58 Zugnummern hatten sich zum Umzug der "Abschter Fosenöchter" angemeldet. Tausende fröhliche Zuschauer säumten am Sonntag die Straßen. Auch in diesem Jahr geriet der Zug wieder zu einem echten Highlight. Ab 12 Uhr herrschte in Aubstadt Ausnahmezustand. Die Narrenschar versammelte sich am Straßenrand, um sich auf dieses Großereignis einzustimmen. Pünktlich um 13.33 Uhr startete der Zug mit den zünftigen Blaskapellen, prächtig geschmückten Umzugswägen und mit vielen kostümierten Fußgruppen. Dies alles sorgte für Begeisterung bei den Besuchern. Es dauerte über eine Stunde, bis sämtliche Wägen an die Zuschauer vorbeigezogen waren.
Weite Wege der Teilnehmer bis nach Aubstadt
Besonders die Kleinsten liefen zur Hochform auf, als sie mit ihren Tüten geschickt am Straßenrand und zwischen den Narren umherwuselten, um auch ihre Taschen mit den Süßigkeiten zu füllen, die die Zugteilnehmer unter die Menge auswarfen. Manche der Zugmaschinen hatten eine ganz schön weite Wegstrecke bis nach Aubstadt zurückzulegen. Wie alljährlich wurde auch die Sicherheit groß geschrieben.
Wenn eine Nachbesprechung von Veranstalter, Feuerwehr und Polizei zum Aubstädter Faschingszug tags darauf nur eine knappe Viertelstunde dauert, ist das ein Zeichen dafür, dass es während des bunten Treibens und der sich anschließenden Faschingsparty keine größeren Probleme gab. Das war wie schon im vergangenen Jahr auch diesmal der Fall: „Keine größeren besonderen Vorkommnisse“. So lautete das abgeklärte Fazit der Ordnungshüter zum 38. Aubstädter Gaudiwurm.
Große Herausforderungen für den Ordnungsdienst
Seit dieser Faschingszug erstmals 1982 durchgeführt wurde, bedeutet die Organisation des Spektakels für die Abschter Fosenöchter als Veranstalter immer eine große Herausforderung. Denn dieses närrische Treiben im Milzgrund entwickelte sich schnell zu einem Publikumsmagneten mit Tausenden Schaulustigen. Die müssen Jahr für Jahr in „geordnete Bahnen“ gelenkt werden.
Dass dies auch an diesem Sonntag wieder gut gelang, dafür sorgte ein vielköpfiges Helferteam, darunter die Feuerwehren aus Aubstadt, Großeibstadt, Gollmuthhausen und Irmelshausen, die mit 50 Personen angerückt waren, um den Verkehr zu lenken und für die Sperrung der Aubstädter Ortsdurchfahrt zu sorgen. Zusätzlich zu den vielen freiwilligen Helfern aus den Reihen der Fosenöchter gab es auch in diesem Jahr wieder einen zwölf-köpfigen Sicherheitsdienst. Dazu kam das Bayerische Rote Kreuz, das mit 14 Leuten und fünf Fahrzeugen vertreten war und nicht zuletzt die Polizei mit mehreren Beamten aus Bad Königshofen und einigen umliegenden Dienststellen.
"Alles relativ normal" - Polizei zieht abgeklärtes Fazit
„Aus unserer Sicht ist alles relativ normal verlaufen“ – dieses Fazit zog Thomas Reubelt, Leiter der Polizeidienststelle Bad Königshofen, am Tag nach dem Umzug der Fosenöchter und der anschließenden Faschingsparty. Im Beisein von Daniel Irrgang, Vorsitzenden der Abschter Fosenöchter, und des Aubstädter Feuerwehrkommandanten Julian Hochrein berichtete der Polizeichef dennoch von drei Köperverletzungen mit lediglich leicht verletzten Personen und einer Beamtenbeleidigung auf dem Vorplatz durch einen alkoholisierten 17-Jährigen, die zur Anzeige kommen wird.
Reubelt lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei, Veranstalter und Sicherheitsdienst, bevor er noch ein paar Zahlen zu den Einsätzen des BRK parat hatte: Demnach mussten die Mitarbeiter des Roten Kreuzes im Verlauf des Sonntagnachmittags 22 Personen behandeln, darunter sechs Erwachsene wegen zu starken Alkoholkonsums. Vier Besucher des Aubstädter Faschingstreibens wurden vorsorglich ins Rhönklinikum nach Bad Neustadt gefahren.
Laut Polizeibericht ist ein stark betrunkener 21-Jähriger angezeigt worden, weil er eine 16-Jährige am Hals gewürgt hat. Darüber hinaus hatte ein Zeuge beobachtet, wie ein 62-Jähriger am Kostüm eines 24-Jährigen zog und ihm seinen Getränkebecher ins Gesicht stieß. Daraufhin habe der Jüngere den Mann gegen einen Zaun gedrückt, wobei dieser eine Wunde am Kopf erlitt. Der Mann wurde vom Rettungsdienst schließlich ambulant behandelt. Und schließlich habe in der Bar ein 29-Jähriger einen 22-Jährigen mit der Faust aufs rechte Auge geschlagen. Der Verletzte erstattete Anzeige.