Es ist kalt an diesem Donnerstagmittag am Irmelshäuser Badesee. Sehr kalt. Und es ist ungewöhnlich ruhig, denn eigentlich sollten auf dem Gelände die Sanierungsarbeiten am Kiosk- und Wirtschaftsgebäude und einige Tiefbauarbeiten mit Hochdruck an der Fertigstellung gearbeitet werden.
Doch bis auf einen kleinen Minibagger stehen alle Maschinen still. Dass der strenge Frost den Fortgang der Bauarbeiten nun etwas verzögert, dürfte der Höchheimer Gemeinderat mit Sorge beobachtet haben. Der traf sich am Donnerstagabend zu einer Sitzung, um weitere Aufträge für das „Teilprojekt 2 Versorgungsstation Badesee Irmelshausen“ zu vergeben. Denn Ziel ist es immer noch, die Hochbauarbeiten bis zum Saisonbeginn im Mai weitgehend abzuschließen.
Verkleidung aus Lärchenholz
Architekt Volker Eppler aus Wülfershausen war ins Rathaus gekommen, um Bürgermeister Michael Hey und seinen Gemeinderat über zwei mögliche Varianten für die Wandverkleidung des Kioskgebäudes zu informieren. Das Gremium entschied sich für eine Verkleidung mit Rhombusleisten aus Lärchenholz. Dadurch entstehen Mehrkosten in Höhe von rund 10 000 Euro im Vergleich zu einer früheren, von einem anderen Architekturbüro gemachten Kostenschätzung. Der Planer will die Leistung nun schnellstmöglich ausschreiben, damit der Auftrag in Kürze erteilt werden kann.
Aufträge vergeben
Im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen an der Versorgungstation auf dem Badeseegelände vergab der Gemeinderat den Auftrag für die Putz-, Maler- und Trockenbauarbeiten an die Firma Neuhöfer aus Großbardorf, die mit 31 739 Euro das günstigste von sechs Angeboten abgegeben hatte. Die Estrich- und Fliesenarbeiten wird die Firma Pittner aus Großeibstadt zum Preis von 54 906 Euro ausführen, die von drei Bietern der preiswerteste war.
Nach der Wahl von Michael Hey zum neuen Höchheimer Bürgermeister und seiner Amtseinführung wurde Eva Kürschner vom Gemeinderat zur zweiten Bürgermeisterin bestimmt. Zur weiteren Stellvertreterin und dritten Bürgermeisterin wurde Ute Lenz-Other gewählt, die acht von 13 möglichen Stimmen erhielt. Zum Stellvertreter von Thomas Hartmann im Wasserzweckverband Gruppe Nord bestimmte der Gemeinderat Volker Seifert, zum Stellvertreter von Bernhard Friedl wurde Wolfgang Hartmann gewählt.
Heiraten im Wasserschloss?
Erneut vertagt wurde am Ende der Sitzung ein Beschluss über den Antrag von Karl Schenk Graf von Stauffenberg auf standesamtliche Widmung der Kaminstube, eines kleinen Saals und eines Teils des Schlossparks im Irmelshäuser Schloss. Stauffenberg, der selbst in der Sitzung anwesend war, möchte es Brautleuten ermöglichen, im Schloss zu heiraten. Dafür ist eine Widmung durch die Gemeinde erforderlich. Allerdings gibt es ein Problem: Hans Freiherr von Bibra, der Miteigentümer des Wasserschlosses ist, widerspricht der Widmung und begründet dies mit vertraglichen Eigentumsregelungen, die sich auch auf die Einfahrt zum Schloss beziehen. Nach Einschätzung der Verwaltung kann deshalb zum derzeitigen Zeitpunkt keine standesamtliche Widmung erfolgen.
Die Rechtsaufsicht hören
Nach kurzer Diskussion, in der deutlich wurde, dass der Gemeinderat einer Widmung prinzipiell positiv gegenübersteht, wurde bei einer Gegenstimme folgender Beschluss gefasst: Das Widmungsverfahren wird ausgesetzt, bis sich die beiden Parteien entweder geeinigt haben oder bis eine bindende Stellungnahme der Rechtsaufsicht vorliegt.