Auch in Zeiten klammer kommunaler Kassen rüttelt der Freistaat Thüringen nicht an den Grundfesten des altehrwürdigen Meininger Theaters. Im Beisein eines erleichterten Intendanten unterzeichnete Kultusminister Christoph Matschie die Finanzierungsleistungen des Landes für die kommenden drei Jahre. Dem Freistaat ist die Investition in den Kulturbetrieb des renommierten Theaters jährlich 15,75 Millionen Euro wert.
Hochdramatisch sang Tenor Xu Chang im Foyer des Meininger Theaters die Arie aus der „Tosca“ von Puccini, begleitet von Fiona Macleod am Klavier. Doch ganz so dramatisch war sie gar nicht, die kurze und knappe Rede zur Finanzierung des Meininger Theaters bis ins Jahr 2016 mit der anschließenden Unterzeichnung der Verträge. Der stellvertretende Ministerpräsident und Kultusminister Christoph Matschie machte klar, dass für ihn die Förderung der schönen Künste auch in Zeiten klammer Kassen gut und vernünftig sei. „Wir wollen uns ganz bewusst eine Einrichtung wie das Meininger Theater leisten“, sagte Matschie. In den nächsten drei Jahren fließen vom Freistaat Thüringen jährlich 15,75 Millionen Euro Förderung in das Theater. Auch die Tariferhöhung im öffentlichen Dienst wird zu 80 Prozent vom Freistaat getragen, jeweils zehn Prozent übernehmen der Landkreis Schmalkalden-Meiningen und die Stadt Meiningen. Der Kultusminister betonte den Stellenwert des Theaters für die Bildung sowie für die Wirtschaftskraft der Stadt. „Dieses Haus zeigt auf wunderbare Weise, wie das geht“, so Matschie.
Dass eine Förderung in diesem Umfang alles andere als selbstverständlich ist, betonte Landrat Peter Heimrich. „Beim Meininger Theater sparen wir nicht“, betonte Heimrich und fügte hinzu: „Das Geld ist hier sehr gut angelegt.“ Für Bürgermeister Fabian Giesder war die Vertragsunterzeichnung ein guter Tag für die Stadt Meiningen und für den Kulturstandort Thüringen. Laut Giesder fließen in Meiningen rund elf Prozent der verfügbaren Mittel in die Förderung von Kultur. „Wir stöhnen natürlich unter den Kulturausgaben“, sagte der Bürgermeister. „Wir wissen aber auch, wofür sie gut sind.“
Die Förderung des Freistaates Thüringen am Kulturbetrieb des Meininger Theaters ist unbedingt notwendig. Zum Vergleich: Intendant Ansgar Haag berichtete von rund 2,5 Millionen Euro Eintrittsgeldern, die jährlich in den Theaterbetrieb fließen. Allein von den Eintrittsgeldern der Besucher könnte das Theater in dieser Form nicht überleben. Eine Erhöhung der Preise für die Theaterkarten schloss Haag in naher Zukunft allerdings aus. „Da sind wir an einem Preislimit angelangt.“