Landkreisweit haben sich in den vergangenen Wochen die Feuerwehrleute mit dem Thema "Löschen mit Schaum" befasst. Dies ist eine hocheffiziente Methode zur Brandbekämpfung, sagt Lehrgangsleiter Christoph Wohlfart in Bad Königshofen. Bei der Übung greifen die Wehrleute auf ein Schaumtrainer Equipment im kleinen Maßstab zurück, das von der Versicherungskammer Bayern gesponsert wurde. Gerade bei der Brandbekämpfung mit Schaum sei fundiertes Grundwissen über Löschmittelzusätze und der Wirkung erforderlich, sagt der Lehrgangsleiter.
Hinzu kommen die richtige Schaumerzeugung, Löschtechniken und Löschtaktik. Das alles wird zunächst in der Theorie ausführlich erläutert, bevor es dann zum praktischen Teil überging. Hier ging es um den chemischen Aufbau und die Eigenschaften von Löschschaum. Die 22 Feuerwehrleute erfuhren von Jochen Krug und Florian Friedrich (Feuerwehr Bad Königshofen) sowie Thomas Schmitt von der Wehr in Sulzfeld und Jonas Valtenmeier (Feuerwehr Alsleben) mehr über die verschiedenen Schaummittel und deren richtigen Verwendung. Es ging über Schaumarten und die korrekte Einsatztaktik bis hin zur nötigen Einsatzstellenhygiene und die persönliche Schutzausrüstung.
Genügend Schaumkanister bereithalten
Thomas Schmitt, Kommandant der Sulzfelder Feuerwehr, erklärte zunächst am Feuerwehrgerätehaus Bad Königshofen das entsprechende Einsatzgerät. Dabei sprach er Schwer-, Mittelschaum und das Hohlstrahlrohr an. Ein Schaumkanister mit etwa 20 Liter wäre in drei Minuten bereits leer, erfuhren die Teilnehmer. Deshalb ist es wichtig, bei größeren Bränden genügend Schaumkanister bereitzuhalten. Gerade bei einem Fahrzeugbrand sei das erforderlich, wenn der Brand mit Schaum gelöscht werden soll.
Natürlich gab es bei der Praxisübung immer wieder Nachfragen aus dem Theorieteil. Lehrgangsleiter Christoph Wohlfahrt erklärte, dass Schaum durch Luft, Wasser und Schaummittel entstehe, was entsprechend angerührt werden muss. Das übernahmen die Wehrleute selbst und hatten dazu einen Messbecher. Für die Übung stand ein Miniaturstrahlrohr zur Verfügung und entsprechend musste auch die Mischung sein. Für das Übungsfeuer gab es eine Blechschale und den Hinweis für die Umstehenden: "Es wird ein bisschen heiß und die Flammen sind auch entsprechend." Bei der Übung zeigte sich dann, wie durch den Schaum das Feuer zurückgedrängt und immer kleiner wurde.
Schaum verteilt sich durch Luftzufuhr
Aber kann Schaum auch bei Wohnungsbränden eingesetzt werden und wie würde sich der Schaum in den Räumlichkeiten ausbreiten können? Fragen, die wieder anhand eines Modells beantwortet wurden. Schnell wurde deutlich, dass sich der Schaum im ersten Raum aufstaut, aber nicht ins angrenzende Zimmer weiter floss. "Was tun?", fragte Thomas Schmitt. Die Lösung war eine Luftzufuhr, zum Beispiel durch das Öffnen eines Fensters im Ernstfall. Dadurch verteilt sich der Schaum auch in die angrenzenden Räumlichkeiten.
Letztes Beispiel: Ein Tankwagen mit Benzin gerät in Brand. Auch hier galt es wieder den Schaum so einzusetzen, dass das Feuer eingedämmt und schließlich gelöscht werden konnte. In dem Kurs haben die Seminarteilnehmer beispielsweise gelernt, welche Schaumart bei einem Benzin-, Diesel oder Bio-Kraftstoffbrand einzusetzen ist. Außerdem haben sie am Schaumtrainer geübt, das Schaumrohr richtig zu führen und es an der richtigen Stelle zu setzen. Solche Übungen seien für den Ernstfall wichtig, sagten die Ausbilder. Wo sind die Einsatzbereiche mit Schaum? Dazu gehört zum Beispiel das Abdecken von brennbaren Flüssigkeiten, Vorbeugen von Explosionsgefahren oder unter anderem eben auch das Fluten von Räumlichkeiten durch Schaum. In der Ausbildung konnte jeder Teilnehmer selbst ausprobieren, wie die korrekte Einsatztaktik ist. Früher gab es dafür nur Fotos, an denen man den Einsatz erklärten konnte. So sei es aber viel besser, da man selbst aktiv werden kann, meinten die Feuerwehrleute.
