Der "Auferstehungsweg", ein Rundweg, beginnt am Ortsausgang von Irmelshausen. 13 Stationen warten auf den acht Kilometern darauf, betrachtet und durchdacht zu werden. Weite Felder und sanfte Hügel bilden den Rahmen für den Auferstehungsweg. "Der Weg schließt an die Tradition der Kreuzwege an. Er greift in Bildern zu den Auferstehungstexten der Bibel die zentralen Momente der Osterbotschaft auf", sagt Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf.
Von ähnlichem Weg inspiriert
Dass es dieses Angebot im Dreieck der Ortschaften Irmelshausen, Höchheim und Rothausen gibt, ist einer Reihe von vermeintlichen Zufällen zu verdanken. Hofmann-Landgraf las von einem gleichnamigen Angebot in der Lüneburger Heide und überlegte, dass etwas Ähnliches gut ins Grabfeld passen könnte.
2010 schrieb der damalige Regionalbischof des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg, Christian Schmidt, das Projekt "Gerne evangelisch" aus, um Vorhaben zu unterstützen, die Menschen für den Glauben ansprechen. "Wir haben Fördergelder erhalten, denn der Auferstehungsweg kombiniert moderne Kunst auf der einen Seite mit der Bewegung an der frischen Luft und dem Gehen auf einem Weg auf der anderen Seite", erzählt die Pfarrerin.
Mit der Botschaft auseinandersetzen
Die 13 Stationen zeigen Szenen der Begegnung mit dem Auferstandenen oder zentralen Erlebnissen der jungen Kirche, die der Künstler Werner Steinbrecher (1946-2006) für den Lüneburger Auferstehungsweg geschaffen hat. Sie sind seit 2012 als Kopien auf dem Weg im Grabfeld zu finden.
"Der Auferstehungsweg schließt an die Tradition des Kreuzwegs an. Die ungerade Zahl 13 steht für die Unvollkommenheit und weist darauf hin: Hier geht es nicht darum, einfach etwas zu konsumieren. Jeder Betrachter, jede Betrachterin ist eingeladen, sich mit der Botschaft aktiv auseinanderzusetzen", sagt die Pfarrerin. An jeder Station gibt es neben dem Bild einen Impulstext.
Weg durch drei Ortschaften
Der Weg ist in regelmäßigen Abständen mit schwarzen Pfeilen auf violettem Grund markiert. In weiten Teilen ist er mit dem örtlichen Teil des Jakobsnebenwegs identisch, dessen Erkennungssymbol die gelbe Jakobsmuschel auf blauem Grund ist.
Etwa auf halber Strecke nach Höchheim befindet sich die zweite Station, die das leere Grab thematisiert. "Von hier aus sieht man die Kirchtürme aller drei Ortschaften, durch die der Weg führt – zumindest im Herbst und Winter – und man hat auch den Blick auf das benachbarte Mendhausen in Thüringen", erklärt Hofmann-Landgraf.
Besuch des Barfußpfades
An warmen Tagen bietet sich nach dem Besuch der dritten Station an der Kirche von Höchheim die vierte Station für eine längere Pause an. Sie ist nur wenige hundert Meter entfernt, am Fuß des Hügels. Wer mag, kann die Füße zum Abkühlen in die Milz halten und den angrenzenden Barfußpfad erkunden.
An vielen Stationen finden sich Sitzgelegenheiten. "Eine Gruppe von Ehrenamtlichen kümmert sich darum, dass der Weg immer intakt ist", erklärt die Pfarrerin. Es gab auch schon Fälle von Vandalismus: Eine der Stationen weist Einschusslöcher auf.
Abkühlung am Badesee
Hinter Rothausen führt der Weg leicht bergab bis fast an die ehemalige innerdeutsche Grenze. Wer an der zehnten Station geradeaus geht erreicht in wenigen Minuten Thüringer Gebiet. Die 13. Station an der Kirche von Irmelshausen ist momentan wegen Renovierungsarbeiten am Gotteshaus abgebaut.
Wer nach dem Besinnungsweg, für den mindestens drei Stunden einzuplanen sind, eine Abkühlung sucht, findet diese am Irmelshäuser Badesee. Dort befindet sich die Station Nummer 12: „Am See Genesareth“. Der Weg dorthin ist als einziges Teilstück des Auferstehungswegs relativ uneben und für Kinderwägen weniger geeignet.