
30 Jahre sind eine lange Zeit, als Bürgermeister zumal. Eine Zahl, die für das Vertrauen spricht, das die Aubstädter in ihr einstiges Gemeindeoberhaupt über Jahrzehnte hinweg setzten. An seinem 70. Geburtstag an diesem Montag, 29. Juni, blicken wir auf das zurück, was Wolfgang Abschütz für die Gemeinde von 1984 bis 2014 geleistet hat in einem Leben voller Engagement in Familie, Beruf, Sport, Vereins- und Kommunalpolitik.
Bei den Bürgermeisterwahlen 1984 gab es in Aubstadt erstmals zwei Kandidaten. Wolfgang Abschütz, damals noch Bundeswehrsoldat, setzte sich gegen Ernst Köhler mit einem Vorsprung von 26 Stimmen durch. Er übernahm das Amt von Vorgänger Alfred Volk, der es seinerseits 36 Jahre lang bekleidet hatte - in Aubstadt setzt man offenkundig auf Kontinuität.
Alles ansehnlich: Vom Rathaus bis zum Kindergarten
In Abschütz' 30 Dienstjahren hat die Gemeinde durchaus eine erfolgreiche Entwicklung genommen: ein ansehnliches Rathaus, eine Turn- und Festhalle, ein funktionelles Feuerwehrgerätehaus mit einem angegliederten Bauhof, ein neuer Kindergarten, der Anbau an die Schule und vieles mehr. Wolfgang Abschütz galt bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden als Initiator und Motor einer zügigen Fahrt in Sachen Gemeindepolitik.
Beim heiklen Thema "Eigenwasserversorgung" wurde er nicht müde, darauf hinzuweisen, dass das für ihn eine Fehlentscheidung sei. Seine Argumente gibt er auch heute noch jedem mit auf den Weg: Der Wasserzweckerband habe viel Geld in die Hand genommen und sei keinen Schritt weiter gekommen. An der Wasserversorgung habe sich qualitativ und quantitativ nichts geändert. Und jetzt ist man wieder so weit, dass man gezwungenermaßen über Fernwasser nachdenken muss.

Nichts desto trotz hatte er dem neuen Aubstädter Bürgermeisters Burkhard Wachenbrönner eine intakte Gemeindeverwaltung übergeben. Abschütz war auch in der VG Bad Königshofen, im Kreistag, in den Aufsichtsgremien der VR-Bank, im Schulverband, in der Allianz und weiteren Gremien aufmerksames Mitglied. Dabei hat er die Interessen der Gemeinde immer stark vertreten.
Fast täglich eine musikalische Überraschung für die Nachbarn
An Auszeichnungen mangelte es Abschütz nicht. Bei den "Abschter Fosenöchtern" bekam er als erster den Orden der FEN verliehen, den "Narr von Europa in Brillant mit Krone". Abschütz war Gründungsmitglied und als Sitzungspräsident lange an vorderster Front. Familiär geprägt widmet er sich bis heute mit Leidenschaft der Musik und dem Gesang. Angefangen hat dieses Hobby in jungen Jahren mit der Rockband "The Firestones", die über die Landkreisgrenzen hinaus umjubelte Auftritte hatte. Jetzt wurde die Gruppe mit "The Firestones Retired" wieder belebt. Natürlich ist er auch aktives Mitglied bei der Promi-Band in Bad Königshofen. Beim Gesangverein Eintracht Aubstadt ist er schon seit vielen Jahren als Dirigent und in der Vorstandschaft tätig, und das bis heute. Auf sportlichem Gebiet machte er sich für die Tennisfreunde stark und punktete gerne und wortreich im Doppel.
Musikalisch ist er derzeit durch die Corona-Krise ausgebremst. Er kann seinem Hobby nur auf heimischen Grund und im Hobby-Keller nachgehen. An Ostern erfreute er die Nachbarn vor seiner Haustüre mit einer Stunde kirchlicher Musik. Fast täglich kann sich seine Umgebung mittlerweile auf eine musikalische Überraschung freuen.
Wahrscheinlich kann dieser runde Geburtstag wohl nur im Familienkreis stattfinden. Gratulieren werden ihn in jedem Falle Ehefrau Gisela und die drei Kinder, Schwiegerkinder und Enkel. Aber auch von offizieller Seite der Gemeinde und den Vereinen werden Glückwünsche zu seinem 70. Wiegenfest eintreffen. An diesem Tag muss er wohl auf seine Waldarbeiten und Spaziergänge in der Flur verzichten. Die Entspannung in seiner jetzigen Lebensphase kann er sich an anderen Tagen wieder holen.