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Aubstadt
Aubstadt: Waldzustand, Bürgerversammlung und neue Ziele der Grabfeld-Allianz
Zum Entspannen: Diese kleine Ruheinsel mit einem Waldsofa wurde in Aubstadt mithilfe des Regionalbudgets gestaltet.
Foto: Regina Vossenkaul | Zum Entspannen: Diese kleine Ruheinsel mit einem Waldsofa wurde in Aubstadt mithilfe des Regionalbudgets gestaltet.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 19.06.2023 02:26 Uhr

Revierförsterin Julia Bischof berichtete in der Gemeinderatssitzung in Aubstadt über den Waldzustand und stellte den Forstbetriebsplan für 2023 vor, der einstimmig genehmigt wurde. Das Jahr 2022 stand genauso wie das vorherige unter dem Motto "Borkenkäfer". Auch in diesem Jahr bestimmen die Schäden durch Käferbefall, Trockenheit und Windbruch die Arbeit im Gemeindewald.

Für den kleinen Gemeindewald Aubstadt mit fast 65 Hektar Forstbetriebsfläche beträgt der nachhaltige Hiebsatz eigentlich 450 Festmeter pro Jahr. 2021 sind bereits 1347 Festmeter angefallen, im Jahr 2022 sogar fast 2088 Festmeter. Einen kleinen Lichtblick sah die Försterin: Durch das Entfallen der Fichten entsteht Platz für andere Baumarten, die dem Klimawandel besser trotzen können. Im vergangenen Jahr wurden 4850 Bäume gepflanzt, hauptsächlich Vogelkirsche, Elsbeere, Feldahorn, Wildbirne, Hainbuche und Eibe. Sie hofft, dass die Buche in Zukunft nicht ausfällt und dass die Natur durch weitere Regenfälle aufholen kann. Bei einer Niederschlagssumme von 512 Millimeter im Jahr 2022 zeigt die Statistik sehr geringe Niederschläge genau in der Vegetationszeit von Juni bis August.

5800 Pflanzen sollen gepflanzt und Wege instandgesetzt werden

Bischof erklärte die Neugestaltung von Entgelt und Gemeinwohlausgleich und empfahl die Verringerung des Hiebsatzes. Für das Förderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" (KWM) wurde bereits der Antrag gestellt und der Zuwendungsbescheid ist eingetroffen, er muss nur noch unterschrieben werden. Die Bedingungen – obwohl noch nicht alle detailliert ausgearbeitet sind – kann die Gemeinde erfüllen. Dazu gehört die Markierung von fünf Biotopbäumen pro Hektar, das wären in Aubstadt 324 Stück, was vom Bauhof oder externen Helfern erledigt werden kann.

Das Jahr 2022 ging mit einem Defizit zu Ende, weil viele Rechnungen erst im Jahr 2023 beglichen wurden. Einnahmen von 70.573 Euro standen Ausgaben in Höhe von 96.019 Euro gegenüber. In diesem Jahr soll mit einem Plus abgeschlossen werden, Einnahmen in Höhe von 109.672 Euro und Ausgaben in Höhe von 60.663 Euro sind geplant. 5800 Pflanzen sollen gepflanzt und Wege instandgesetzt werden, sobald eine Förderzusage für den Milzgrund-Fahrradweg eintrifft, wird dort ein Trassenhieb vorgenommen.

Umlage für die Grabfeld-Allianz steigt

Projektmanagerin Silvia Schmitt von der Grabfeld-Allianz war die nächste Referentin, sie berichtete vom Termin in Klosterlangheim, an dem unter anderem Bürgermeister Burkard Wachenbrönner und Ute Hußlein teilgenommen hatten. Nach zwölf Jahren Förderung der Allianz durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) muss nun ein neues Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) aufgestellt und ein neuer Förderantrag gestellt werden. Der Fördersatz für die Umsetzungsbegleitung, die Sachkosten und Öffentlichkeitsarbeit werden aber nur noch 50 Prozent statt bisher 75 Prozent betragen, hat das ALE angekündigt. Die Umlage pro Einwohner und Jahr beträgt dann sechs Euro statt bisher vier Euro. Das würde für Aubstadt eine Zahlung von 4314 Euro bedeuten.

Die Vorteile der Gemeinschaft liegen jedoch auf der Hand, erläuterte Schmitt und erklärte die bearbeiteten fünf Handlungsfelder. In allen Handlungsfelder war die Allianz bereits mit Aktionen und Veranstaltungen tätig und formulierte in Klosterlangheim neue Ziele. Außerdem vermittelt die Allianz die Zuwendungen aus dem Regionalbudget für kleine Investitionen. Aubstadt hat hier in den letzten Jahren mit Zuwendungen in Höhe von rund 54.500 Euro profitiert. Unter anderem wurden Waldsofas zum Entspannen an Rad- und Wanderwegen angeschafft. Der Bürgermeister dankte der Projektmanagerin für ihre gute Arbeit. Die Zustimmung zur weiteren Zugehörigkeit zur Grabfeld-Allianz fiel einstimmig aus.

Hundekot und Babyerstausstattung

Punkte aus der zurückliegenden Bürgerversammlung wurden besprochen, die meisten konnten einer Lösung zugeführt werden. Im Kampf gegen den Hundekot im Gemeindebereich wurde eine Hundehaltungsverordnung erlassen. Bezüglich der Asphaltierung des Radwegs nach Bad Königshofen soll noch einmal beim Landratsamt nachgefragt werden. Festgelegt wurde ein neues Verfahren bezüglich eines Zuschusses der Gemeinde zur Babyerstausstattung, die bisher immer gebündelt Ende des Jahres ausgezahlt wurde. Jetzt sollen frisch gebackene Eltern gleich einen Antrag stellen können, gleichzeitig wurde der Betrag auf einmalig 150 Euro (bisher 77 Euro) erhöht.

Der Bürgermeister bedankte sich abschließend bei allen, die den Tag der offenen Tür beim Mehrfamilienhaus in der Pfeifersgasse mitgestaltet haben. Die Wohnungen sollen am 1. August bezugsfertig sein.

 
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