Ein anspruchsvolles Programm bietet der Sängerverein Cäcilia alljährlich zum traditionellen Adventskonzert. Eben abseits von "O du fröhliche" und "Morgen kommt der Weihnachtsmann". Stattdessen wählen die Musiker rund um Organisator und Pianist Wolfgang Klösel weniger bekannte Werke und auch mal solche, die mit Weihnachten eigentlich gar nichts zu tun haben. Genau mit dieser Mischung treffen sie aber den Nerv des Publikums kurz vor dem Weihnachtsfest.
Als außergewöhnlich und kontrastreich hatte Silvia Klösel in ihren Dankesworten das diesjährige Adventskonzert in der Sankt-Vitus-Kirche bezeichnet. Die richtigen Worte für ein Programm mit weniger bekannten, besinnlichen wie heiteren, weihnachtlichen wie weniger weihnachtlichen Werken. Und mit einer großen Zahl an Mitwirkenden.
Den Auftakt machten die Bläser des Musikvereins Stockheim und da wurde es gleich richtig weihnachtlich. Hinter dem Titel "Cinderella's Dance" von Karol Svoboda verbirgt sich nämlich der Soundtrack des Weihnachtskultfilms "Drei Nüsse für Aschenbrödel". Pfarrer Andreas Hutzler begrüßte daraufhin die Gäste, die in großer Zahl in die Kirche gekommen waren.
In Vorfreude auf das Fest sang das Kinderchorprojekt unter der Leitung von Karmen Wille in "Atte katte nuwa" vom kleinen Rentier und zudem das Lied "Heute leuchten alle Sterne" von Detlef Jöcker. Der Gemischte Chor unter der Leitung von Christina Trapp-Schaefer lud ein zu diesem Freudenfest und sang in Begleitung von Wolfgang Klösel am Klavier und Mark Dinglinger mit der Querflöte "Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen".
Geige, Klarinette, Chor
Mit einem Allegro Moderato von Conradin Kreutzer überzeugten die Klarinettisten Sonja Mühlfeld und Sofia Hoch. Lea Schinski spielte Geige in Begleitung von Wolfgang Klösel und begeisterte mit einem Concertino von Oskar Rieding. Der Frauenchor Cantabile unter der Leitung von Henrike Rottmann (Dinglinger mit der Flöte, Klösel am Klavier) verzauberte mit "En stjerne klar" von Knut Nystedt und "A newborn child" von Robert Sund.
In seinem zweiten Auftritt gab der Gemischte Chor das "Halleluja" von K. Oshrat-Ventoora, das in der Version der israelischen Band Milk & Honey in den 1970er Jahren den Grand Prix d'Eurovision gewonnen hatte. Ebenso stilvoll das "My Way", allerdings in deutscher Sprache. Für einen sehr heiteren Moment sorgte Wolfgang Klösel gemeinsam mit der Piccoloflöte von Mark Dinglinger und dem Kontrafagott von Henrike Schurig. Die drei spielten "Elephant und Mücke" von Henri Kling. Welchem Instrument welche Rolle zugedacht war, wurde vom Publikum leicht identifiziert.
Katrin Kartuchin sang ergreifend das "Somewhere" von Leonard Bernstein bevor der Frauenchor Cantabile mit "Ding Dong" und "Santa Baby" noch einmal für Stimmung sorgte.
Weihnachten im Regenwald
Ganz neue Wege geht Wolfgang Klösel gemeinsam mit Bernhard Schwark. Ob im Duett oder als Fusion Trio mit Saxofonist Johannes Ballweg experimentiert Klösel mit der Stimme und Instrumententönen in archaischer Form und Intonation. "Light as a feather" sowie "Weihnachten im Regenwald" entführten das Publikum in andere Sphären, wofür es, wie für das gesamte Adventskonzert, reichlich Beifall gab.
Nach dem Konzert wurde vor der Kirche zu Plätzchen und Glühwein geladen. Vom Erlös wird das Mittagessen für die Sternsinger im kommenden Jahr bezahlt.