Sie wird ja oft und gerne diskutiert, die Frauenquote. Die in den Vorständen und Aufsichtsräten großer Aktiengesellschaften natürlich – nicht etwa die bei den Müllkutschern. Manche wollen, dass das alles freiwillig geht mit der Frauenquote. Unsere blonde Bundesfamilienministerin Kristina Schröder beispielsweise setzt darauf, dass Männer gut dotierte Vorstands- und Aufsichtsratsposten freiwillig räumen, um Frauen Platz zu machen. Unsere ebenfalls blonde Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen ist da ganz anders drauf. Sie ist sich sicher, dass sich nichts tun wird ohne gesetzlichen Druck.
Wer da wohl recht hat? Im Grunde unerheblich, wie mich ein Zeitrafferblick von meinem Abiturjahr 1976 bis heute vermuten lässt. Klar hatten wir damals – oh Gott, das ist schon 37 Jahre her – Mädels in der Klasse, ziemlich nette sogar. Trotzdem, wir Jungs waren klar in der Überzahl, als es Abi-Zeugnisse gab. Und heute? Schauen wir mal auf die Abiturienten des Bad Neustädter Rhön-Gymnasiums. Von 139, die gerade über ihren Prüfungen schwitzen, sind gerade einmal 56 Jungs. 40 Prozent – eine glasklare Minderheit. Das zeigt schon rein mathematisch, dass wir früher oder später eher über eine Männerquote in Vorständen und Aufsichtsräten werden nachdenken müssen. Aber, was soll's, uns Männer bleibt ja noch der Müllmann-Job – ohne Frauenquote.