In diesen Tagen empfangen viele junge Menschen aus den Pfarreien des Dekanates Bad Neustadt von Weihbischof Ullrich Boom das Sakrament der Firmung. Zur Vorbereitung dieses Ereignisses haben die Firmlinge zunächst eine gemeinsame Woche auf dem Volkersberg verbracht und am Wochenende einen Solidaritätsmarsch von Brendlorenzen auf den Kreuzberg unternommen.
Sie wollen damit Gemeinschaft untereinander demonstrieren, aber auch mit gleichaltrigen Jungen und Mädchen, die in anderen Kulturen leben und Hilfe notwendig haben. Deswegen haben die 116 Firmlinge aus sechs Pfarreiengemeinschaften des Dekanates Bad Neustadt und aus der Pfarreiengemeinschaft Bad Kissingen nicht nur die Strapazen des 23 Kilometer langen beschwerlichen Weges von Brendlorenzen auf den Kreuzberg auf sich genommen. Sie haben für pro gelaufenen Kilometer bei ihren Freunden und Bekannten, bei ihren Eltern und Großeltern um eine Spende gebeten. Und sie haben aus ihrem eigenen Taschengeld einen Betrag dazugelegt.
Stolz präsentierten die Firmlinge im Anschluss an den Gottesdienst auf dem Kreuzberg ihren Spendenscheck. „Das hat bei Weitem unsere Erwartungen übertroffen“, freute sich Christian Klug, als er den Betrag von 5660 Euro eintrug, knapp 50 Euro pro Läufer. Auch nach der Übergabe wurden noch Spenden angenommen, sodass der Betrag letztendlich wohl bei 6000 Euro liegen wird, so Klug
Unterstützt werden in diesem Jahr zwei Projekte in Sierra Leone und in Kenia. In Freedown, der Hauptstadt von Sierra Leone unterhält der Orden der Salesianer Don Boscos ein Mädchenhaus, in dem junge Frauen Schutz finden, die psychische, körperliche, oder sexuelle Gewalt erleiden mussten. Die andere Hälfte der Spenden geht an ein Straßenkinderprojekt in der kenianischen Hauptstadt, das sich „Bosco-Boys Nairobi“ nennt. Hier finden misshandelte und teilweise verstoßene Kinder ein friedvolles Zuhause, die zuvor als Straßenkinder kriminellen Banden ausgesetzt waren. Gut ausgerüstet für ihren Marsch starteten die Firmlinge mit Gemeindereferent Christian Klug aus Hohenroth und Gemeindereferentin Petra Strauss aus Bad Kissingen in Richtung Kreuzberg. In Burgwallbach wurde die erste Rast eingelegt, bei der die Rucksackverpflegung besonders gut schmeckte.
Erste Blasen traten auf und ein paar kleinere Problemchen waren dann bei der zweiten Rast am Jägerhaus zu entdecken. Aber aufgeben? Das kam nicht in Frage. Der letzte Anstieg vom Neustädter Haus zum Kloster verlangte noch einmal Konzentration und Kondition. Doch alle Jugendlichen kamen wohlbehalten im Kloster an. Im Wallfahrersaal konnten die müden Füße erst einmal ausruhen.
Den Gottesdienst in der Klosterkirche feierten Pfarrer Karlheinz Mergenthaler aus Hohenroth und Pater Alfons Blüml, Ordenspriester der Salesianer Don Boscos, der sich bei den Firmlingen für die Spende bedankte. Pfarrer Mergenthaler zollte den Firmlingen Respekt für ihr Vorhaben, sich mit dem Marsch mit Kindern zu solidarisieren, die Nöten und Gefahren ausgesetzt seien. Gott werde solche Taten nicht vergessen, verwies er auf die Stelle im Evangelium, wo es heißt: „ Alles was ihr den Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.“