Die Überraschung am Freitagabend für den ehemaligen Bürgermeister von Großeibstadt, Emil Sebald, war gelungen, als sein Nachfolger im Amt den Beschluss des Gemeinderats verlas: Der Altbürgermeister nun auch Ehrenbürger der Gemeinde Großeibstadt.
Neben Hugo Neugebauer und Karl Hübner ist er der Dritte, dem diese hohe Auszeichnung zuteil wurde. Seit der Gebietsreform 1978 gehörte Sebald als Gemeinderat dem Gremium an, war aber schon seit 1972 in seiner Heimatgemeinde Kleineibstadt politisch aktiv und verfolgte mit Interesse die Entscheidungen zur Gebietsreform.
Bürgermeister Gerd Jäger ging in seiner Laudatio auf einige, wie er sagte, Eckdaten des politischen Wirkens in der Gemeinde ein. Seit dem 1. Mai 1978 gehörte Sebald dem Gremium als Gemeinderat an, wurde 1990 dann zum ersten Bürgermeister gewählt. Dieses Amt hatte er 30 Jahre inne. Immer lag ihm das Gemeinwohl am Herzen. Er gehörte ebenfalls drei Jahrzehnte der Verwaltungsgemeinschaft Saal an der Saale an. Hier hatte er von 2002 bis 2020 den Vorsitz übernommen.
In vielen Vereinen
Auch in anderen zahlreichen Vereinen hatte er einen Vorstandsposten inne und engagierte sich viele Jahre. So unter anderem beim CSU Ortsverband, im Musikverein und der DJK. Das alles sei für den Gemeinderat Grund genug gewesen, ihn einstimmig zum Ehrenbürger der Gemeinde zu ernennen, sagte Bürgermeister Gerd Jäger, unter dem Applaus der Ratsmitglieder. Dazu überreichte Gerd Jäger gemeinsam mit seinem Stellvertreter, Udo Rost, die entsprechende Urkunde.
"Freue mich sehr"
Der neue Ehrenbürger dankte für die Auszeichnung und sagte, dass dies ein besonderes Geschenk zu seinem kürzlich gefeierten 70. Geburtstages sei. "Ich freue mich wirklich sehr über diese Ehrenbürgerwürde."
Noch einmal ließ er in aller Kürze die Zeit als Kommunalpolitiker Revue passieren und erinnerte dabei vor allem an die Gebietsreform. "Die damaligen Gemeinderatsmitglieder hätten vorausschauend entschieden, mit Groß- und Kleineibstadt eine Gemeinde zu bilden und selbstständig zu bleiben. Kleineibstadt hatte die Möglichkeit sich an die Markgemeinde Saal anzuschließen, Großeibstadt hätte zur Stadt Bad Königshofen wechseln können. Damals wie heute sei es wichtig, den Blick auf und für die Gemeinde zu haben. Etwas, das Emil Sebald, den neuen Ratsmitgliedern mit auf den Weg gab.
Auch die Schulreform und die Beendigung des Schulbetriebes in Kleineibstadt kommen ihm in den Sinn. Aus dem ehemaligen Schulgebäude entstand im Anbau eine Mehrzweckhalle für die Vereine sowie das neue Gemeindezentrum für die gesamte Ortsbevölkerung. Wichtig waren Bürgermeister und Gemeinderat die Ausweisung eines Gewerbegebietes. Diese Gewerbetreibende sind heute wichtige Gewerbesteuerzahler und bieten eine große Anzahl Arbeitsplätze.
Gut sei, dass man in beiden Ortsteilen jeweils starke Jugendgruppen habe. Diskussion und Zusammenarbeit waren Emil Sebald immer wichtig: "Auch nach heftig diskutierten Themen konnte man sich wieder gegenseitig in die Augen schauen und war nicht nachtragend."