Bergwiesen schützen statt für die Uni büffeln: Seit Mitte April absolviert Rosina Weber laut einer Pressemitteilung ein dreimonatiges Umweltpraktikum beim Verein Natur- und Lebensraum Rhön (VNLR), dem Förderverein des Biosphärenreservats Rhön auf hessischer Seite. Mit Tobias Möller steht auch bereits ihr Nachfolger fest: Er wird den VNLR ab August unterstützen. Finanziert und organisiert wird das Umweltpraktikum in der Rhön seit 1994 von der Commerzbank. Die Studierenden unterstützen dabei tatkräftig beim Naturschutz und sammeln praktische Erfahrungen.
Den Traum vom Naturschutz erfüllt
"Hauptsächlich unterstütze ich bei der Entwicklung der Exponate für eine neue Ausstellung zum Biosphärenreservat Rhön", erzählt Rosina Weber. "Da gibt es zum Beispiel den ‚regionalen Teller‘, der den Umwelt-Fußabdruck eines typischen Rhöner Gerichts mit den gleichen Lebensmitteln aus Übersee vergleicht." Die neue Ausstellung wird voraussichtlich im Juli in der neuen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats in Hilders eröffnet, in der auch der VNLR seinen Sitz hat. "In dem Umweltpraktikum kann ich die Kenntnisse aus meinem Studium in der Praxis anwenden", sagt Weber. Mit ihrem Studienfach Umweltmanagement hat sie sich einen Traum erfüllt. "Ich habe zuvor bereits Psychologie studiert und im Mathematikum, einem Mitmach-Museum in Gießen, gearbeitet", erzählt die gebürtige Würzburgerin. Ihr Herz schlug jedoch für den Naturschutz, und so wagte sie den Quereinstieg. Daneben ist Rosina Weber in das LIFE-Projekt zum Schutz der Rhöner Bergwiesen eingebunden. "Viele Besprechungen finden durch Corona per Videokonferenz statt", berichtet sie aus ihrem Arbeitsalltag. Doch auch draußen in der Rhön ist die Studentin natürlich unterwegs: "Bei Außeneinsätzen zähle ich zum Beispiel Vögel oder säe Magerrasen ein."
Tobias Möller ist schon auf sein Praktikum gespannt. Der gebürtige Petersberger studiert ebenfalls Umweltmanagement an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. "Ich interessiere mich besonders für Hydrologie, Bodenkunde, Biodiversität und Vegetationsökologie, aber auch für Projekt- und Umweltmanagement. Zu all diesen Themen gibt es Projekte im Biosphärenreservat, sodass ich sicher viel lernen kann", beschreibt Möller seine Motivation. Geplant ist, dass Möller sich in das Rhöner Biodiversitätsprojekt einbringt und bei Artenhilfsprojekten für den Rotmilan und andere bedrohte Tier- und Pflanzenarten unterstützt.
"Wir freuen uns sehr über die Unterstützung durch die Praktikanten", sagt Martin Kremer, Geschäftsführer des VNLR. "Auch wenn es in den letzten Monaten aufgrund der Corona-Pandemie schwierig war, die Praktikantinnen und Praktikanten umfänglich in die Projekte einzubeziehen, so konnten wir das Angebot doch aufrechterhalten."
Für das kommende Jahr können sich Studierende ab Ende Oktober auf das Umweltpraktikum bewerben. Dann stehen in der Rhön wieder zwei Praktikantenstellen für jeweils drei Monate zur Verfügung. Weitere Informationen zum Praktikum finden Studierende auf der Homepage https://umweltpraktikum.com.