Mit großem Arbeitseinsatz und finanziellem Aufwand hat der Verein Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth ein Projekt in Ungarn mitgestaltet und die alte Küche der Firma Preh in einem ungarischen Berufsbildungszentrum aufgebaut.
Ursprünglich hatte Vorsitzender Klaus Höhn aus Hohenroth eine Obdachloseneinrichtung favorisiert. Der Leiter des Auslandsdienstes der ungarischen Malteser, Laszlo Adányi, überzeugte ihn jedoch, die Küche für ein Projekt bereitzustellen, die es arbeitslosen Jugendlichen möglich macht, einen Beruf zu erlernen.
Höhn schaute sich das Projekt im Juni an und war begeistert. Die von den Maltesern betriebene Berufsakademie in Gyöngyös, einer kleinen Kreisstadt mit 30 000 Einwohnern etwa 80 Kilometer nordöstlich von Budapest, bildet in drei Berufen aus: Koch, Konditor und Servicekräfte.
Damit bei den Köchen die Lehrküche die Anforderungen der Handwerks- und Handelskammer erfüllt, musste entsprechend aufgerüstet werden. So kam das Angebot der Rhön-Grabfelder gerade rechtzeitig, damit im Frühjahr 2015 der erste Kurs seine Abschlussprüfung ablegen kann.
Da jeden Tag gekocht werden muss, liefert die Akademie täglich ein warmes Essen an bedürftige Familien und Obdachlose. Da aber auch für die gehobene Gastronomie ausgebildet wird, besteht für die Bevölkerung auch noch die Möglichkeit, Familien- und andere Feiern von der Akademie ausrichten zu lassen.
So machte sich Mitte Oktober eine fünfköpfige Gruppe unter der Leitung von Höhn mit einem geliehenen Kleinbus auf die über 1000 Kilometer lange Reise nach Ungarn. Aus Hohenroth waren mit Karl Becher, Burkard Wirsing und Klaus Höhn, drei Leute vertreten. Aus Mellrichstadt war Peter Zalachowski mit an Bord und ein alter Freund aus Feuerwehrzeiten von Klaus Höhn, der Maurermeister Hermann Blöthner, aus Neustadt/Orla. Nach elf Stunden Fahrt wurde die Truppe in Gyöngyös herzlich von der Direktorin der Akademie, Hilda Daskalopoulos-Kuzbelt, in Empfang genommen.
Am nächsten Tag begann eine sehr aufwändige Arbeit. Denn die Bauteile mussten für die neue Umgebung umgebaut werden. Der Spezialist für solche Fälle ist Karl Becher, der mit den anderen Kameraden flexte, bohrte, schweißte, schraubte und somit der Speisenausgabe-Theke ein völlig neues Gesicht verlieh, während Hermann Blöthner das Podest für die Induktionskochstelle mauerte. Nach knapp einer Woche waren die fleißigen Handwerker fertig und ernteten begeistertes Lob.
Nun ging es nach Budapest in den III. Bezirk zu einer Obdachloseneinrichtung. Dort sind zehn junge Familien mit Kindern untergebracht, die angeleitet werden, wieder einen Haushalt zu führen. Außerdem wird einem Familienmitglied, normalerweise dem Mann, eine Arbeit besorgt. Nach dieser Lernphase bekommen die Familien eine Wohnung vermittelt, in der sie langsam in ein normales Leben geführt werden.
In dieser Einrichtung war noch ein großer Brocken zu stemmen. Ein doppeltes Kühlhaus musste aufgebaut werden. Auch das stammte von Preh und war einst maßangefertigt worden. Hier war wieder das große Improvisationstalent der Fünf gefragt. Schließlich stand auch dieses Projekt und noch am Abend der Fertigstellung fuhr die Truppe durch die Nacht nach Hause.
Es stehen noch zwei Transporte nach Budapest an. Vor allem der zweite Transport, mit dem die große Weihnachtsbescherung durch Kardinal Dr. Peter Erdö, unterstützt wird, liegt den Helfern um Klaus Höhn besonders am Herzen. Da werden etwa 300 Kinder aus ärmlichsten Verhältnissen beschenkt.
Dazu werden noch viel gutes Spielzeug, Süßigkeiten und andere weihnachtliche Sachen benötigt. Eine große Unterstützung ist jedes Jahr die Aktion in der Besengau-Schule in Bastheim und der Kindergärten von Hohenroth/Windshausen, Heustreu und Rödelmaier.
Sachspenden können an den bekannten Sammelstellen bis zur ersten Dezemberwoche abgegeben werden. Geldspenden werden erbeten auf das Konto der Humanitären Ungarnhilfe Hl. Elisabeth e.V., IBAN DE65 793 530 900 011 097 680, bei der Sparkasse Bad Neustadt.