdeckt und auf der Rückseite den Hinweis auf die Herstellerfirma gefunden: „Schilderwerk Beutha GmbH“. Ein Anruf dort ergab allerdings, dass die zuständige Sachbearbeiterin zurzeit nicht erreichbar ist. Erst nach ihrer Rückkehr kann geklärt werden, wer den Auftrag gegeben hat, ob eventuell sogar mehrere dieser Schilder mit der falschen Schreibweise angefertigt wurden und vor allem an wen die Schilder ausgeliefert wurden. „Wir vom Landkreis Rhön-Grabfeld haben damit jedenfalls nichts zu tun“, so Bauhofleiter Karsten Schilling.
Ins Gespräch gekommen war bei der Schildersuche auch die Firma Ortner in Niederlauer, Hersteller von Werbemitteln. Für Manfred Ortner war schnell klar, dass sein Unternehmen nichts mit diesen Schildern zu tun hat. „Außerdem wissen meine Mitarbeiter und ich natürlich, wie Rhön geschrieben wird.“ Amtsleiter Kölsche vom Hoch- und Tiefbauamt der Stadtverwaltung Meiningen erhielt von Manfred Ortner eine E-Mail mit der Bitte, ob dort bekannt ist, wer das Bäderlandschild aufgestellt hat. Amtsleiter Kölsche wiederum wandte sich an Anne Lautensack vom Landratsamt Hildburghausen und machte dort auf die falsche Schreibweise der Rhön auf dem Schild in der Römhilder Flur aufmerksam. „Die falsche Schreibweise der Rhön ist natürlich sehr peinlich und sollte umgehend korrigiert werden - das trifft ja die gesamte Region“, so Lautensack. Wichtig sei es, herauszufinden, wer das Schild aufgestellt und dazu den Auftrag gegeben hat. Anne Lautensack vom Landratsamt Hildburghausen, Abteilung für Bau und Wirtschaft Sachgebiet Kommunalentwicklung und Tourismus betont auf die Anfrage der Stadt Römhild, dass das Schild nicht über den Sachbereich Tourismus des Landkreises Hildburghausen aufgestellt wurde. „Etwas kurios mutet der Standort an, am Rad- und Wirtschaftsweg zwischen Hindfeld und Eicha. Dort sollte es eigentlich keine Kreisgrenze zwischen unseren beiden Landkreisen geben.“ Anne Lautensack hat die Anfrage deshalb nach Hildburghausen-Sonneberg, genauer an die Thüringer Landgesellschaft mbH, weitergeleitet, weil ihr bekannt ist, dass der der Radweg zwischen Eicha und Hindfeld erst kürzlich mit Mitteln des ländlichen Wegebaus hergerichtet wurde. Dort allerdings wusste man ebenfalls nichts von dem Schild. Mittlerweile hatte der Bürgermeister von Gleichamberg, Kurt Lautensack, eine weitere E-Mail an den Allianz-Vorsitzenden Kurt Mauer geschickt und vermerkt, dass keiner Bescheid weiß, was die Herkunft des Schildes betrifft.
Bald Klarheit?
Landkreis-Bauhofleiter Karsten Schilling vom Landratsamt Rhön-Grabfeld will jedenfalls nicht aufgeben und weiterforschen. Eine baldige Klärung erhofft er sich von der zuständigen Sachbearbeiterin der Herstellerfirma Beutha GmbH. „Schließlich muss dort ja ein Auftraggeber vorhanden sein.“ Solange steht das Bäderlandschild aber noch am Radweg zwischen Eicha und Hildburghausen.