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Aufgespießt: Geldtheorie
Von Hubert Herbert hubert.herbert@mainpost.de
 |  aktualisiert: 19.06.2015 17:42 Uhr

Was wäre eigentlich, wenn es kein Geld gäbe, kein bedrucktes Papier, das wir ohne Zögern als Gegenleistung für die wertvollsten Dinge akzeptieren? Dann gäbe es keine Banken, die mit viel Steuergeld gerettet werden müssten. Und Griechenland müsste kein Geld zurückbezahlen, das es überhaupt nicht hat. Hätte natürlich vorher auch keins bekommen. Aber das wäre ja vielleicht auch besser gewesen.

Zu spät. Schon als die ersten Menschen Muscheln oder Knochen als Zahlungsmittel einsetzten, war die Büchse der Pandora geöffnet. Die kriegen wir nicht mehr zu. Also müssen wir jetzt durch mit dem ganzen griechischen Finanz-Desaster. Hoffentlich sind wir wenigstens bald durch. Denn ich sage Ihnen, langsam kann ich es nicht mehr hören, dass alle paar Wochen wieder die Schicksalstage Griechenlands anbrechen, weil wieder Milliarden fehlen.

Soll das die nächsten 100 Jahre so weitergehen? Wollen wir jetzt Griechenland im Euro halten oder nicht? Die einen sagen so, die anderen so – alle natürlich völlig fundiert. Das nervt. Irgendwann muss man doch mal irgendwas entscheiden, drum stehen an der Spitze von Wirtschaft und Staat sogenannte Entscheidungsträger. Anscheinend viele mehr Träger als Entscheider. Dabei gilt doch folgende alte Weisheit: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Vielleicht liegen wir mit unseren ganzen Geld- und Finanzsorgen – staatlich wie privat – aber völlig daneben. Geld kann doch in diesem Leben nicht alles sein. Wie hieß noch diese alte Weissagung der Cree-Indianer?

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.‘‘ Damit sind die Cree nicht allein, von einem weisen Mann in Rom (man könnte ihn auch als weißen Mann bezeichnen) zirkuliert seit Kurzem Ähnliches.

 
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