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Bad Neustadt
Golfen im Grabfeld: Alt-Kanzler Schröder auf Stippvisite
Die Liste der prominenten Gäste, die den Rindhof bei Maria Bildhausen besuchen, wird immer länger und vielfältiger. Jetzt golfte Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (rechts) nach der Golfrunde am Rindhof bei Maria Bildhausen zusammen mit v.l. Marco Weigand, Rudi Weigand und Markus Lüpertz.
Foto: Anton Then | Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (rechts) nach der Golfrunde am Rindhof bei Maria Bildhausen zusammen mit v.l. Marco Weigand, Rudi Weigand und Markus Lüpertz.
Anton Then
 |  aktualisiert: 10.02.2024 12:55 Uhr

Ein politisches Schwergewicht früherer Tage nutzte die Rückreise von der Trauerfeier für Hans-Jochen Vogel zu einem Abstecher ins nördliche Unterfranken: Altkanzler Gerhard Schröder besuchte zusammen mit seinem Freund, dem Düsseldorfer Maler und Grafiker Markus Lüpertz die Golf-Anlage am Rindhof (Landkreis Bad Kissingen). Der ehemalige Regierungschef wollte ein paar Tage Auszeit nehmen. Eigentlich war der Besuch bereits etwas früher terminiert worden, doch wollte Schröder am vergangenen Montag noch an der Trauerfeier für den am 26. Juli verstorbenen ehemaligen SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel in München teilnehmen.

Auf der Rückreise nach Hannover besuchte er die Golf-Anlage bei Maria Bildhausen. Bei einem Rundgang stellten die Unternehmer Rudi und Marco Weigand aus Aubstadt (Landkreis Rhön-Grabfeld) das Gelände vor. Künstler Markus Lüpertz erklärte dabei die  Möglichkeiten für ein Kunstprojekt vor Ort. "Das könnte ein fantastisches Werk werden, das nicht überall möglich ist", sagte Schröder. Es sei erfreulich, dass erfolgreiche Unternehmer, denen seit 2016 der Golfplatz in Maria Bildhausen gehört, zusätzlich auch an ein Kunstprojekt denken. Die Kunst gehöre auch zum Leben.

Schröder, der auch mit s.Oliver-Gründer Bernd Freier aus Würzburg gut befreundet ist, greift nach eigenen Aussagen erst seit zwei Jahren zum Golfschläger. "Für diese kurze Zeit spielt er aber schon unheimlich gut", lobte Rudi Weigand seinen prominenten Spielpartner. Der Ex-Kanzler zeigte sich begeistert von der Anlage und der reizvollen Landschaft und kündigte an, beim nächsten Mal seine koreanische Frau Kim So-yeon mitzubringen und sich dann auch die Schönheiten der Rhön zeigen lassen: "Meine Frau möchte alle Ecken Deutschlands kennenlernen."

Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Ehefrau Kim So-yeon auf einem Bild aus dem vergangenen Jahr bei der Feier zu Schröders 75. Geburtstag. 
Foto: Julian Stratenschulte, dpa | Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Ehefrau Kim So-yeon auf einem Bild aus dem vergangenen Jahr bei der Feier zu Schröders 75. Geburtstag. 

Am Abend schloss sich eine Skatrunde im Hotel Schwan & Post in Bad Neustadt an. Und bei bei den typischen fränkischen Schmankerln Bratwurst, Sauerkraut und Wein entwickelte sich eine lebhafte Gesprächsrunde. Da erzählte Gerhard Schröder, der von Oktober 1998 bis November 2005 Regierungschef war, witzig eine ganze Reihe von Anekdoten aus Politik, Sport und Kultur.

So sei bei einem Auslandsbesuch in Asien, bei dem auch Franz Beckenbauer dabei war, dieser als Regierungschef begrüßt worden und nicht er. "Franz Beckenbauer war dort halt als der Kaiser bekannt – und der kommt zuerst", sagte Schröder schmunzelnd.

Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (rechts) und Franz Beckenbauer, damals Chef der Bewerbungskommission für die Fußball-WM 2006, bei einem Termin im Jahr 2000.
Foto: Rolf Haid, dpa | Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (rechts) und Franz Beckenbauer, damals Chef der Bewerbungskommission für die Fußball-WM 2006, bei einem Termin im Jahr 2000.

Zu einem kurzen Gespräch, vorwiegend über vergangene politische Tage, kam es auch mit dem früheren Landtagspräsidenten Johann Böhm aus Unsleben (Landkreis Rhön-Grabfeld). Erstaunt zeigte sich der Altkanzler auch von der Tatsache, dass gerade der nördliche Teil Unterfrankens zu den regenärmsten Gebieten in Deutschland zählt. Bei der Fahrt von München ins Grabfeld habe es bis Schweinfurt geregnet, dann war Schluss.

Eigentlich hätte Schröder als damals amtierender Bundeskanzler bereits einen offiziellen Besuchstermin vor 19 Jahren auf dem Golfplatz in Maria Bildhausen gehabt, denn er war Schirmherr der 1. Europameisterschaft der behinderten Golfer, konnte diesen Termin aber aus zeitlichen Gründen nicht wahrnehmen. Gerne hätte Gerhard Schröder noch ein paar Löcher Golf gespielt, doch der Zeitplan zwang ihn zur Weiterfahrt nach Fulda, wo er mit dem ICE nach Hannover reiste.

 
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  • A. B.
    Sehe ich nicht so. Wenn schon einmal ein ehemaliger Bundeskanzler in unsere unterfränkische Provinz kommt, sollte und kann das auch einen Bericht in der Lokalzeitung wert sein. Warum denn nicht?
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  • R. B.
    Ist das schon Sommerloch oder pure Verzweiflung liebe MP-Redaktion?
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