
Generationsbrücke – dieser Begriff ist im Sprachgebrauch nicht alltäglich. Und doch nimmt er mehr und mehr an Bedeutung zu. Da macht auch die Streutalallianz keine Ausnahme. So ist die Generationsbrücke wichtiger Bestandteil des Entwicklungskonzepts der Region. Zum einen räumt die Allianz der Jugend einen hohen Stellenwert ein, zum anderen – hier ist der Brückenschlag - widmet sie ihr Augenmerk nicht minder dem Thema Senioren und Menschen mit Behinderung. Für die Allianzverantwortlichen, den Vorsitzenden Bürgermeister Martin Link und Managerin Gertraud Kokula, Grund genug, letzteres Themenspektrum in seiner Bandbreite aufzugreifen.
Zumal der Landkreis Rhön-Grabfeld hier mit gutem Beispiel vorangeht: Die Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung beschäftigt sich mit Aufgaben, Themen und Fragestellungen, die sowohl für ältere Mitbürger als auch Menschen mit Behinderung relevant sind. Darüber hinaus ist sie eine wichtige Beratungs- und Anlaufstelle für die Bürgermeisterinnen und Rathauschefs. Da liegt es doch nahe, dieses Themenpaket in der Juni-Sitzung der Lenkungsgruppe im Rhön Park Aktiv Resort aufzuschnüren.
Wo bekommen Menschen im Alter und mit Handicaps Hilfe?
Ein Aspekt vorweg: Seit diesem Jahr treffen sich alle Allianzmanagerinnen und Quartiersmanager in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit den Verantwortlichen der Fachstelle, um Themen und mögliche Projekte aus dem Bereich des Gesamtkonzepts für Menschen im Alter und mit Handicaps im Landkreis zu besprechen. Mit Veronika Enders, zusammen mit Ramona Nürnberger als Amtsleiterin tätig, stand eine Referentin zur Verfügung, die kompetent, informativ wie auch unterhaltsam die Arbeit der Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung am Landratsamt Bad Neustadt vorstellte.
Welche Programme und Projekte gibt es in Rhön-Grabfeld und in den Allianzen? Zusammengefasst erläuterte Veronika Enders Hilfs- und Beratungsangebote, zeigte Einrichtungen und Unterstützungsleistungen auf und gab wissenswerte Informationen, beispielsweise in Sachen Freizeitangebote, für Menschen mit Behinderung im Landkreis Rhön-Grabfeld zum Besten. Die Zusammenarbeit, Schulung und Vernetzung der gemeindlichen Behinderten-und Seniorenbeauftragten ist nach den Worten von Enders ein wesentliches Aufgabenelement. Nicht minder zählt die Organisation öffentlicher Informationsveranstaltungen dazu. Außerdem kümmert sich die Fachstelle weiter um Beratung und Öffentlichkeitsarbeit in Demografie-, Behinderten- und Seniorenfragen.
Ratgeber für Senioren: Älter werden im Landkreis
Was das Älter werden im Landkreis Rhön-Grabfeld betrifft, so legte Veronika Enders mehr als nur den einen Blick in den "Seniorenratgeber" ans Herz. Auf 100 Seiten lässt die Broschüre für Betroffene wie Angehörige quasi als "Wegweiser" keine Fragen offen. Gleiches gilt für das Faltblatt "Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld", wo Beratung, Hilfe und Unterstützung zum Thema Pflege zur Sprache kommt.
Damit nicht genug: Das Stichwort "seniorengerechte Quartierskonzepte" läutete die Schlussrunde ein. Hier zeigte die Referentin anhand eines Infoblatts eine Reihe von Eckpunkten auf, damit ältere Menschen so lange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld wohnen bleiben können. Der Freistaat Bayern unterstützt dabei die Kommunen mit einer staatlichen Förderung für seniorengerechte Quartierskonzepte. Die Förderung erfolgt im Rahmen der Richtlinie "Selbstbestimmt im Alter–SeLa" und beträgt laut Richtlinie des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales bis zu 80 000 Euro über maximal vier Jahre, schloss Veronika Enders ihre Erläuterungen ab. Ein Themenbündel also, das in Zeiten des demografischen Wandels mehr und mehr an Brisanz gewinnt.