Alfred Hoffmann, Vorsitzender des Aero Club Bad Königshofen, ist stolz: Die Interessengemeinschaft Scheibe-Flugzeuge mit Sitz in Heubach (Schwäbisch Gmünd) hat den Flugplatz "Am Himmelreich" in Bad Königshofen als eine Art "Stützpunkt" ausgewählt. In den kommenden Monaten entsteht am Fluggelände eine Unterstellhalle für die Flugzeuge der Mitglieder.
"Bad Königshofen liegt in der Mitte Deutschlands, so dass wir immer wieder gerne hierher kommen und für unsere Mitglieder nun auch eine Halle bauen, in der sie ihre 'Schätzchen' unterstellen können", berichtet Vereinsvorsitzender Hartmut Sammet. Die Interessengemeinschaft hat 85 Mitglieder, 20 historische Flugzeuge, von denen acht bereits wieder flugfähig gemacht wurden. Das älteste Segelflugzeug ist 67 Jahre, das jüngste 47 Jahre alt. Die Flugzeugeigentümer werden künftig immer wieder den Flugplatz Bad Königshofen aufsuchen, um zu fliegen.
Gute Anbindung an die Autobahn
Vor vier Jahren wurden sie im Internet auf den Aero Club Bad Königshofen aufmerksam und kommen seitdem regelmässig ins Grabfeld. Grund dafür sei unter anderem die freundliche Aufnahme der Fliegerkollegen aus Bad Königshofen mit Alfred Hoffmann an der Spitze, aber aber auch die gute Verkehrsanbindung durch die Autobahn A 71.
"Wir haben eine hervorragende Möglichkeit zu fliegen und ideale Flugbedingungen. Direkt am Flugplatz stehen die Wohnwagen und natürlich kann das Fliegerheim genutzt werden. Einen Bereich, den der Aero Club vor einigen Jahren eingerichtet hat, erläutert Alfred Hoffmann. Gab es im vergangenen Jahr einen "Fränkischen Abend" am Flugplatz Bad Königshofen, so hatten diesmal die schwäbischen Freunde das Sagen. "Beim schwäbischen Abend gab es Herrgotts B'schiss" sagt der Vereinsvorsitzende. Das sind Maultaschen, die mit Fleisch gefüllt werden. "Der Name kommt daher, dass es diese in Schwaben in der Fastenzeit gab, als man kein Fleisch essen durfte und deshalb wurde das in den Maultaschen versteckt." In diesem Jahr kamen die Mitglieder unter anderem aus Bad Pyrmont, Ravensburg, Leipzig, Bochum und dem Münsterland.
Der Pilot muss gelenkig sein
Ihre historischen Flugzeuge sind im Gegensatz zu den heutigen modernen Seglern langsamer und vor allem recht eng. "Man muss manchesmal schon gelenkig sein, um in ein solches Flugzeug rein und wieder raus zu kommen", sagt ein Pilot. Bis zu 3000 Meter Höhe sind, wie heute bei den Segelflugzeugen, durchaus drin. "Da gibt es keine Beschränkungen, nur die Thermik muss stimmen." In den Wintermonaten pflegen und restaurieren die Mitglieder ihre Oldtimer. Oftmals gibt es keine Ersatzteile mehr, allerdings sind noch die notwendigen Unterlagen und Zeichnungen vorhanden, so dass sie nachgebaut werden können.
Der Verein gründete sich 2012 und hat sich zur Aufgabe gemacht, dem Flugzeugbauer "Egon Scheibe" ein Denkmal zu setzen. Scheibe konstruierte Segelflugzeuge, die im Eigenbau der Vereine erstellt werden konnten. Oftmals bekommen die Mitglieder historische Flieger zu günstigen Preisen oder gar geschenkt, restaurieren sie und machen sie wieder flugfähig.
Wie wie eng die Verbindung zum Aero Club Bad Königshofen geworden ist, zeigt die Anekdote von Alfred Hoffmann: "Eines Tages kam ein Anruf unserer Fliegerfreunde, ich sollte 60 Bratwürste, die so gut geschmeckt hatten, organisieren, die dann per Flugzeug abgeholt wurden." Hoffmann ist es bei der Verköstigung immer wichtig regionale Lebensmittel anzubieten. "Und das zahlt sich dann so aus!"