Es hat doch noch vor Weihnachten geklappt mit dem Weihnachtsgeschenk, das der Mellrichstädter Zweigverein des Rhönklubs der Stadt machen wollte. Rechtzeitig vor dem Fest wurde die Gedenktafel enthüllt, die an den Aufenthalt von Zar Alexander I. von Russland am 13. Oktober 1813 in Mellrichstadts Rentamt erinnert.
Eine solche Tafel anbringen zu lassen, hatte Franz Margraf, der Rhönklub-Ortsvorsitzende, versprochen, nämlich nach dem Vortrag von Harald Schellenberger über die Völkerschlacht bei Leipzig und die Verfolgung der fliehenden napoleonischen Truppen. Schellenberger hatte dabei den Schwerpunkt auf die Präsenz des russischen Zaren mit seinen Truppen in und um Mellrichstadt gelegt.
Die Tafel erinnert daran, welche verheerende Verwüstungen, Hungersnot und Seuchen die Anwesenheit der Soldateska für die Zivilbevölkerung im Streutal zur Folge hatte. Diese Tage unseligen Angedenkens sollten nicht in der Tiefe der Geschichte verschwinden und vergessen werden, darin waren sich Margraf und der Vorstand des Rhönklubs einig.
„Der Rhönklub Mellrichstadt widmet sich generell der Stadtgeschichte, um das historische Wissen über die Stadt nicht in Vergessenheit geraten zu lassen“, sagte Margraf. Das sei schon ein Urgedanke bei der Gründung des Mellrichstädter Zweigvereins unter dem damaligen Vorsitzenden Daniel Trabert gewesen, fügte Wolfgang Feiler hinzu.
In Absprache mit der Stadt war diese Gedenktafel angefertigt worden, die sich in Design und Schriftart mit der unmittelbar daneben hängenden Tafel zum Alten Schloss vergleichen lässt.
Beide Tafeln haben ihren Platz im Verwaltungsgemeinschaft-Hof an der Schmalseite des Westflügels, nahe bei der Pforte durch die obere Stadtmauer.
Harald Schellenberger wird in näherer Zukunft einen weiteren Vortrag zum alten Mellrichstadt halten. Dabei wird es um die so genannte Niklas-Kapelle neben dem Früh-Mess-Haus gehen, die eine mehr als traurige Geschichte erfahren hatte.