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Aufgespießt: Wandel
Von Hubert Herbert hubert.herbert@mainpost.de
 |  aktualisiert: 09.03.2012 15:27 Uhr

Nichts ist so beständig wie der Wandel. Diesen von Heraklit von Ephesus so um 500 vor Christus formulierten Gedanken fassten die Römer später so zusammen: Tempora mutantur et nos mutamur in illis – die Zeiten ändern sich und wir ändern uns mit ihnen. Und vermutlich hat auch meine Tochter recht. Wenn mir mal wieder irgendwo grammatikalische Fehler auffallen, sagt sie gerne: „Die Fehler von heute sind die Regeln von morgen.“

Man könnte auch einfach kurz so sagen: Nichts bleibt wie es ist. Dafür gibt es verschiedene Belege. Zum Beispiel den Bierkonsum. Da muss ich gar nicht weit gucken, nur zeitlich ein gutes Stück zurück. Da war es durchaus nicht unüblich, dass wir in der Redaktion mittags ein Bier zur Brotzeitstulle öffneten. Das wäre heute überhaupt nicht mehr denkbar. Bei uns in der Redaktion steht jetzt kistenweise Wasser rum – und eine Kiste Bionade. Naja, inzwischen könnte die wenigstens als Radeberger durchgehen.

Aber nicht nur bei uns ist der Bierkonsum deutlich zurückgegangen. Das hat jetzt die Abschiedstour von Bauernpräsident Gerd Sonnleitner gezeigt. So vor 20 bis 30 Jahren hätten da im Dunst von unzähligen Zigaretten volle Maßkrüge oder Weizenbiergläser auf den Tischen gestanden. Und heute? Während der oberste deutsche Verbandslandwirt zum Thema „Gemeinsam für eine starke Zukunft“ spricht, nippen unten im Saal andächtig lauschende Zuhörer von ihrer Limo, ihrem Wasser oder ihrer Cola. Biergläser sind nur vereinzelt zu sehen.

Einen Hort des Bierkonsums gibt es vielleicht doch noch: den politischen Aschermittwoch der großen Parteien. Der in Heustreu allerdings dürfte auch eher eine Wasserveranstaltung sein.

 
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