Noch mehr Abstand, noch größerer Schutz vor möglichen Infektionen. Nachdem der Gemeinderat Hollstadt seit einem Jahr in der geteilten Turnhalle die notwendigen Abstände bei Sitzungen tunlichst einhält, verteilten sich die Gemeinderäte samt einiger weniger Besucher während der jüngsten Sitzung in der ganzen Halle. Durch das stetige Tragen einer FFP2-Maske war teilweise die Kommunikation etwas schwierig, aber das Gremium spitzte bei Wortmeldungen die Ohren eben ein wenig mehr.
Gemeinderatssitzungen sind in Zeiten der Pandemie aber nach wie vor Präsenzveranstaltungen. Eine Aktualisierung der bayerischen Gemeindeordnung lässt es nun aber auch zu, den Gemeinderat online tagen zu lassen. Einer solchen Möglichkeit stimmte der Gemeinderat nun zu, will davon aber nur im Notfall Gebrauch machen. Gemeinsam mit der neu gegründeten Interkomm-IT Rhön-Grabfeld sollen Möglichkeiten einer Online-Sitzung erarbeitet werden.
Friedhofsgebühren müssen angepasst werden
Bürgermeister Georg Menninger gab bekannt, dass die übergeordnete Finanzaufsicht im Landratsamt den Gemeindehaushalt für das Jahr 2021 genehmigt hat. Den Haushalt hatte der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung diskutiert und auf den Weg gebracht. Damit einher geht nun auch ein Antrag auf Stabilisierungshilfe.
Um einen deutlichen Zuschuss aus der Finanzkasse des Freistaates Bayern zu bekommen, muss die Gemeinde ihren Haushalt auch weiterhin konsolidieren. Das könnte auch eine Anhebung der Gebühren und Beiträge für die Bevölkerung mit sich bringen. Diesbezüglich habe die Gemeinde aber schon ihre Hausaufgaben in den vergangenen Jahren gemacht, betonte Menninger. Vor allem in Bezug auf die Wasser- und Abwassergebühren. "Lediglich die Friedhofsgebühren in den Ortsteilen müssen noch angepasst werden", so der Bürgermeister.
Freie Bauplätze in Wargolshausen
Mit der Stabilisierungshilfe kommt ein 10-Punkte-Plan an möglichen, weitestgehend allgemein gehaltenen Einsparpotentialen für die Gemeinde. Unter anderem wird darin gefordert, defizitäre Einrichtungen wie Schwimmbäder, Büchereien oder Dorfgemeinschaftshäuser einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Diesbezüglich mahnte Gemeinderat Gerhard Zwierlein an, das Wargolshäuser Schwimmbad nicht in die Gefahr einer Schließung zu bringen. Ein solcher Schritt steht aber auch für den Bürgermeister derzeit außer Frage. "Wir fahren mit unserer Haushaltspolitik wie bislang weiter", so Menninger.
Mehrere Bauplätze stehen in Wargolshausen im Baugebiet Gänsberg II auf einer Fläche von rund 8000 Quadratmetern noch zur Verfügung. Die Gemeinde hat aber schon ein weiteres Baugebiet, nämlich den Rhönblick, im Fokus. Ein Ansinnen, dass von der Fachbehörde im Landratsamt durchaus mit Kritik bedacht wird.
Bauanträge erhalten grünes Licht
Nicht nur, was die Notwendigkeit weiterer Bauplätze im Dorf in Anbetracht mehrerer freier Flächen für Bauwillige angeht, sondern auch bezüglich der Nähe im Rhönblick zu einem Sportplatz und zu einem landwirtschaftlichen Betrieb. Gerhard Zwierlein erläuterte ausführlich die Gespräche mit den Vertretern des Landratsamtes. Der Anregung von Gemeinderat Hubert Warmuth schloss sich das Gremium letztlich an: Das Baugebiet Gänsberg II wird weiter vermarktet und der Rhönblick hierbei nicht aus den Augen verloren. Auch in dem zweiten Baugebiet will die Gemeinde in naher Zukunft Baurecht schaffen.
Mit drei Bauanträgen aus Hollstadt hatte der Gemeinderat keine Probleme. Eine Garage mit Nebenraum kann auf einem Anwesen in der Hofhäuser Straße ebenso gebaut werden wie ein Garten- und Gerätehaus mit Sattelkammer an einem Wohnhaus in der Schulstraße. Am Hollstädter Hof darf zudem ein Zelt für die Außengastronomie auch für längere Zeit stehen bleiben. Georg Menninger gab aus der nichtöffentlichen Sitzung im März bekannt, dass die Firma Eibe aus Röttingen das neue Spielgerät für den Hollstädter Spielplatz liefern wird.
