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Bad Neustadt
Arbeitsmarkt in Rhön-Grabfeld: Lockdown lässt Kurzarbeit wieder steigen
Bedingt durch die kalte Jahreszeit gehen die Arbeitslosenzahlen nach oben. In Rhön-Grabfeld liegt die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent. Vor einem Jahr waren es 2,8 Prozent
Nach wie vor greifen etliche Unternehmen auf Kurzarbeit zurück. 'Das Kurzarbeitergeld war und ist in der aktuellen Lage ein wichtiger Baustein zur Bewältigung der Krise', heißt es im aktuellen Arbeitsmarktbericht.
Foto: Jens Büttner/dpa (Symbolbild) | Nach wie vor greifen etliche Unternehmen auf Kurzarbeit zurück. "Das Kurzarbeitergeld war und ist in der aktuellen Lage ein wichtiger Baustein zur Bewältigung der Krise", heißt es im aktuellen Arbeitsmarktbericht.
Sigrid Brunner
 |  aktualisiert: 03.02.2021 02:15 Uhr

Der regionale Arbeitsmarkt in der Region Main-Rhön zeigte sich zu Beginn des neuen Jahres weitgehend robust. Die kalte Jahreszeit ließ jedoch die Arbeitslosigkeit saisonbedingt ansteigen. 

"Witterungsbedingte Entlassungen sind Faktoren, die sich auch auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region als übliche saisonale Komponente auswirken und die Arbeitslosenzahlen spürbar ansteigen lassen. Der bereits im letzten Quartal 2020 begonnene Lockdown light sowie der im Dezember zweite harte Lockdown, mitten im Weihnachtsgeschäft, wirkte sich nur unwesentlich auf die Arbeitslosmeldungen aus. Anders als im Frühjahr kam es bisher jedoch zu keiner Entlassungswelle. Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit zeigt, dass Instrumente wie das Kurzarbeitergeld sowie die Finanzhilfen der Bundesregierung offenbar greifen. Die Unternehmen halten nach wie vor an ihren Mitarbeitern, trotz des im Dezember für viele Branchen erneut verordneten Lockdowns, fest“, bewertet Thomas Stelzer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die aktuelle Situation.

Arbeitsmarkt in Rhön-Grabfeld: Lockdown lässt Kurzarbeit wieder steigen

Wie sehen die Zahlen in Rhön-Grabfeld aus?

Im Landkreis Rhön-Grabfeld ist die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar um 160 auf 1527 Personen gestiegen. Das waren 228 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 3,3 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,8 Prozent. Dabei meldeten sich 452 Personen arbeitslos, 69 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 288 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–30). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um 23 Stellen auf 806 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 19 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Januar 135 neue Arbeitsstellen, 11 weniger als vor einem Jahr.

Kurzarbeit wegen des Lockdowns wieder gestiegen

"Die Corona-Pandemie stellt den Arbeitsmarkt nun mit ihrer zweiten Welle auf eine heftige Probe. Durch den Einsatz von Kurzarbeit konnten Unternehmen ihr Personal halten und je nach Auftragslage flexibel einsetzen. Das Kurzarbeitergeld war und ist in der aktuellen Lage ein wichtiger Baustein zur Bewältigung der Krise", heißt es wörtlich im Arbeitsmarktbericht.

Im Januar wurden in der gesamten Region Main-Rhön 2794 Anzeigen der Betriebe für insgesamt 37 170 Personen erfasst (das entspricht nicht der tatsächlich eingetretenen Kurzarbeit, hier liegen für den Januar die Zahlen noch nicht vor). Vor einem Jahr lagen die Zahlen deutlich niedriger. Vor der Corona-Pandemie im Januar 2020 waren es 71 Betriebe mit 2404 Arbeitnehmern, für die Kurzarbeit angezeigt war.

„Nach wie vor sind besonders die Branchen Kunst, Unterhaltung und Erholung, das Hotel und Gastgewerbe, die Branchen Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (insbesondere Friseure, Wäschereien, Bäder, Saunen, Gebäudereinigung und die Sicherheitsbranche), die Branche Verkehr und Logistik sowie der Handel und die Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen von Kurzarbeit betroffen. Die Corona-Krise trifft Wirtschaft und Arbeitsmarkt schon jetzt deutlich härter als die Finanzkrise von 2009. So sind heute wesentlich mehr Branchen von Kurzarbeit betroffen als damals. Die Zahl der Entlassungen hält sich bislang in Grenzen. Die Tatsache, dass sehr viele Branchen deutlich stärker auf Kurzarbeit als auf Entlassungen setzen, zeigt, dass die Betriebe überwiegend gewillt sind ihr Personal zu halten“, erläutert Stelzer.

Offene Stellen im Januar 2020 weiterhin hoch

Die Anzahl der offenen Arbeitsstellen blieb im Januar weiterhin auf einem hohen Niveau. „Die Dynamik am Stellenmarkt verlangsamt sich jedoch“, so Stelzer. Dies zeigt ein Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Der aktuell für Main-Rhön gemeldete Stellenbestand liegt um 432 Stellen niedriger, dies entspricht einem Minus von 10,1 Prozent. Im Zuge der Corona-Krise war die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin verhalten. 

Prognose des IAB: Arbeitsmarkt hält dem Lockdown stand

Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) meldete, dass das IAB-Arbeitsmarktbarometer als Frühindikator im Januar um 0,4 Punkte auf 100,2 Punkte gefallen war. Das ist der erste deutlichere Rückgang seit dem ersten Lockdown. Dennoch verbleibt der Frühindikator des IAB im leicht positiven Bereich. „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Arbeitsmarkt insgesamt auch einem verlängerten Lockdown standhalten kann. Die Corona-Eindämmungsmaßnahmen seit November führen zu deutlich geringeren wirtschaftlichen Einbrüchen als im Frühjahr 2020. Die Ungewissheit sei jetzt deutlich geringer. Mit der Perspektive der Impfungen vor Augen halten die Betriebe an ihren Beschäftigten fest", so das IAB.

Der regionale Arbeitsmarkt im Vergleich: Der Landkreis Schweinfurt meldete mit 2,9 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote, gefolgt von Rhön-Grabfeld mit 3,3, den Haßbergen mit 3,5, Bad Kissingen mit 3,9 und der Stadt Schweinfurt mit 6,9 Prozent.

 
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  • G_Wagner@Web.de
    Die Arbeitslosenzahlen sind nur bedingt zu werten. Wo sind die vielen "Arbeitslosen"
    die in Weiterbildungsmaßnahmen geparkt werden. Selbst Arbeitslose "Ü 55"taugen nicht
    mehr in der Arbeitslosenstatistik auf. Nicht bekannt ist, dass man nur eine Anwartschaft
    von 12-15 Monaten für Arbeitslosengeld besitzt, dann Arbeitslosengeld 2, Hartz IV.und nicht mehr registriert in Statistik
    Real haben wir 10 Millionen Arbeitslose. Es gibt Parallelen zur Weltwirtschaftskrise im
    letzten Jahrhundert
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