Es geht immer noch größer, noch weiter, noch schneller. Für die vielen Musiker des Martin-Pollich-Gymnasiums gilt das auch. Im Musical „Fame“ hat das Gymnasium den Bogen des Machbaren allerdings beinahe überspannt. Erst im letzten Moment einer langen Probenphase haben Schüler wie Lehrer, dazu Techniker und natürlich die Musiker doch noch die Kurve gekriegt und einen sehens- und hörenswerten Musicalabend in die Aula der Schule gezaubert.
Eine große Anzahl an Mitwirkenden auf einer tanzbaren, großen Bühne, dazu eine ganze Band im Hintergrund sowie ein immenser Technikapparat – das Martin-Pollich-Gymnasium hat mit dem Musical „Fame“ mal wieder demonstriert, dass an dieser Schule Dinge möglich sind, die an anderen Schulen weit und breit so nicht gehen. Die Besucher der Premiere rieben sich schon vor Beginn der Vorstellung die Augen, und Schulleiter Friedrich Steigerwald hieß das Publikum im „Staatstheater“ Martin-Pollich-Gymnasium willkommen.
Aus einem Projekt-Seminar von Heinz Pallor war die Aufführung des Musicals „Fame“ der oberen Klassen in der Aula geboren worden. Ein ganzes Jahr der Vorbereitung wurde unter der Regie von Marcel Steinrichter investiert, um dann alles an einem Abend zusammenzuführen und einem erwartungsfrohen Publikum zu präsentieren.
Tänzerinnen in furiosen Szenen auf der Bühne, tolle Sängerinnen und Sänger in den einzelnen Rollen, alles in schnellem Wechsel ausgeführt und so stets mit Spannung geladen: Das eigens für die Fame-Aufführungen zusammengestellte Orchester (Leitung: Urs John) spielte hinter der Bühne und hinter dem Treppenaufgang! Per Bildschirm mit den Akteuren auf der Bühne im Einklang. Auch das muss man erst mal können. Da mag der ein oder andere Mikrofonaussetzer nicht zählen, die teilweise nicht ganz passende Beleuchtung unter den Tisch fallen und was auch immer an kleinen Unzulänglichkeiten bei der Premiere zu hören und zu sehen war. Alles in allem gilt es dem ganzen Gymnasium Respekt zu zollen, dass diese gewaltige Aufführung letztlich gemeistert werden konnte.
So starteten die Akteure in der „High School of Performing Arts“ in New York ihre Traumkarrieren. Das Musical „Fame“ nach dem gleichnamigen Spielfilm von Alan Parker aus dem Jahre 1980 ist Kult für all jene, die von einer tänzerischen, schauspielerischen oder musikalischen Karriere träumen. Und träumen tun sie alle: Nick (Marcel Alban), der Schauspieler mit Hang zu Shakespeare und Stanislawski, Serena (Anna Hartmann) die ebenfalls schauspielerischen Ruhm erreichen will, die stolze Carmen (Iris Eckert) die trotz allerbester Voraussetzungen für die Tragödie des Musicals sorgt, der farbige Tyrone (Burkard Euring), der lieber Hip-Hop als Ballett tanzen möchte und viele weitere junge Leute mehr. Sie alle arbeiten auf ihrem Weg zu Ruhm hart, manchmal auch, wie Joe (Carl Werner) tollpatschig oder, wie Schlomo (Tobias Will), mit ein wenig zu viel intellektueller Neigung.
Die knochenharte Arbeit in der Kaderschmiede überwachen eine überstrenge Englischlehrerin (Lena Breunig), eine Tanzlehrerin (Antonia Kritzer) sowie Schauspiellehrer Mr. Myers und Musiklehrer Mr. Sheinkopf, die von den Lehrkräften David Henkes und Heinz Pallor gegeben werden. Immer wieder wird die Arbeit in der Schule von großen Tanzszenen ergänzt, deren Choreografie Lehrerin Angela Leidel mit den Schülern einstudiert hat.
Und immer wieder wird gesungen. Iris Eckert als Star des Ensembles, klasse, auch Anna Hartmann sorgt für Gänsehaut, wie auch Marcel Alban und Burkard Euring in ihren Charakteren begeistern. So wandeln all die jungen Künstler von einer Prüfung in die nächste, nehmen Rückschläge hin, verdauen den Tod einer Mitschülerin, um nur irgendwann die Schule abschließen zu können. „Schaut nur nach vorne“, sagt Marcel Alban als Nick zu seinen Mitschülern. Dorthin, wo der Ruhm wartet. Diesen Ruhm haben sich alle verdient, die an diesem Musical-Event mitgewirkt haben. Auf, vor und hinter der Bühne. Alle.
Ausverkauft: Für die letzte Vorstellung von „Fame“ an diesem Freitag im Martin-Pollich-Gymnasium sind keine Karten mehr erhältlich.