Bei guter Gesundheit und geistiger Frische feiert Wolfgang Mack in Saal am Montag, 13. Juni, seinen 90. Geburtstag. "Allerdings bin ich nicht zu Hause, sondern genieße den Tag in aller Ruhe." Ändern wird sich in nächster Zeit auch sein Leben, denn der Jubilar zieht in das Juliusspital Bad Königshofen. Nur weniges kann er aus seinem Haus mitnehmen, ganz sicher aber das Bild seiner Frau Ilse, das seit ihrem Tod auf dem Sessel steht, auf dem sie immer gesessen hat.
Schon mehrmals war er im Juliusspital, hat hier gegessen und dabei auch ehemalige Stadtratskollegen kennen gelernt. "Ich denke, da werde ich mich wohlfühlen und den Lebensabend genießen." Nach wie vor ist er an all dem interessiert, was in seiner Umgebung, vor allem in der Stadt Bad Königshofen, geschieht.
Mit Wolfgang Mack ging es in Bad Königshofen stets nach oben
Seine Beamtenlaufbahn startete im Jahr 1947, als er seine Ausbildung bei der Stadt Königshofen begann. Er absolvierte eine Lehre, wurde Kämmerer und wechselte 1963 als geschäftsleitender Beamter in die Stadt Wiesentheid. 1966 wurde er als Mitglied der Freien Wähler zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gewählt. Ab 1973 gehörte er dem Kreistag Rhön-Grabfeld an.
Als Dank für sein Engagement wurde er bei seiner Verabschiedung 1990 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt und durfte den Titel Altbürgermeister tragen. Wenn Wolfgang Mack auf die Zeit als Bürgermeister zurück blickt, nennt er die stetige Aufwärtsentwicklung seiner Heimatstadt. "Für mich war es wichtig, die Stadt als Fremdenverkehrsort voranzubringen." Wolfgang Mack konnte dazu auf eine Kurgesellschaft aufbauen, die der damalige Landrat Karl Grünewald ins Leben gerufen hatte.
Gebietsreform: Keine leichten Zeiten
Die Kuranlagen wurden hergerichtet und im Kurpark die Trink- und Wandelhalle gebaut. Höhepunkt war das Prädikat "Bad", dass der Stadt 1974 durch den damaligen Ministerpräsidenten Alfons Goppel verliehen wurde. In seiner Bürgermeisterzeit wurde mit der Sanierung des historischen Rathauses begonnen, Kanal und Wasserleitungen neu verlegt und der Zweckverband Wasserversorgung "Gruppe Mitte" gegründet.
Durch die Gemeindegebietsreform kamen Merkershausen, Eyershausen, Ipthausen, Untereßfeld, Gabolshausen und Aub als Stadtteile dazu. " Es war die Zeit, in der sich die ehemaligen Gemeinden zusammenfinden mussten, was ganz und gar nicht einfach war." Es folgte der Bau der Grabfeldschule, ebenso wie die Ausweitung von Gewerbegebieten. Schmerzlich traf die Kommune 1989 die Betriebsaufgabe der Firma Knauf mit mehr als 80 Arbeitsplätzen.
Wiederbelebung der Städtepartnerschaft als Meilenstein
Ein Meilenstein seiner Bürgermeisterzeit war die Wiederbelebung der Städtepartnerschaft mit Arlington/Texas im Jahr 1988. Damals reiste er mit 24 Bürgern nach Texas. Auch heute noch hat er großes Interesse an der Weiterentwicklung dieser Städtepartnerschaft und so freute es ihn, als er von der großzügigen Spende von 32.000 Euro las.
Dabei zog er den Vergleich zum Jahr 1952, als Arlington ebenfalls durch Hilfsgüter den Menschen im Grabfeld geholfen hat. Ein besonderer Höhepunkt zum Ende seiner Amtszeit war die Grenzöffnung, die "seine Stadt", geografisch gesehen, in die Mitte Deutschlands rückte. "Es war eine schöne Zeit, turbulente Tage, aber doch etwas, an das niemand geglaubt hätte, dass Deutschland wieder eins wird", erinnert er sich. Fragt man ihn nach seinen Wünschen für die Zukunft, kommt die Antwort spontan: "Vor allem Gesundheit, das ist das Wichtigste und, dass ich noch ein paar Jahre vor mir habe."