Mit einem richtig schönen Fest beging der Frauenbund Bad Neustadt seinen 95. Geburtstag. Dankgottesdienst, Erinnerungsbilder, Ehrungen und dreistöckige Geburtstagstorte schufen den angemessenen Rahmen.
Seinen Dank für das Wirken des Frauenbunds brachte Pfarrer Andreas Krefft in der Kirche Mariä Himmelfahrt zum Ausdruck. Als sichtbares Zeichen überreichte er Maria Blümm, die seit 1996 den Vorsitz innehat, drei Rosen. Auch die anderen Vorstandsmitglieder wurden mit einer Rose bedacht und zur Offenheit in Zeiten des Wandels ermutigt.
Am 12. März 1924 kamen in der damaligen Kinderbewahranstalt 67 Frauen zusammen, die unter Leitung von Dechant Alois Friedrich den Katholischen Frauenverein gründeten und Karola Attenkofer zu ihrer ersten Vorsitzenden wählten. Die Frauen beschäftigten sich mit Ehe-, Familien- und Erziehungsfragen, bildeten sich fort und wirkten in der Pfarrgemeinde.
Geben, Helfen und Schenken sahen die Frauen damals ebenso wie heute als eine wichtige Aufgabe an. So ermöglichten Wohltätigkeitsveranstaltungen, dass in den schwierigen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg 60 arme Familien mit Lebensmitteln, Brennmaterial und anderem unterstützt werden konnten. 1933 wurde der Frauenbund aufgelöst, das karitative Wirken setzte sich jedoch im Stillen fort.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Fanny Gaul auf Bitten des Geistlichen Rats Ambros Johann die Leitung des Frauenbunds, der jedoch erst im November 1951 offiziell weitergeführt wurde. Ida Jessenberger, Maria Hippeli und Brigitte Kaspar trugen als weitere Vorsitzende dazu bei, dass die Frauen ihr Selbstverständnis reflektierten und ihre zupackenden Kräfte in die Gemeinde einbrachten.
Für die Gegenwart wünschte Maria Blümm nach diesem Rückblick dem Frauenbund, dass er mutig neue Wege gehe und ein Ort der Begegnung und der Gemeinschaft bleibe. 75 Frauen fühlen sich aktuell der Jubiläumsgruppe zugehörig.
Den festlichen Rahmen nutzte Maria Blümm, um diejenigen mit Silber zu ehren und zu schmücken, die seit 20 und mehr Jahren zum Frauenbund Bad Neustadt gehören: Hildegard Wasser, Irmtrud Hemmert, Ingeborg Weber, Maria Baudisch-Zinke, Gabriele Groß, Inge Ochs, Adele Weigand, Hannelore Foidl, Maria Dörr, Anneliese Bentele und Gitta Biedermann. Als einziger Mann erfuhr Willibald Schlereth diese Ehrung und den Dank für sein großes Engagement in der Vergangenheit.