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OSTHEIM
Auch ein Mahner für den Frieden
Landrat Thomas Habermann und Ostheims Bürgermeister Ulrich Waldsachs sprachen im Namen des BSB-Kreisverbands Ehrungen für verdiente Mitglieder dieses Verbands aus. Die Personen von rechts: Thomas Habermann, Günter Neundorf, Otto Jahrsdörfer, Oliver Bauer, Werner Geiß, Hilmar Homer, Steffen Pagel, Alois Reichert, Martin Dittmar und Ulrich Waldsachs
Foto: Fred Rautenberg | Landrat Thomas Habermann und Ostheims Bürgermeister Ulrich Waldsachs sprachen im Namen des BSB-Kreisverbands Ehrungen für verdiente Mitglieder dieses Verbands aus.
Fred Rautenberg
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:36 Uhr

Diszipliniert und im Geist der Kameradschaft hatte der Kreisverband Rhön-Grabfeld des Bayerischen Soldatenbunds 1874 (BSB) Sonntag seine Herbstversammlung durchgeführt. Viele Ehrengäste konnte der Kreisvorsitzende Günter Neundorf dazu im Tanzbergstüberl begrüßen. Ostheims Bürgermeister Ulrich Waldsachs und Landrat Thomas Habermann richteten längere Grußworte an die Versammlung, Grußworte sprachen aber auch Oliver Bauer, der Bezirksgeschäftsführer des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, sowie Otto Jahrsdörfer, der zweifache stellvertretende Vorsitzende beim unterfränkischen Reservistenverband der Bundeswehr sowie bei der Kreisgruppe Rhön-Saale dieses Verbands.

Günter Neundorf hielt ein besonders würdiges, ausführliches und umfassendes Totengedenken, das mit dem gemeinsamen Singen des bekannten Lieds „Ich hatt‘ einen Kameraden“ endete. Ostheims Stadtmusikmeister Walter Bortolotti begleitete die Sänger mit dem Akkordeon. Hans-Peter Amthor, der Vorsitzende des BSB Ortsverbands Ostheim, stellte dann in einem geschichtlichen Abriss seinen Verband vor. Heute hat dieser 97 Mitglieder, 13 davon sind Ehrenmitglieder.

Bürgermeister Waldsachs gab den Anwesenden einen relativ breiten Einblick in seine Stadt Ostheim. Er stellte sie in ihrer geschichtlichen Entwicklung dar und hob mit ihrer Infrastruktur auch ihre wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung hervor. Dann richtete er seine Worte an den Soldatenbund und würdigte dessen Verdienste. Er sei stolz darauf, einen solchen Verein in seiner Stadt zu wissen. Traditionen pflege er, die Liebe zur Heimat und sei zugleich auch Mahner für den Frieden.

Oliver Bauer überbrachte die Grüße des unterfränkischen Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer, dankte dem BSB für seinen Einsatz bei den Sammlungen für die Kriegsgräberfürsorge und stellte deren internationales Betätigungsfeld dar. Die nächsten Sammelaktionen stünden demnächst an. Die Verbände des BSB müssten sich mit ihrer Hilfe nicht streng an die üblichen Zeiten halten und könnten ihren Einsatz als Sammler nach eigenen Kriterien terminieren. 2019 werde von der großen Feier zum hundertjährigen Bestehen des Volksbunds geprägt sein.

Thomas Habermann wusste den Soldatenbund und mit ihm die Bundeswehr besonders zu würdigen. Die Erinnerung an zwei Weltkriege wachzuhalten sei eine Pflicht, der wir aber auch aus Vernunft folgen müssten. Viele hätten das Bewusstsein für die Geschichte verloren, könnten oder wollten sich nicht vorstellen, dass es in Zukunft durchaus wieder eine militärische Bedrohung für unser Land geben könnte. Um uns davor zu schützen, brauchen wir die Bundeswehr. Aber wir müssen ihr auch das geben, was sie zur Ausführung ihres Auftrags benötigt. Die Soldaten, die unter dem Unrechtregime der Nationalsozialisten ihre Pflicht getan hatten, waren mehrheitlich keine Verbrecher, wenn sie auch dem falschen System dienten. Die Soldaten der Bundeswehr aber seien Bürger in Uniform und damit ein wesentlicher Teil der wehrhaften Demokratie. Dafür gelte es in der Öffentlichkeit immer wieder einzutreten und nicht für die Kritiker eine Toleranz bis zur Selbstaufgabe an den Tag zu legen. Damit sei auch das Eintreten für unser Volk und Vaterland verbunden. Wir würden das staatliche Fundament verlieren, wenn wir nicht bereit wären, unser Land auch militärisch zu verteidigen. Für einen Kritiker aus der Partei der Grünen, der das Wort Vaterland „zum Kotzen“ findet, hatte Habermann nicht das geringste Verständnis. Dieser Hass auf unser Land dürfe nicht unwidersprochen bleiben. Wir sollten den Mut haben zu bekennen, dass wir unser Land lieben, das mache guten Patriotismus aus, der auch die Liebe anderer Völker zu deren Land bereitwillig anerkennt.

Otto Jahrsdörfer setzte sich für ein Pflichtjahr für alle jungen Bürgerinnen und Bürger ein. Als die Wehrpflicht noch galt, hätten die auf dem sozialen Feld arbeitenden Organisationen gute Erfahrung mit den Wehrdienstverweigerern gemacht. Er meinte, jeder habe Grund, dem Land, das ihn trägt, auch wieder etwas zurückzugeben.

Thomas Habermann und Ulrich Waldsachs nahmen dann die Ehrungen vor. Das Ehrenkreuz des BSB erhielten Stephan Lieder (Hendungen), Dieter Manger (Wollbach) und Steffen Pagel (Heufurt). Hilmar Homer aus Eyershausen und Georg Wedler aus Arnshausen wurden mit dem Verdienstkreuz II. Klasse ausgezeichnet und Martin Dittmar (Gabolshausen) mit dem Verdienstkreuz I. Klasse. Die höchste Ehrung erhielten Werner Geiß aus Hollstadt und Alois Reichert aus Saal a. d. S. mit dem Großen Verdienstkreuz am Bande.

In seinem Rechenschaftsbericht erinnerte der Kreisvorsitzende Neundorf an die Jubiläumsveranstaltung in Gabolshausen mit der Friedenswallfahrt und an weitere Veranstaltungen. Das Schützenwesen soll verbessert werden, zur Unterstützung wird ein stellvertretender Schießwart benötigt. Dieser Antrag sowie die Themenbereiche „Datenschutzgrundverordnung“ und „Versicherungswesen“ werden in der nächsten Kreisversammlung ausgiebig besprochen. Rudi Übelacker vom Vorstand des Kreisverbandes informierte über die Möglichkeit, eine zweite Vereinsfahne für die Ortskameradschaften relativ preisgünstig zu erwerben.

Zum Abschluss der Tagung dankte Otto Jahrsdörfer der Kreisvorstandschaft und den Verantwortlichen in 27 Ortskameradschaften für ihre geleistete Tätigkeit. Der Kreisvorsitzende forderte nochmals auf, die anstehende Kriegsgräbersammlung zu unterstützen, das neue Ehrenzeichen für Fahnenträger zu verleihen und beschloss die Herbstversammlung mit einem kräftigen „In Treue fest!“

 
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