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Aufgespießt: EZB oder eins, zwei Bier
Von Gerhard Fischer gerhard.fischer@mainpost.de
 |  aktualisiert: 16.09.2012 12:04 Uhr

Wie soll man als Rhöner begreifen, ob der Europäische Stabilitätspakt und die EZB-Anleihekäufe ein probates Mittel gegen die Schuldenkrise sind oder nicht? Alles ist so kompliziert und hat mit unserem einfachen Leben kaum etwas zu tun.

Vielleicht muss man sich den Euroraum aber einfach als Fürstensaal auf dem Kloster Kreuzberg vorstellen. Dort gibt es die fleißigen Würzburger Pilger, die schon viel Arbeit und Mühsal bis zum Berg der Franken hinter sich haben. Sie sind die Fleißigsten und dürfen sich auch die meisten Biere gönnen. Dann gibt es Wanderer, die sich gar nicht so angestrengt haben, die vielleicht ein paar Kilometer aus Sandberg oder Premich hochgelaufen sind, aber doch den gleichen Durst beanspruchen.

Geld haben die armen Rhöner nicht so viel wie die Würzburger Städter. Aber die Würzburger Pilger sind gut gelaunt und lassen eine Runde nach der anderen springen.

Hintendran raucht es aus den Schloten der EZB, der Elisäus-Zunft-Brauerei. Sie liefert Fass um Fass nach, ohne auf die Weiterverschuldung der einzelnen Pilgergruppen zu achten.

Irgendwann geht es nicht mehr anders. Die Würzburger und die Premicher erheben sich von den Tischen und schließen einen Stabilitätspakt Richtung Toilette. Unten an der Treppe angekommen, jammert der Premicher Wanderer: „Wer hat mich denn so weit abgestuft?“ Der Würzburger, den Rhöner im Schlepptau, lächelt: „Ja wer wollte denn aus der Runde austreten? Und überhaupt, nimm's nicht so draghisch! Die EZB kann bis zu 190 Milliarden Hektoliter unbegrenzt zuschießen.“ Da fiel der gestandene Europäer aus Premich um.

 
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