Alljährlich findet im Juni die von den Wohlfahrts- und Fachverbänden durchgeführte bundesweite Aktionswoche "Schuldnerberatung" statt, heuer vom 3. bis 7. Juni unter dem Thema "Albtraum Miete".
Mietschulden gehören bei Fachleuten der Schuldnerberatung zu den sogenannten Primärschulden. Sie sind vorrangig, könnte doch bei einem Mietrückstand schnell eine Kündigung des Mietverhältnisses ins Haus stehen. Dann ist Handeln angesagt. Denn bereits nach zweimonatigem Rückstand darf ein Vermieter seinem Mieter die Kündigung aussprechen.
Wohnen ist ein Grundbedürfnis und Grundrecht. Viele Menschen mit niedrigem Einkommen benötigen finanzielle Unterstützung, um steigende Miet- und Energiekosten abfedern zu können. Die meisten Vermieter verlangen immer häufiger weitergehende Information über die finanzielle Situation der Bewerber für eine Wohnung. Die Schufa-Auskunft dürfe nicht zu einer Stigmatisierung führen. Sie sage nichts darüber aus, dass der Schuldner keine Miete zahlt. Es sei fast unmöglich, mit einem negativen Eintrag eine Wohnung zu bekommen, sagen die Mitarbeiter der Schuldnerberatung.
Betroffene seien häufig mit ihrer Situation überfordert und würden unbewusst falsche Schwerpunkte setzen. Beratungsdienste und Hilfsangebote seien oft nicht bekannt. Die durchaus mögliche Übernahme von Mietschulden durch Jobcenter und Sozialämter müsse beantragt werden, was den Überschuldeten aus unterschiedlichen Gründen häufig schwerfalle.
Kostenlose und unverbindliche Beratung
Die Schuldner- und Insolvenzberatung des Diakonischen Werkes in Bad Neustadt bietet Betroffenen ihre Hilfe an. Die Mitarbeiterinnen Dorothea Lurz-Krampf, Sybilla Schmitt-Peter und Isabell Köppen sind montags, mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr (Terminvereinbarung) sowie jeden ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr im Rahmen der offenen Sprechstunde (ohne vorherige Terminvergabe) unter der Telefonnummer (09771) 63097-0 erreichbar. Hier kann sich jeder, der Fragen zum Thema Schulden oder auch allgemein zu seinen finanziellen Angelegenheiten hat, unverbindlich informieren.
Am Donnerstag, 6. Juni, ist die Beratungsstelle im Rahmen der Aktionswoche durchgehend von 9 bis 18 Uhr besetzt. Man kann einfach vorbeikommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
