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Bad Neustadt
Auf den Spuren der Biber in Rhön-Grabfeld
Entlang des Mühlbachs lernten die Teilnehmenden, wie man Biber kartiert.
Foto: Manoel Fick | Entlang des Mühlbachs lernten die Teilnehmenden, wie man Biber kartiert.
Bearbeitet von Martina Harasim
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:17 Uhr

Wie viele Biber gibt es eigentlich im Landkreis Rhön-Grabfeld? Wo sind deren Burgen und Dämme? Und wie können diese Informationen dokumentiert werden? Diese Fragen wurden bei einer Veranstaltung des BUND Naturschutz, Kreisgruppe Rhön-Grabfeld, und der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern erörtert.

Einmal im Jahr findet im Auftrag der Regierung von Unterfranken eine Erhebung der Biberaktivitäten in der Region statt. Bei dieser sogenannten Kartierung werden nahezu alle Flüsse und Bäche im Landkreis von Freiwilligen abgelaufen und auf Biberspuren hin untersucht.

Die gefundenen Spuren wie Fraßspuren, Biberdämme oder Biberburgen werden dabei in einer Karte dokumentiert und im Anschluss ausgewertet. Diese Informationen sind wertvoll für die Mitarbeitenden der Naturschutzbehörde. Sie sind täglich mit dem Management des Bibers in der Rhön betraut, genauer gesagt mit Betroffenen, auf die die Werke des unermüdlichen Baumeisters nachteilige Auswirkungen haben.

Da der Biber in der Regel nachtaktiv und scheu ist, ist es kaum möglich, die konkrete Anzahl der Wildtiere im Landkreis zu erheben. Anhand der gefundenen Spuren können allerdings Reviere abgegrenzt werden, die einen Rückschluss auf die Anzahl der Tiere zulassen.

Spannender praktischer Teil der Biber-Kartierung

Um das Vorkommen der Tiere zu dokumentieren, braucht es laut Organisatorin Doris Wehner (Bund Naturschutz) theoretisches und praktisches Wissen. Berit Arendt (Bund Naturschutz – Bibermanagerin für Nordbayern) erläuterte die theoretische Durchführung einer Biberkartierung in einem Vortrag.

Dann kam der praktische Teil: Die Teilnehmenden kartierten zusammen mit den Experten Berit Arendt, Anke Hahn, Manoel Fick, Theresa Hellmich (Naturschutzbehörde) und Klaus Steiner (Biberberater) gemeinsam den Mühlbach. Mit Karte und Stift bewaffnet, ging es im Gänsemarsch am Gewässerrand entlang. Jegliche Art von Biberspuren wurden gemeinsam gesucht und besprochen.

Nach ein paar Fraßstellen und einer „Biberrutsche“, also dem Ein- und Ausstieg des Bibers in das Gewässer, konnte die Gruppe auch den Damm sowie die Burg des Baumeisters in Augenschein nehmen.

Bei genauerem Hinsehen stellte eine Teilnehmerin ungewöhnliche Bewegungen in einer hohlen Baumwurzel fest. Nach eingehender Beobachtung waren sich alle einig, dass dort der scheue Biber auf frischen Holzspänen in einer Sasse seinen Mittagsschlaf hielt.

 
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