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MELLRICHSTADT
Aquarelle malen in freier Natur
Einen ganzen Nachmittag arbeiteten die neun Mitglieder des Colorium Forums an ihren Aquarellen mit Mellrichstädter Motiven, nämlich (von links) Sigrid Schwesinger aus Lüneburg, Martina Grötsch aus Cham, Ingi Wahl aus Oldenburg, Marianne Bauer aus Ostheim, Gudrun Röhm aus Lohr, Günter Haslbeck aus Cham, Brigitte Wukowojac aus Mellrichstadt, und Eveline Schildknecht sowie Elisabeth Roling, beide aus Winterthur.
Foto: Fred Rautenberg | Einen ganzen Nachmittag arbeiteten die neun Mitglieder des Colorium Forums an ihren Aquarellen mit Mellrichstädter Motiven, nämlich (von links) Sigrid Schwesinger aus Lüneburg, Martina Grötsch aus Cham, Ingi Wahl aus ...
Fred Rautenberg
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:42 Uhr

Am vergangenen Sonntag konnten Fußgänger, die zufällig an der Kreisgalerie in Mellrichstadt vorbeigingen, eine Galerie nicht im, sondern vor dem Haus bewundern, samt Künstler. Diese Bilderausstellung war aber nur von sehr kurzer Dauer, genaugenommen war es auch nur ein Fototermin, den unser Mitarbeiter mit einer Gruppe von Hobbykünstlern wahrgenommen hatte.

Es handelte sich um acht Damen und um einen Herrn von einer Künstlergruppe, die sich „Colorium-Forum“ nennt und über das Wochenende in Mellrichstadt zu Gast war. Die Mitglieder in diesem Zirkel sind keine Anfänger mehr, sondern weit in der Technik der Aquarellmalerei fortgeschritten, so weit, dass sie selbst Kurse bei der Volkshochschule in ihrer Heimat geben. Dass sie sich hier in Mellrichstadt trafen, war Brigitte Wukowojac zu verdanken, die selbst Mitglied in diesem Forum ist.

Bei dem Pressetermin hatten sich alle Künstler zunächst im schattigen Garten des Museumscafés eingefunden und von sich, von ihrem Hobby, der Aquarellmalerei und von der Art ihrer Zusammenarbeit erzählt. Sie waren eben von ihrem Workshop im Freien zurückgekommen und hatten ihre neuesten Bilder mitgebracht.

Einmal im Jahr an wechselnden Orten treffen sie sich zu einem Workshop-Wochenende, teilte ihre Mentorin Gudrun Röhm mit, die erfahrenste Künstlerin in diesem Kreis. Seit fünf Jahren ist das schon so. Man hatte sich zuvor in Lüneburg, in Winterthur in der Schweiz, am Chiemsee, in Karlstadt am Main und in Lohr getroffen. Diese Ortswahl lässt schon auf die Herkunft der Forumsmitglieder schließen: Sie kommen von Deutschlands Norden (Lüneburg) bis aus der Schweiz. Aus Cham in der Oberpfalz kommt der einzige Mann, Günter Haslbeck, der einen kleinen, farbigen Katalog seiner Marokkobilder mitgebracht hatte.

Es gibt vieles, was diese Frauen und den Herrn verbindet. Durch ihre Hobbykunst sind sie gleichgestimmte, ästhetisch-empfindsame Seelen, die sich freundschaftlich-kritisch untereinander austauschen, sich gegenseitig anregen und ihre Kunstfertigkeit verbessern. Kritik – im richtigen Tonfall, versteht sich – vorzutragen ist ausdrücklich erwünscht. Es hatte auch schon Mitglieder gegeben, teilte Röhm mit, die sich dabei im Ton vergriffen hatten oder gut gemeinte Kritik nicht vertrugen. Die waren dann auch nicht lang dabei. Jetzt aber ist die Gruppe ein fester Freundeskreis, in dem sich alle wohl fühlen. Das bestätigte auch Marianne Bauer aus Ostheim, die sich als jüngstes Mitglied in diesem Kreis gleich angenommen und heimisch gefühlt hatte, wie sie gern erzählte.

Der normale Ort der Begegnung ist allerdings nicht geografisch lokalisierbar, sondern es ist das Internet – deshalb nennen sie sich auch Forum. Dort kommunizieren sie miteinander, zeigen sich ihre neuesten Bilder und sprechen darüber miteinander. Das kann freilich nicht die persönliche Begegnung ersetzen. Sich einmal im Jahr zu treffen ist ihnen darum ein Bedürfnis, um dann gemeinsam hinaus in die Natur zu gehen, dort Motive aufzugreifen und nach der Natur Aquarelle anzufertigen.

In Mellrichstadt waren es Motive in der Nähe vom Großenberg am Malbach und am Bahnhofsweg unterhalb der Stadtmauer beim jetzt verwaisten Loose-Areal. Mehrere Stunden arbeiteten sie dort, gerade genug Zeit, um ein Bild zumindest weitgehend fertig zu gestalten. „En pleine air“, zu malen wie die französischen Impressionisten inspiriere ganz anders, als wenn man nach einer Ansichtskarte ein Motiv malerisch umsetzt, waren die Frauen einer Meinung. Das Freiluft-Malen streben sie auch dann an, wenn sie, jeder für sich und bei sich in seiner Heimatregion, ein Thema malerisch bearbeiten, das sie sich selbst in gemeinsamem Einvernehmen einmal im Monat vorgeben.

In Mellrichstadt kam das Sommerwetter dazu, das die Naturgestimmtheit sehr gesteigert hatte. Auch am Sonntag hatten sie mit dem Wetter Glück. Denn da trafen sie sich in Ostheims Lichtenburg, die nun wahrlich viele schöne Motive zum Malen anbietet. Am späten Samstagnachmittag aber entführte Brigitte Wukowojac ihre Freundinnen und Günter Haslbeck hinauf auf den Kreuzberg, um ihnen die Schönheiten der Rhön zu zeigen.

Und sonst? „Mit unserer Unterkunft auf dem Bauernhof und im Gartenhaus in Mellrichstadt waren wir sehr zufrieden“, stellten die Damen fest. Ein weiteres Treffen für 2018 ist auch schon geplant, nämlich eine Reise in die an Schönheiten und Kunstschätzen reiche Toscana.

 
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