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Bad Königshofen
Als aus einem Gartenteich der Naturheilwassersee wurde
Kurdirektor Werner Angermüller und auch Altbürgermeister Clemens Behr erinnern sich noch recht genau an die Anfänge des Naturheilwassersees der Frankentherme Bad Königshofen. Das war vor genau 20 Jahren. Damit hat das unterfränkische Kommunalbad wieder einen Grund zum Feiern. Dieses Jubiläum färbt aber auch auf den Naturpark Haßberge ab, denn das unterfränkische Kommunalbad ist das einzige Heilbad in den Haßbergen. Darauf verwies Bad Königshofens Kurdirektor bei der Jahrespressekonferenz des Haßberge-Tourismusvereins in Königsberg. Ein Novum dabei sei eben auch Deutschlands erster Naturheilwassersee.
Wie alles einmal begann: 2004 begannen die Arbeiten zum Naturheilwassersee an der Frankentherme. Über die Bodendüsen wird das gefilterte Wasser eingespeist
Foto: Hanns Friedrich | Wie alles einmal begann: 2004 begannen die Arbeiten zum Naturheilwassersee an der Frankentherme. Über die Bodendüsen wird das gefilterte Wasser eingespeist
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 28.02.2025 02:40 Uhr

Kurdirektor Werner Angermüller und auch Altbürgermeister Clemens Behr erinnern sich noch recht genau an die Anfänge des Naturheilwassersees der Frankentherme Bad Königshofen. Das war vor genau 20 Jahren. Damit hat das unterfränkische Kommunalbad wieder einen Grund zum Feiern. Dieses Jubiläum färbt aber auch auf den Naturpark Haßberge ab, denn das unterfränkische Kommunalbad ist das einzige Heilbad in den Haßbergen. Darauf verwies Bad Königshofens Kurdirektor bei der Jahrespressekonferenz des Haßberge-Tourismusvereins in Königsberg. Ein Novum dabei sei eben auch Deutschlands erster Naturheilwassersee.

Der See wird geflutet, während noch die restlichen Arbeiten vorgenommen werden.
Foto: Hanns Friedrich | Der See wird geflutet, während noch die restlichen Arbeiten vorgenommen werden.

Werner Angermüller drehte das Rad der Zeit zurück und nannte das Jahr 2000, als das damalige Kurzentrum grundlegend saniert war und die Idee entstand im Außenbereich eine weitere Wasserattraktion anzubieten. Dabei machte der damalige Bürgermeisters Clemens Behr den Vorschlag, einen kleinen See mit dem Heilwasser der Regiusquelle füllen. Es folgten weiterführende Gespräche bei den verschiedenen Behörden in München.

Einer, der dem Thema Naturheilwassersee besonders aufgeschlossen gegenüberstand, war der damalige Europaminister Eberhard Sinner. So konnten die Planungen beginnen. Rainer Grafinger vom Planungsbüro für vollbiologische Naturbäder sprach von einer Einmaligkeit dieses Projektes, vor allem was die biologische Reinigung des Sees betraf.

Notwendig wurden nämlich Pflanzen mit einem recht hohen Salzgehalt, die außerdem mit dem Wassertemperaturen von immerhin bis zu 28 Grad auskommen müssen. So entstand unter anderem ein sogenannter Regenerationsteich mit Schilf- Kies- und Biofeinfilter. Bevor das Wasser in den See zurückgeführt wird, läuft es noch durch einen Sandfilter, angelehnt an einen Natursee, sagt der Kurdirektor.

Wissen muss man dazu, dass es sich um eine Wasserfläche mit mehr als 700 Quadratmetern handelt und rund 1000 Kubikmeter reines Heilquellenwasser der Regiusquelle zufließen. Das Projekt ist bis heute auch deshalb einmalig, da es über die Biogasanlage Bad Königshofen mit Wärme versorgt wird.

Über die Bodendüsen fließt das biologisch gefilterte Wasser der Regiusquelle in den Heilwassersee.
Foto: Hanns Friedrich | Über die Bodendüsen fließt das biologisch gefilterte Wasser der Regiusquelle in den Heilwassersee.

Matthias Klöffel sei damals auf ihn zugekommen und hätte auf die Möglichkeit verwiesen, über die damals neue Biogasanlage den Heilwassersee zu beheizen, erinnert sich Werner Angermüller. Heute wird die Frankentherme zu 70 Prozent mit Wärme aus der Biogasanlage versorgt. Das alles war Grund genug, dass der Bayerische Wirtschaftsminister Otto Wiesheu im Jahr 2005 der Frankentherme den Bayerischen Innovationspreis zu verleihen. Der Naturheilwassersee ist bis heute das "Zugpferd" der Frankentherme, sagt der Kurdirektor. Immerhin nutzen über 150.000 Gäste jährlich die Angebote. Speziell für leichte und mittler Hauterkrankungen, aber auch entzündliche Bereich des Bewegungs- und Gelenkapparates ist der Heilwassersee ideal.

Gefeiert wird am 29. Juni mit einem Festprogramm im Rahmen des Saalemusicums, das die Gäste vom Wasser aus genießen dürfen. Wie schon in den vergangenen Jahren sind wieder die Berufsfachschule für Musik und auch die Sulzfelder Musikanten in ihrer historischen Tracht mit dabei.

Schmunzelnd meinte der Kurdirektor, dass vielleicht, wie schon einmal beim Saalemusicum, die Musiker "Wassermusik" der besonderen Art bieten, wenn sie vom Heilwassersee aus die Gäste erfreuen. Er unterstrich dabei die Aussage von Landrat Wilhelm Schneider (Haßfurt) bei der Versammlung in Königsberg, der meinte "gemeinsam sind wir stark." Schließlich könne der Naturpark Haßberge auch mit dem Heilbad Bad Königshofen und dem Naturheilwassersee punkten.

Matthias Klöffel und Werner Angermüller legen den Hebel um, damit die Wärme aus der Biogasanlage eingespeist werden kann.
Foto: Hanns Friedrich | Matthias Klöffel und Werner Angermüller legen den Hebel um, damit die Wärme aus der Biogasanlage eingespeist werden kann.

Gut gewählt nannte Werner Angermüller in diesem Zusammenhang den neuen Slogan des Tourismusverbandes Haßberge. Aus "Die Hassberge – Liebe auf den 1. Blick" wurde #haßbergeliebe. Damit ist der negative Begriff "Hass" nicht mehr so prägnant. Geschäftsführerin Susanne Volkheimer lobte bei der Jahrespressekonferenz den neuen Slogan für seinen besonderen Wiedererkennungswert für die Urlaubsregion. Herzlichkeit und Bodenständigkeit würden damit in Wert gesetzt. Mit dem Hashtag lasse sich der Slogan perfekt in die sozialen Medien, übertragen. Das sah auch Landrat Wilhelm Schneider, erster Vorsitzender des Tourismusvereins, so.

Tourismus sei wichtig, sagte er und nannte die touristischen Besonderheiten im Naturpark Hassberge. Dazu gehört unter anderem der Deutsche Burgenwinkel. Maroldsweisachs Bürgermeister Wolfram Thein und Burgenwinkel-Manager Alexander Blöchl nannten dessen 15-Jähriges Bestehen. Unter dem Motto "Aktiv ins Mittelalter" gibt es verschiedene Veranstaltungen, die Gäste zurück in längst vergangene Zeiten versetzen und die Burgen, Schlösser und Ruinen der Region auf eine besondere Weise erlebbar machen.

Neben einem Burgenwinkel-Wandertag auf der Ruine Raueneck sind Konzerte in historischer Kulisse geplant. Bei abwechslungsreichen Wander- und Radtouren lassen sich die steinernen Zeugen vergangener Jahrhunderte erkunden.

Die Anfänge der biologischen Reinigung des Naturheilwassersees Bad Königshofen.
Foto: Hanns Friedrich | Die Anfänge der biologischen Reinigung des Naturheilwassersees Bad Königshofen.
Die Wassergrotte unter einem kleinen angedeuteten Berg ist ein beliebter Treffpunkt
Foto: Hanns Friedrich | Die Wassergrotte unter einem kleinen angedeuteten Berg ist ein beliebter Treffpunkt
Zur Erinnerung an die Eröffnung 2005 wurde ein Baum gepflanzt (von links): Der damalige Landtagsabgeordnete Bernd Weiß, Bundestagsabgeordneter Eduard Lindner, Bürgermeister Clemens Behr und Regierungspräsident Paul Beinhofer. Kurdirektor Werner Angermüller übernahm das Gießen und Landrat Thomas Habermann die Restarbeiten.
Foto: Hanns Friedrich | Zur Erinnerung an die Eröffnung 2005 wurde ein Baum gepflanzt (von links): Der damalige Landtagsabgeordnete Bernd Weiß, Bundestagsabgeordneter Eduard Lindner, Bürgermeister Clemens Behr und Regierungspräsident Paul ...
Der Naturheilwassersee an der Frankentherme Bad Königshofen von oben.
Foto: Hanns Friedrich | Der Naturheilwassersee an der Frankentherme Bad Königshofen von oben.
 
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