
Nach langer, schwererer Krankheit ist Trappstadts Altbürgermeister Erich Werner gestorben. 24 Jahre war er Ortsoberhaupt seiner Heimatgemeinde, engagierte sich intensiv für die Aufwärtsentwicklung von Trappstadt und war über Jahrzehnte hinweg Kirchenpfleger.
Er setzte sich vor allem für die grundlegende Sanierung der Ortskirche, die Instandsetzung des Kirchturms und letztendlich für die Umgestaltung des Friedhofs ein. Erich Werner war bürgernah und hat - unter anderem mit der Ausweisung von Erddeponien - Vorsorge für die Zukunft seiner Gemeinde getroffen.
Ein Sohn des Ortes
Erich Werner wurde in Trappstadt geboren, ging hier zur Volksschule und absolvierte danach eine Maurerlehre in Eyershausen. Danach war er einige Zeit in Frankfurt am Main. Allerdings zog es ihn wenige Jahre später wieder zurück in seine Heimatgemeinde. In Bad Königshofen war er bei der Firma Haschke als Planer weithin bekannt. Seine Fähigkeiten flossen auch in das gemeindliche Ehrenamt als Bürgermeister mit ein.
Erich Werner heiratete seine Frau Christa aus Alsleben. Drei Kinder gingen aus dieser Ehe hervor. Immer war es aber seine Nähe zur Heimat, die ihn auch als Geschichtsinteressierten in den Bann zog. Nach der Gebietsreform 1977 wurde er ein Jahr später zum Bürgermeister der Marktgemeinde mit dem Ortsteil Alsleben gewählt. Dieses Amt hatte er bis 2002 inne. In seiner Zeit als Bürgermeister lag ihm die Entwicklung der beiden Ortschaften, die direkt an der damaligen DDR-Grenze lagen, am Herzen.
Werners Handschrift unverkennbar
Dies zeigt vor allem die Ausweisung von Baugebieten in Trappstadt und Alsleben mit 35 Bauplätzen in der Zeit von 1979 bis 1984. Dies gelang im Rahmen einer Ortsabrundungssatzung in Alsleben und Trappstadt. Anschließend wurden weitere 61 Bauplätze unter Führung von Erich Werner ausgewiesen. Auch ansonsten ist die Handschrift des damaligen Ortschefs heute noch in der Marktgemeinde und in Alsleben unverkennbar. Hierzu gehören zum Beispiel Kinderspielplätze in Trappstadt und in Alsleben oder auch der Turnhallenbau in der Marktgemeinde, um nur einige seiner Projekte zu nennen.
Mit der Grenzöffnung im Dezember 1989 kam für die nur knapp einen Kilometer von der DDR-Grenze liegende Marktgemeinde eine neue Ära. Erich Werner knüpfte spontan Kontakte zu den Gemeinden in Thüringen und setzte sich für den Bau einer neuen Straße zwischen Trappstadt und Eicha ein. Mit der neuen Situation wurde auch die Umgehungsstraße von Trappstadt in Angriff genommen.
Kläranlage größtes Bauprojekt
Naturschutzgebiete und ein Gewerbegebiet wurden ausgewiesen und führten zu einem Aufschwung in beiden Ortschaften. Das wohl größte Projekt in der Amtszeit von Bürgermeister Erich Werner, war der Bau der Kläranlage, ein Fünf-Millionen-DM-Projekt. Zur 200-Jahrfeier der Marktrechte im Jahr 1980 wurde ein Buch unter dem Titel "Vom Ganerbendorf zur Marktgemeinde" herausgebracht. Seine letzten großen Aufgaben als Kirchenpfleger waren in den Jahren 2013/14 die Sanierung des Kirchturms von Trappstadt und die Umgestaltung des Friedhofs.