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Aufgeschlossen: Aus Lepanto lernen
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.01.2016 14:54 Uhr

Liebe Leserin, lieber Leser. Der Goldene Oktober hat begonnen, für uns Katholiken der zweite Marienmonat des Jahres, und damit jener Monat, der uns mit seinem Rosenkranzfest am 7. Oktober daran erinnert, dass 1571 ein Wunder passierte: Die vereinigten Flotten der Heiligen Liga versenkten die osmanische Flotte – und damit wurde zum ersten Mal die Verwundbarkeit jener offenbar. (Das Ereignis ging als die Seeschlacht von Lepanto in die Geschichte ein).

Das Abendland konnte aufatmen, das Fest Unserer Lieben Frau vom Siege, später Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, wurde eingeführt und ist bis heute verpflichtend zu feiern als gebotener Gedenktag.

Damals war es wichtig, sich gegen den Sturm aus dem Morgenland zu verteidigen – und es gehört zur europäischen Geschichte, die nicht vergessen werden sollte.

Leider entehren manche Menschen unserer Tage aber die damals gewährte Gnade des Himmels, indem sie Stimmung machen gegen jene Menschen, die aus dem Orient zu uns kommen, weil in ihrer Heimat alles zerstört ist, weil von vielen Seiten finanzierte Milizen gegeneinander kämpfen, weil ihr Leben in permanenter Gefahr ist – und nicht nur ihres, sondern auch das ihrer Kinder und Familien. Es kommt nicht ein Sturm, gegen den wir uns und unsere Kultur verteidigen müssen, sondern da kommen Menschen, die uns brauchen, Menschen, die hoffen, Streit, Tod, Blutvergießen und Angst entkommen zu sein, und in Frieden und Ruhe ein menschenwürdiges Leben haben zu dürfen.

Das ist nichts, was wir ihnen gnädig gewähren sollten, sondern etwas Selbstverständliches, was wir als Christen für unsere Mitmenschen wollen und müssen: Ein „Herzlich willkommen“, wie in den letzten Monaten immer wieder zu lesen, ist das Mindeste! Seien wir nicht, wie die Herbergsväter, die die hochschwangere Muttergottes in Bethlehem abwiesen, sondern schauen wir, wo in unseren Häusern Platz ist, gerade jetzt, wo es Winter wird.

Aus Lepanto zu lernen, heißt nicht, sich an einer untergegangenen Flotte zu erfreuen, sondern dem Himmel Dank zu erweisen, indem wir Wort und Weg Jesu befolgen „Liebe Deinen Nächsten!“ und bitten wir Maria, wie es im berühmten Rosenkranzlied heißt: „Rosenkranzkönigin, Jungfrau voll Gnade, lehre uns wandeln stets himmlische Pfade.“ Amen.

Sebastian Krems

Kaplan in Eyershausen

 
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