
1974/1975 hat die damals noch selbständige Gemeinde Aub eine Straße im heutigen Baugebiet "Schmalgarten" gebaut. Allerdings, ohne diese mit Kanal-, Wasser- oder Stromanschluss zu versehen. Das schlägt nun bei der Erschließung des Neubaugebietes Oberer Schmalgarten zu Buche, denn jetzt müssen Kanal-, Wasser- und Stromleitungen gelegt werden. "Wir haben lange im Archiv geforscht, bis wir das herausgefunden haben, und auch, dass die Anlieger der Straße einen freiwilligen Kostenbeitrag vom 400 DM geleistet haben. Damit gilt die Straße nicht als erstmals endgültig hergestellt", sagte Bürgermeister Thomas Helbling in der jüngsten Sitzung des Stadtrates.
Das bedeutet, dass nun Erschließungskosten anfallen, die auf die Anlieger umgelegt werden müssen. Wenn die Anlieger, die damals den freiwilligen Kostenbeitrag von 400 DM gezahlt haben, das nachweisen können, kann der Betrag in Euro in Anrechnung gebracht werden.
Michael Ebner
Ortssprecher Michael Ebner aus Aub meinte dazu, dass zu dieser Zeit eventuell nicht jeder bar gezahlt habe. "Damals gab es noch die Frondienste und die könnten angerechnet worden sein." Nur wenige könnten deshalb die Zahlung belegen. Stadtrat Anton Fischer war es wichtig klarzustellen, dass sich die Stadt durch diese Beiträge in Aub keinesfalls finanziell bereichere.
Stadträtin Petra Friedl konnte nicht nachvollziehen, dass man davon die Bürgerinnen und Bürger nicht früher unterrichtet hat. "Sie wussten ja nicht, was auf sie zukommt." Das sei nicht korrekt. Man habe geglaubt, die Straße sei erschlossen, sagte Thomas Helbling dazu. Dass dem nicht so ist, habe sich erst bei den Bauarbeiten herausgestellt.
Das sei ein "Weihnachtsgeschenk" für die Auber, auf das sie hätten verzichten können, fügte Frank Helmerich an. Man hätte informieren sollen, sobald dies bekannt war. Dazu verwies der Bürgermeister auf die langatmigen Nachforschungen in den Archiven. Steffen Ott verwies auf den Bauausschuss. Dort hätte man dies erst diskutieren müssen. Wichtig wäre es gewesen, die Anlieger "mit ins Boot zu holen".
Erschließungs- und Stichstraßen werden neu gebaut und fünf neue Bauplätze werden zur Verfügung stehen. Dafür gebe es bereits Nachfragen.
Gegen drei Stimmen wurde schließlich der Erschließungsmaßnahme "Schmalgarten", dem Bauprogramm und der beitragsrechtlichen Beurteilung zugestimmt.
In der Sitzung stand zudem die Änderung des Bebauungsplans "Am Spahngraben" zur Diskussion. Bürgermeister Thomas Helbling sagte dazu, dass sich in den vergangenen Jahren die technischen und architektonischen Voraussetzungen geändert hätten. Die Änderung sei notwendig, um den Bauherren mehr Möglichkeiten zur Nutzung der Grundstücke und Gestaltung der Gebäude zu geben. Dem wurde zugestimmt.
Inhalt der Sitzung waren zudem die Recycling-Lagerplätze Althausen und Gabolshausen, die nicht mehr genutzt werden sollen.
In der Rathausstraße in Bad Königshofen wird ein fester Gehweg gebaut. Dieser soll für große Fahrzeuge überfahrbar sein. Wann dies sein wird, soll noch entschieden werden. Die Kosten pendeln sich voraussichtlich zwischen 120.000 bis 140.000 Euro ein.