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Bad Neustadt
Angriff auf Polizisten: Drei Verletzte und ein Kieferbruch
Zu einer Ruhestörung durch 15 Männer war die Polizei in Bad Neustadt gerufen worden. Nun wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Der Hauptverdächtige ist untergetaucht.
Faustschläge und ein gebrochener Kiefer eines Polizisten sind die schlimmsten Folgen eines Polizeieinsatzes Mitte Dezember in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld), über den das Polizeipräsidium Würzburg erst jetzt berichtet.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand | Faustschläge und ein gebrochener Kiefer eines Polizisten sind die schlimmsten Folgen eines Polizeieinsatzes Mitte Dezember in Bad Neustadt (Lkr.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 10.02.2024 23:02 Uhr

Ein mehrfacher Kieferbruch und drei verletzte Polizisten: In Bad Neustadt eskalierte ein Polizeieinsatz wegen Ruhestörung am Wochenende vor Weihnachten. 15 Männer hatten die Polizistinnen und Polizisten bedroht. Einer schlug zu. 

Lautstarke Feier an der Wirtschaftsschule

Zu einer Ruhestörung waren am Samstag, 18. Dezember, kurz vor Mitternacht, zwei Streifen der Polizeiinspektion Bad Neustadt gerufen worden, wie die Polizei erst jetzt mitteilt. Hinter der Wirtschaftsschule hatten mehrere junge Männer ausgesprochen lautstark gefeiert. Von einem Feiernden, der besonders aggressiv und als Wortführer in Erscheinung trat, wollten die Beamten die Identität feststellen. Als der Mann auf eine Beamtin drohend zuging, kam der Kollege ihr zu Hilfe und hinderte den 22-Jährigen mit unmittelbarem Zwang an seinem weiteren Vorhaben.

15 Männer umkreisten die Polizisten

Plötzlich umkreisten bis zu 15 Männer die Beamten, bedrohten die Polizisten und beleidigten sie. Dabei soll der 22-Jährige mit seiner Faust aus der Gruppe heraus nach dem Polizeibeamten geschlagen haben. Der Polizist wurde am Kiefer getroffen. Anschließend brachten die Beamten den Angreifer zu Boden, um ihn vorläufig festnehmen zu können. Aufgrund der erheblichen Gegenwehr aus der 15-köpfigen Gruppe heraus gelang dem Tatverdächtigen die Flucht.

Polizist kam schwer verletzt ins Krankenhaus

Mit Unterstützung weiterer Streifen wurde die Situation vor Ort beruhigt. Die Polizei stellte die Identität von elf Feiernden fest. Bei dem Einsatz erlitten zwei Polizisten leichte Verletzungen, der 33-jährige Beamte mit dem Kieferbruch kam in ein Krankenhaus.

Nach intensiven Ermittlungen wurden noch am folgenden Sonntag ein 20-Jähriger und ein 22-Jähriger ermittelt. Sie stehen im Verdacht, bei der Befreiung des Haupttäters geholfen zu haben. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Schweinfurt erließ der Ermittlungsrichter gegen den ebenfalls 22-jährigen Haupttäter einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der gefährlichen Körperverletzung und des Landfriedensbruchs. Aktuell ist der junge Mann jedoch untergetaucht und wird von der Polizei gesucht.

Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs

Die weiteren Ermittlungen, unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, führt derzeit die Polizeiinspektion Bad Neustadt unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt.

In diesem Zusammenhang durchsuchte die Polizei mit zahlreichen Einsatzkräften mit Unterstützung von zwei Diensthunden 17 Häuser sowie Wohnungen und stellte dabei umfangreiche Beweismittel sicher, die nun ausgewertet werden müssen, so der Bericht des Polizeipräsidiums Unterfranken.

 
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  • Oreus
    Wenn die Polizei kommt und sagt: "Hier ist jetzt Schluss!" dann sollte das die rote Linie sein!
    Wenn dann Jugendliche auf diese Polizisten einprügeln dürfen, ohne heftige Strafen befürchten zu müssen, dann funktioniert unser Rechtsstaat nicht mehr...
    Unser Staat baut auf den Schutz der Bevölkerung durch die Polizei.
    Doch wenn man die ungehemmt verprügeln darf, ohne ernste Konsequenzen befürchten zu müssen, wird es bei Uns bald keine Menschen mehr geben die sich freiwillig für den Polizeidienst entscheiden...
    Hier muss die Rechtsprechung endlich mal nachziehen und diesen Auswüchsen endlich Einhalt gebieten! Wir lassen uns schon seit fast zwei Jahren von sogenannten Querdenkern terrorisieren. Warum: Weil die nichts zu befürchten haben, obwohl die ganz genau wissen, dass das illegal ist, was sie da tun...
    Diese Schnell-Gerichtsverfahren in Schweinfurt sind ein gutes Zeichen: Denn da sieht jeder Teilnehmer sehr zeitnah, was ihm da blühen könnte...
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "Wenn die Polizei kommt und sagt: 'Hier ist jetzt Schluss!' dann sollte das die rote Linie sein!"

    Sie haben tw. Recht. Aber was soll die Polizei machen wenn nicht Schluss ist, insbesondere hier in dem Fall bei Betrunkenen. Als nächstes in die Beine schießen? Wollen Sie WIRKLICH so eine Polizei? Soll das auch bei den Demonstrationen so geschehen?
    Die Polizei hat richtig gehandelt. Und wenn keine Gefahr für Leib und Leben für andere oder die Polizei besteht, dann darf man sich auch erstmal zurückziehen und Verstärkung rufen. Genau auch deshalb dauert eine Ausbildung 3 Jahre bei der Polizei.

    Neu betrachten muss man das ganze wenn Waffen, zb. Messer ins Spiel kommen. Dann besteht Gefahr für das eigene Leben. Aber davon hab ich in dem Artikel jetzt nichts gelesen.

    "Doch wenn man die ungehemmt verprügeln darf, ohne ernste Konsequenzen befürchten zu müssen..."
    Woher haben Sie die Information?
    Siehe auch letzter Forumsbeitrag
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  • jebusara@web.de
    @Oreus

    Wo ist in dem Artikel vermerkt, dass die Feiernden Querdenker waren? Es waren "bis zu 15 junge Männer". Selbst die Nationalität wurde dieses Mal nicht erwähnt.
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  • zwrecht@aol.com
    vorher einschätzten, was Sinn macht und möglich ist und wie die Gegenseite ihre eigene Position einschätzt ! Das wurde hier von den Polizisten wohl unterschätzt. Dass 15 junge Leute, wohl angetrunken (?) die vermeintliche Minderzahl der Polizisten ausnutzen wollen/ können wurde nicht berücksichtigt! Die jungen Leute waren offensichtlich zu blöde ein zuschätzen, welche Straftaten da auf sie zukommen! Deeskalierend = die Dummheit/Blödheit des Gegenüber einzuschätzen, hat die Polizei da nicht gewirkt. Ich nehme damit nicht die jungen strafbaren Leute in Schutz und will auch nicht die Polizisten kritisieren. Dumm gelaufen. Im Gegenteil eine Beförderung an die Polizisten, die hier trotz Unterzahl das Recht vertreten haben, aber halt zu spät den rechtzeitigen Rückzieher zu machen und mit der Macht an Polizei anzurücken, die künftig diesen jungen Deppen zeigt, lieber anständig zu sein. Das war hier nicht der Fall. Ob es die Mindermacht der Polizei war, oder das "Minderhirn" der jungen Leute?
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  • Einwohner
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • eleisa3
    Haben die Polizisten keine Waffen? Bei Bedrohung Waffe ziehen. Und wer sagt das ist unverhältnismäßig, kann sich gerne vermöbeln lassen von dem Mob
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  • Albatros
    Für einen Polizeibeamten ist die Waffe das letzte Ultima-ratio, und das ist auch gut so. Wenn die Judikative und die Legislative ihrer Exekutiven den Rücken stärken würde, dann würden sehr viele Straftaten nicht entstehen. Aber die Sicherheitsbehörden sind heute der Prellbock der Gesellschaft und werden darüber hinaus von den eigenen Organen den Straftätern zum Fraß vorgeworfen.
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  • eleisa3
    Achso . Dann lieber verprügeln lassen. Mit solchem liberalen Käse werden diesen Idioten Tür und Tor geöffnet. Willkommen daheim
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Wollen Sie wirklich eine Polizei wie in Amerika "erst schießen dann fragen"?
    Jährlich 1000 Tote durch amerikanische Polizisten und oft darauffolgende Exzesse in der Bevölkerung. Nein Danke

    Deutsche Polizei ist schon gut wie Sie ist. Vielleicht manchmal etwas mehr Unterstützung, aber sonst ist alles gut.

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/611009/umfrage/durch-polizisten-getoetete-menschen-in-den-usa-nach-bevoelkerungsgruppen/
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  • eleisa3
    Also verprügeln lassen. Sehr gute Einstellung, Mainpostl . Hier geh es überhaupt nicht um amerikanische Verhältnisse. Wenn ich aber abgegriffen und verletzt werde, habe ich das Recht die Waffe zu benutzen. Alles andere ist linksliberales Geschwätz
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "Wenn ich [Polizei] aber abgegriffen und verletzt werde, habe ich das Recht die Waffe zu benutzen"

    Das ist einfach nur Unsinn

    https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVwV151469-NN66
    https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVwV151469-NN67

    Ich bin wirklich froh, das Sie KEIN Polizist sind.
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  • eleisa3
    Und ich, dass solche Leute wie sie nicht das Gesetz vertreten .
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  • ra.kellermann@gmx.de
    Es gibt auch andere wirksame (Abwehr-)Waffen außer Schußwaffen!
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Da haben wir ja Glück das Sie nicht der Polizeichef sind und viele Tote Zivilisten weniger.
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  • harryamend@outlook.de
    Da habe ich mir die amerikanische MP gelobt als die noch hier waren, die zeigten wie man innerhalb weniger Minuten ganz schnell Ruhe bekommt. In Deutschland läuft das leider anders, da muss sich erst vermöbeln lassen bevor man selbst tätig werden darf. Über solche Gesetze lachen viel uns mittlerweile aus und das zurecht.
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  • Meinungsvertreter
    Das war vielleicht kurz nach dem Krieg so, aber die Militärpolizei ist ggü. Zivilisten nicht weisungsbefugt.
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  • andreas.stoehr@gmail.com
    Das hat in SW die MP wenig interessiert, die haben erst gekloppt und dann gefragt, war auch in Wildflecken so der Fall
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  • Hollowman2000
    Armes Deutschland!
    Und gute Besserung den verletzten Beamten
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  • MedDeeg@web.de
    Bei "Landfriedensbruch" sollte man außerdem beachten - bevor das hier im Zusammenhang mit den "aggressiven" Demonstranten in Schweinfurt ausufert:

    ...."Allein die Zugehörigkeit zu einer unfriedlichen Menschenmenge begründet noch keine Strafbarkeit. Strafbar als Täter ist nur, wer sich an den Gewalttätigkeiten oder Bedrohungen als Täter oder Teilnehmer beteiligt oder eine bereits bestehende Menschenmenge entsprechend aufwiegelt."....
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  • MedDeeg@web.de
    Wie kommt man hier auf "Landfriedensbruch"? Die Begrifflichkeit scheint der neueste Trend zu werden, um sich in Unterfranken politisch oder sonstwie profilieren zu wollen. Das hier ist ein tätlicher Angriff gegen Vollstreckunsbeamte, Mindeststrafe 3 Monate bis fünf Jahre.

    Ein Landfriedensbruch hingegen setzt voraus, dass aus einer "Menschenmenge" heraus "in einer die öffentliche Sicherheit gefährdenden Weise mit vereinten Kräften" Gewalttätigkeiten begangen werden.

    15 Leute sind schlicht keine Menschenmenge. Jeder Jurist wird das bestätigen können.
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